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mäßiges Gestalten der Anlagen. Bald ging es um mehr als ein hübsches intimes Gärtchen, denn selbst der tadellose Fabrik- bau weist konstruktive Härten auf, die nur ein wohlgesetz les Baumgrün und grüne Freiflächen nach außen hin mildern. Die Unruhe rein betriebsfunktionell kombinierter Baumassen kann eine geschickte Pflanzung oder Freifläche oft völlig auf- lieben, und diese je nach ihrer Lage städtebaulich oder in die Landschaft harmonisch einbinden. Direktor Gunders Entwürfe — vorwiegend bearbeitet von O. Derreth — sind geradezu Idealschöpfungen in dieser Hinsicht. Mehr kann nicht gefordert und zweckschöner kann auch nicht gestaltet werden. Bei den meisten Beispielen ist der Betriebs garten schon zum Betriebspark fortentwickelt. Der Lärm des Werkes, die Hast der Arbeit, der Zwang des alltäglichen Tuns, sie sind gebannt vor solchen Inseln der Ruhe und Entspannung: Eine große, zum Lagern verlockende Rasenfläche, da und dort bescheidener Blumenschmuck, zahlreiche und unterschiedlich angeordnete Sitzgelegenheiten, am richtigen Platze auch eine gern gesehene Wasserfläche, sowie dichter Baumschatten zur sommerlichen Erfrischung, erweisen sich als die Wesenszüge solcher Anlagen. Kommt zu allem noch ein Freibad, wie es mehrere der hier veröffentlichten Projekte vorsehen, so ist auch der allerletzte Wunsch, den eine Gefolgschaft an ihren Freizeit- garten stellen kann, erfüllt. Freibäder und Sportflächen werden allerdings die Ausnahme bleiben, sei es, daß dazu meistens der Platz fehlt oder der Be trieb sich solche Anlagen einfach nicht leisten kann. Was jeweils berechtigte Ansprüche sind, weiß die deutsche Arbeiter und Angestelltenschaft heute ganz genau, und .wo die Grenzen der Erfüllbarkeit ihrer Wünsche liegen, nicht minder. Daher laten sich ja häufig Belegschaft und Betriebsführung zur Ge meinschaftsarbeit zusammen, um ihren Betrieb selber zu ent rümpeln und unter Aufsicht eines Gartengestalters kosten sparend zu umgrünen. Eine schönere Gelegenheit für den Be triebsführer, das Band der Arbeitskameradschaft zu knüpfen, konnte sich ihm gar nicht bieten. Die kleinste Werkgrünanlage steigert den Stolz der Gefolgschaft auf .ihre Arbeitsstätte, erst recht, wenn sie selber bei der Anlage mitgeholfen hat. So fördert die sinnvoll vorgenommene Betriebsverschönerung in höchstem Maße die Zufriedenheit der Werktätigen und trägt dazu bei, den Ausdruck unseres neuen Lebensgefühls auf diesem Gebiete erheblich zu steigern. M a p p e s. * SOZIALE GRÜNANLAGEN AUFENTHALTSGÄRTEN, BLUMENPFLANZUNGEN UND SPORTANLAGEN AM ARBEITSPLATZ VON GARTEN- UND LANDSCHAFTSGESTALTER G. GUNDER STELLV. PRÄSIDENT DER D. G F. G. MASSTAB 1150 Die heutige Ausgabe enthält Pläne und Abbildungen von Anlagen der Abteilung Gartengestaltung der Firma L. Späth, Berlin - Baumschulenweg, unter Mitarbeit meiner Berufskameraden: Otto Derreth, D i t a Bendig, Ulrich Ehlers, Karl Heydenreich, Alfred Röttger. Ueber das Kapitel „Soziale Grünanlagen“ in einer Fachzeitschrift zu schreiben, ist insofern nicht ganz einfach, als die Leser sich zum größten Teil aus Be rufskameraden zusammensetzen, die die Materie be- Bild 3 u. 4 : Freizeitgar ten am Büro des Reichs- b lindes Deutsche Familie. Für die kleine Gefolgschaft einer Reichsbehörde ist der Innenhof als Aufenthaltsraum während der Freizeit vorgesehen. Bei dem be schränkten Raum und den ungün stigen Lichtverhältnissen ließ sich die Ausgestaltung nur in Form eines Schmuckhofes mit Pergola, niedriger Bankmauer, Pflanzen kübeln und kleinem Brunnen durchführen. vticusson 2 ’ ’ . ~ D!vIsca! FAMiLEGARIIEOT-