GARTENKUNST ZEITSCHRIFT FÜR DAS GESAMTE GARTEN- UND SIEDLUNGSWESEN LANDSCHAFTSGESTALTUNG / FRIEDHOFSKULTUR / GARTENTECHNIK Verkündigungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst E.V. Komm. Schriftleitung: F.C. Weigold, Berlin-Wannsee, Pfaueninsel / Fernruf: Wannsee 5048 Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst ist nur verantwortlich für offiziell vom Vorstand oder Verwaltungsausschuß unterzeichnete Meinungs äußerungen. Für nicht verlangte Einsendungen keine Gewähr. Ab Februarnummer Schriftleitung: Michel Mappes Verlag und Anzeigenverwaltung: Verlag der Gartenkunst Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst e.V.» Berlin NW 40, Schlieffenufer 21 / Postscheckkonto Berlin Nr. 16660 / Fernruf Berlin Flora 6691 Bezugspreis: vierteljährlich RM 5.—, Einzelheft RM 2.— (einschl. Porto) Anzeigenpreis: die 4gespaltene Millimeterzeile (46 mm) 20 Pf. Rabatt nach gesetzl. Vorschrift MITGLIEDSBEITRAG: Er beträgt jährlich RM20.— und wird vierteljährlich mit RM 5.— durch den Postboten ohne besondere Zustellgebühr eingezogen. Bei Nichtzahlung einer Vierteljahresrate wird die Lieferung der Zeitschrift automatisch eingestellt Die Mitglieder haben nach Entrichtung der fälligen Beitragsrate Anspruch auf Lieferung der zwölfmal im Jahr erscheinenden „Gartenkunst“. Mitgliedsanmeldungen vermitteln auch die Schriftstellen der Landesgruppen. Abmeldung 1t. Satzung § 6, Nr. 2, nur zum Schlüsse eines Geschäftsjahres (Kalenderjahr) zulässig unter Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist. JANUAR 1936 • 49. JAHRGANG • HEFTNUMMER1 INHALT: F. C. Weigold: Landschaftswandel. — Duensing: Ein Wohngarten. — Zobel: Padua. — F. C. Weigold: Gartenhäuser. — E. Rasch: Gartenbeiwerk. — Fischer: Ein Senkgarten. — Heyer: An die Freunde unverfälschter Natur. — Schmook: Anbau von Südfrüchten und subtropischen Pflanzen. — Todt: Umänderung einer Allee. — Koch: Neue Grabanlagen. —■ Henniger: Nord deutsche Dorffriedhöfe. Unser neuer Geschäftsführer und Schriftleiter Michel Mappes entwickelt sein Programm: Liebe Berufskameraden und Freunde der Gartenkunst! Der ehrenvolle, aber auch dornenvolle Auftrag, die Schrift- und Geschäftsleitung der D. G. f. G. zu über nehmen, wurde mir zuteil und von mir bereitwilligst angenommen. Man hat mich hierzu beglückwünscht, die einen um der Sache willen, die anderen in bezug auf das „gute Sprungbrett“. Es ist jedoch falsch, auf das Sprungbrett zu sehen, weil sonst die Leistung immer nur eine halbe bleibt. Nach den Idealen un seres Berufes müssen wir streben, um mit gutem Ge wissen ganze Arbeit zu versprechen. Für mich kann es deshalb in meiner neuen Position nur um Berufsideale gehen; das bin ich Ihnen allen und auch mir selber schuldig. Berufskameraden! Es ist nicht leicht, und Sie können es mir sogar sehr schwer machen, wenn ich mit dem, was gesagt werden muß. nicht an Höflichkeiten und auch nicht an Personen halt machen sollte. Erwarten Sie doch von der Schriftleitung eine feste Linie und nicht ein haltloses Gestammel; ein gerades Streben in der Richtung zur Vervollkommnung unseres beruf lichen Könnens und nicht ein Ausweichen jedweicher Konflikte. Ich setze deshalb voraus, daß die Gesellschaft zu meinem Beginnen ein gewisses Programm erwartet. Selbst auf die Gefahr hin, mir Fußangeln zu legen, will ich Ihnen folgend Wesentliches aus meinem Pro gramm entwickeln: Die Zeiten ungeahnten Umbruchs und insbesondere geistiger Umstellung auf kulturellem Gebiet haben für die Künste und damit auch für unsere Gartenkunst eindeutige Wendungen gebracht. Die Epoche der un aufhörlichen Ablösungen ist vorüber. Die Epoche des Bestandes hat begonnen. Statt vieler auseinander laufender Geschmacksrichtungen wird heute, auch auf künstlerischem Gebiet, eine einzige, ganz bestimmte Richtung erstrebt. Die Gefahr der Zersplitterung ist zwar nicht mehr so groß, aber weder in der Architek tur, noch in der Gartenarchitektur restlos gebannt. Daher Punkt 1 (Stil) Wir brauchen dringend eine klare Haltung, nach der sich jedes individuelle Schallen auszurichten hätte. In einer Zeit der Auseinandersetzung, mit allerlei süd lichen und westischen Einflüssen, ist es deshalb auch nicht weiter verwunderlich, wenn selbst auf dem Ge biete der Gartengestaltung kritische Betrachtungen