Volltext Seite (XML)
Entwurf Friedrichs des Großen für Sanssouci. Hohenzollern-Museum, Schloß Monbijou. ..Zwei flüchtige Entwurfsskizzen von der Hand des Königs sind die frühesten erhaltenen zeichnerischen Belege. Die erste Skizze zeigt die Mittelpartie mit dem Grundriß des krönenden Schlosses auf der Höhe, die zweite stellt den östlichen Teil dar. Von der westlichen Partie ist eine Skizze des Königs nicht erhalten, doch geht auch sie zweifellos auf seine Wünsche zurück. In Einzelheiten weicht die Ausführung von den Skizzen ab, vor allein hinsichtlich der künstlerischen Durch gestaltung des Weinberges selbst. Der König hatte drei gerade ver laufende Terrassen zu Seiten einer stark ausschwingenden Steintreppe gezeichnet, welche die Pavillonrundung des Schlosses betont auf nimmt. In der Ausführung erhielt die Anlage sechs Terrassen, so daß der Hang eine sanftere Neigung bekam.“ Aus: ,,Die Gärten Friedrichs des Großen“, von Dr. M a r g a r e t e K ü h n, in ,,Brandenburgische Jahrbücher“, 14./15. Band. feilen, gartenkunstgeschichtlichen Bandes näher ein zugehen; es kann daher nur seine Gliederung und die Nennung der acht Verfasser der einzelnen, tiefschür fenden Abhandlungen folgen. D r. habil. W. Boeck-Berlin, der Autor des ausgezeichneten Buches „Alte Gartenkunst, eine Stil geschichte in Beispielen“, behandelt „Kurfürstliche Lustgärten in der Mark“, also die ersten höfischen Gartenformen in diesem oft von Kriegen heimgesuch ten Lande. Ueber „Jagdgärten mit Sternschneisen im 18. Jahr hundert“ berichtet D r. H. E. Pappenhei m ; er zeigt dabei auf, daß eigentlich die Parforcejagd (Hetz jagd) im Zeitalter des Absolutismus die Veranlassung gab, die ersten größeren landschaftsgestaltenden Ein griffe in die freie Natur vorzunehmen, die heute noch an vielen Orten nachweisbar sind. Die Betreuerin der Plankammer der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten zu Berlin, D r. M a r - g a r e t e Kühn, bespricht „Die Gärten Friedrichs des Großen“ in ihrer ursprünglichen Anlage und weiß da bei viel Unbekanntes feinsinnig und interessant zu berichten. Die in Fachkreisen bekannten Lenne-Forschungen des uns beruflich nahestehenden Dozenten D r. G. Hinz-Berli n haben im Band in der umfangreichen Abhandlung „Peter Josef Lennes märkische Park- Ansicht von Schloß Monbijou mit Park von der Spree aus gesehen. Stich von Böcklin. 1711. ,,Eosander von Göthe (di. h. aus Gotland) erbaut im Jahre 1703 au der Oranienburger Straße außerhalb des alten Festungsgürtels für den Grafen Wartenberg, den Günstling und Minister des Königs, das ,.Sommer- oder Lusthaus“ Monbijou, dessen geometrische, aus dem Geiste des Rokoko geformte Parkanlage ein Stich aus dem Jahre 1711 zeigt. Laubengänge verbinden das fünfachsige Schlößchen mit zwei kleinen Pavillons, die wiederum durch senkrecht zur Spree ver laufende Heckenwände, die von, Laubengängen begleitet werden, mit Angelhäuschen an der Spree in Zusammenhang stehen. Durch diesen Rahmen, der durch eine Tieferlegung des Mittelteiles in seiner Wir kung verstärkt ist. wird ein großzügiger, zur Spree geöffneter Park- raum geschaffen, der durch einen Brunnen, Bildwerke. Rasenflächen und Zierbäume reichlich gegliedert wird. Nördlich an das Schloß schließt sich ein Freier Platz an. der auf beiden Seiten von Heckenr gärten begrenzt wird, während der anschließende Park bis zur Oranienburger Straße durch auf das Schloß und die Eckpavillons strahlenförmig zulaufende Alleen sein Gepräge erhält. Erweiterungen des Schlosses durch die Mutter Friedrichs des Großen, Sophie Dorothea, in den Jahren 1710—1758 entsprechen auch Erweiterungen und Umfor mungen des Parks, dessen großzügiger Mittelteil zur Spree durch zu reiche Bepflanzung in seiner Wirkung ver kleinert wird. Landschaftliche Umge staltungen in der Zeit um 1800 durch die zweite Gemahlin Friedrich Wil helms II., Friederike Louise, nehmen dem wegen seiner geringen Größe für eine landschaftliche Gestaltung nicht geeigneten Park jede räumliche Wir kung, wie noch heute mit Bedauern festzustellen ist. Von der Spree aus gesehen kommen Schloß und Park heute zu keiner Geltung, da die schöne Promenade am gegenüberlie genden Ufer durch die Bebauung des alten Lustgartens mit den Museen und durch die ungünstige Führung der Stadtbahn unterbrochen ist.“ Aus: ,.Die Grünanlage als Glied monu mentaler Stadtbaukunst“, dargestellt an Beispielen aus der Baugeschichte von Berlin und seiner näheren Umge bung, von Diplomgärtner Dr. Kurt Hentze n, in ,,Brandenburgische Jahrbücher“, 14./15. Band.