Bild 5 „Eichwiesemit Blumenpla n“ Ausstellungsteil Nr. 39 Eine mächtige uralte Eiche ist Maßstab der Gestaltung. In wei tem Schwung legt sich um die Eichwiese ein Blumenband, von einem Weg und Sitzplätzen er schlossen. Wesentlich sind einer seits der große Zug der land schaftlichen Blumenpflanzung, — andererseits der durch diese Blumenpflanzung hindurchfüh rende Weg, an dem entlang sich Einzelbeet um Einzelbeet reiht. Diese Einzelbeete bieten die Möglichkeit und gestatten es, augenscheinliche Vergleiche zwi schen hochgezüchteten Sorten und den reinen Naturformen vorzuführen, um so dem Be sucher einen Eindruck von der Züchterarbeit des deutschen Gärtners zu verschaffen. Frühjahrsbepflanzung: Vergiß meinnicht, Stiefmütterchen, Bel lis und Tulpen u. a. Sommerbepflanzung: Einjahrs blüher. tatives Empfinden offenbart; es soll auch an die Liebe zu allem Naturgeschaffenen appelliert werden. Es ist selbstverständlich, daß die in der Reichsgarten schau entwickelten Architekturen sich dem Gesamt entwurf unterordnen und mit den einzelnen Garten teilen ein organisches Ganze bilden. Sie sind der Ziel punkt der Anlagen, nicht aber ein Fremdkörper, der die landschaftlichen Reize zerschlägt. Auch hier wur den handwerklich bodengebundene Bauformen ge wählt. Von besonderer Bedeutung ist, daß die auf der 1. Reichsgartenschau gezeigten Architekturen in bezug auf Baugesinnung und Zweck vom Gartengestalter be stimmt wurden. Und es kann wohl behauptet werden, daß diese ideenmäßig festgelegten Aufgaben vom Architekten in hervorragender Weise in die Tatsäch lichkeit übersetzt wurden. Der seinerzeit ausgeschriebene Ideenwettbewerb hatte nicht den Erfolg gebracht, den ich mir erhofft hatte. Dieses lag einesteils an der zu kurzen Ausschreibungs frist, andernteils aber an dem Nichteingehen der Ge stalter auf die gestellten Aufgaben. Diese lagen nicht in der Schaffung einer neuen Gesamtidee, sondern im Vorschlag und in der Ausarbeitung guter Einzelteile. Die Grundlinien lagen bei der Ausschreibung bereits fest und waren schon in der praktischen Herstellung begriffen. Es galt hier, eine Pflanzenausstellung vieler hundert Firmen zu einer Einheit zusammenzufassen, und es fehlte meinem Vorentwurf noch die Vielgestal tigkeit, die die Ausstellung für den Besucher später so interessant und immer wieder neu erscheinen läßt. Aus dem Wettbewerb waren nur die Arbeiten der Garten- Bild 6 „Rosenneuheitenho f“, Ausstellungsteil Nr. 56