und walten. In den engeren Bereich der Fabrikanlage gehören aber keine aufdringlichen, dekorativ wirken den Züchtungen, also vor allein nicht die großblütigen Dahlien, nicht die Hortensie und ebenso wenig die Magnolie und Azalea. Uns kommt es ja nicht auf die lauten Effekte an, sondern auf die beseelende Kraft des vegetativen Lebens. — Der Freizeitgarten. Im Freizeitgarten sucht der Schaffende während der Arbeitspausen Erholung, Ruhe, Entspannung. Ruhe bedeutet nicht Nichtstun, und Entspannung nicht Leere, sondern ablenkende Beschäftigung mit fröh lichen Dingen. Nichts ist so erholend, als der Umgang mit Pflanzen, als die Rast im Grünen und Blühen. Der Freizeitgarten hat stimmungsvoll und beruhigend zu sein. Seine Blumenbeete gleißen nicht in dichter Fülle und einem Uebermaß an Blühwilligkeit oder Größe hochgezüchteter Dekorationspflanzen. Bei ein heitlich bepflanzten Beeten empfinden wir hier den farbigen Schimmer auf grünem, neutralem Blattgrund wohltuender als gleißende Fülle. Auf grünem Gezweig wirkt die Blüte wie ein Edelstein. Die wohltuende Wirkung auf den Fabrikarbeiter geht vom unbewuß ten inneren Naturerleben aus und nicht vom Sinnen rausch allzu aufdringlicher Effekte. Dem lockeren Wesen der Bepflanzung, bei der die ge mischte Staudengruppe zwischen Baum- und Busch gruppen die Regel sein soll, hat dem Gesamtplan zu entsprechen. Eine geschickte Planung vermag durch Anlage von Kulissen und Ausblicken auf Freiland nicht selten die Illusion fast völliger Loslösung von nahen Werkanlagen und Bauwerken zu wecken. Alles Häß liche bleibt den Augen entzogen. Bild 16: Siedlung H. in B. Wasser, womöglich mit Fischen und Schwimmvögeln belebt, steigert die beseelende Kraft einer Gartenanlage ganz wesentlich. Ein idealer Freizeitgarten hat sehr viele Sitzgelegen heiten aufzuweisen. Bequeme Bänke und Stühle, und insbesondere Liegestühle, laden zu vollkom mener Ruhe ein. Auch Lauben und Sommerhäus chen regen zu fröhlicher Geselligkeit ein. Im Sommer liebt es der Schaffende, sich auf einer Liegewiese aus zustrecken. Die angenehmste Ruhe aber ist und bleibt das Beobachten der lebendigen Natur, und dies bietet unser Freizeitgarten in all seinen Teilen. Für Sport und Badeanlagen gelten sinngemäß die gleichen Anregungen. Im Frieden, und besonders im Kriege, sollte alles übrige Bauland im Besitz oder in Pacht des Betriebes gärtnerisch ausgenutzt werden, sei es nun, daß jeder Gefolgsmann, der es wünscht, ein Stück Boden zuge teilt erhält oder sei es, daß der Betriebsgarten einheit lich für den Kantinenbedarf bewirtschaftet wird. Die den Geist und den Körper erquickende Wirkung der Naturbeobachtung steigert und vertieft sich in der be schaulichen, gärtnerischen Pflege pflanzlichen Lebens. Sie ist auch von hoher erzieherischer Bedeutung und führt den Schaffenden hin zu ebenso schönen und be glückenden wie volksbildenden und nutzbringenden Lebenswerten. Grün und Blumen verklären das Arbeitsleben. Wie beim städtischen Großbau, ist auch beim Fabrik gebäude eine einheitliche F enster -und Balkon bepflanzung von festlicher und fröhlicher Wir-