Bild 2 : Städtisches Plan der Aussichtsplatte an Gartenamt Stuttgart der Adalbert-Stifter-Straße. Häuserblocks eingestreute Grünanlagen (Anlägle). Das Bestreben des Städtischen Gartenamtes ist es nun, Grünzüge und Verbindungen von Grünflächen zu schallen, die sich aus dem engbebauten Stadtgebiet bis auf die landschaftlichen Höhen hinausziehen und diese Anlagen wiederum für jung und alt zweck entsprechend zu gestalten. An bedeutenderen Anlagen sind zunächst zu nennen: der Stadtgarten und der Park der Villa Berg. Diese Anlagen wurden um die Mitte des vergangenen Jahr hunderts im architektonischen Stil der Renaissance ge schaffen. Ebenfalls entstand nach architektonischer Gestaltungsweise kurz vor dem Krieg der Marienplatz (heutige Platz der SA.), der im letzten Jahr gänzlich umgestaltet wurde. Als Anlagen aus dem vorigen Jahr hundert haben wir noch anzuführen die Kursaalanlage in Cannstatt, die Seidenanlage und noch einige weitere Grünanlagen des Verschönerungsvereins, ausgeführt im sogenannten englisch-romantischen Stil. Als Anlagen aus jüngerer Zeit sind zu nennen: die Wagenburg anlage, der Hcrbert-Norkus-Platz, die Anlagen in Berg, der alte zur Grünanlage umgestaltete Friedhof in Feuerbach und noch viele kleine Grünflächen. Alles in allem hat Stuttgart etwa 400 ha Grün anlagen (außer den Sportplatzanlagen), von denen das Gartenamt etwa 250 ha zu betreuen hat. Im folgenden sollen nun einige An lagen besprochen werden. Zunächst die Seidenanlage: (Siehe Bilder Seite 161.) Sie hat ihren Namen von einer dort im 18. Jahrhundert durchgeführten Maulbeerbaumpflanzung für die Sei denraupenzucht. In der zweiten Hälfte des vergange nen Jahrhunderts entstand dann die Anlage nach englisch-romantischer Mode. Die Wegeführung mutete gezwungen und unnatürlich an. Bäume und Strauch gruppen waren kleinlich verteilt, vernichteten den Raum und verwehrten der Sonne den Zutritt. Hier galt es Aenderung zu schaffen, und im vorigen Jahre wurde die Anlage nun umgestaltet. Zunächst war tüchtig auszulichten unter möglichster Schonung schöner Bäume. Die vielen kleinen Flächen wurden zusammen gezogen und die raumzerstörenden Gehölzgruppen be seitigt. Für den stärkeren Durchgangsverkehr von Ost nach West mußte ein Verbindungsweg erhalten bleiben. Bild 3: Aussichts platte Adalbert- Stifter-Straße. Insgesamt 15 Aussichts terrassen bieten von den Höhen um Stuttgart den Blick in sein selten schönes Tal und geben jung und alt Erholung. Foto: Illenberger. 160