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von einer Zentralisierung der Friedhöfe abgesehen. Die dichtbevölkerten Stadtteile der Außen bezirke begründen diese Maßnahme voll und ganz. Wo notwendig, wurden die Friedhöfe der einzelnen Gemeinden weitgehendst erweitert und umgestaltet. So entstanden nach dem Kriege die Erweiterun gen der Friedhöfe in den Stadtteilen Grumme, Hamme, Riemke, und in den letzten Jahren die in Hiltrop, Werne und Langendreer. Groß ist die Zahl der Sport- und Kinder spielplätze. Sie bilden eine unumgäng liche Notwendigkeit in mitten einer Industrie großstadt. Der schon oft in jungen Jahren infolge seines Berufes arbeitsunfähig gewor dene Industriearbeiter verlangt nach Luft und Sonne. Noch wesent licher ist, für geeignete Aufenthalte der Kinder im Feien Sorge zu tra gen. Auch hierin hat Bochum gerade in den letzten Jahren Bedeuten des geleistet. Die Bedeutung der Kleingärten wurde in Bochum schon früh zeitig erkannt, ging doch von hier die Kleingarten bewegung Westfalens aus. Eine ansehnliche Zahl von Dauerklein ¬ gärten verteilt sich auf die einzelnen Stadtteile und dringt bis in das Stadt innere vor. Ihnen schließt sich das Grabeland und die Bochum zu dem gemacht, Industriestadt im Grünen. ehemaligen Erwerbs losenkleingärten an, von denen ein Teil neuer dings zu Dauerklein gärten erklärt wurde. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß Bochum heute einen hohen Stand in der Grünflächenpolitik der Städte einnimmt. Der Weg hierzu war oft schwer und mühsam. Nicht immer waren die maßgebenden Männer von der Notwendigkeit eines reichen Stadtgrüns überzeugt. Um so mehr muß die Tatkraft der heutigen Führer der Stadt hervorgehoben werden, die nicht nur dafür sorgen, daß die Enge der Stadt auf gelockert, sondern auch das Grün hineingetragen wird. Bochum war von Anbeginn eine Arbeiter und Industriestadt. Keine ehemaligen Fürstenhäu ser und -gärten schmük- ken es. Nur die regellos verteilten gewaltigen In dustriewerke bestim men das Stadtbild. Da zwischen reiht sich Miets haus an Mietshaus. I n diese düsteren S t e i n massen da s lebendige Grün hineingebracht zu haben, ist da s Lebenswerk seines heutigen Garten- direktors Pick. Großzügig und ohne Vorbehalt hat er seine Aufgabe erfüllt und was es heute ist: Eine Alwin Seifert Alpenländisches Mauern In der Reihe „Forschungsarbeiten aus dem Straßenwesen“ beim Volk und Reich-Verlag, Berlin 1938, 34 S. mit 35 Abb., in Kunst druck. Broschiert RM. 2,40. Das Musterbeispiel einer Fachschrift, wie sie sein soll, hat Prof. Seifert hier den Bauschaffenden geliefert: Nur 8 Seiten Text umfaßt die Abhandlung — aber sie sind geladen von Erfahrung und Wissen. Die zahlreichen Bauten der Autobahnen und der Alpenstraße, an deren Gestaltung der Verfasser bekanntlich stark beteiligt ist, boten Veranlassung und gleichzeitig Studien objekt zur Klarstellung der echten Mauertechnik, wie sie gerade im Alpenland zu Hause ist. Der Gehalt übertrifft bei weitem den knappen Umfang des Heftes, das übrigens Beispiele und Gegenbeispiele nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Gegenwart im Bild vorführt. v. F. Die Betreuung der Siedler. Austausch der Erfahrungen. Eine Neueinrichtung hat der Deutsche Siedlerbund geschaffen. Wer dachte früher daran, daß es dringend notwendig ist, sich um die Menschen zu kümmern, denen man das Siedlungshaus erstellt hatte. Die Siedler mochten selber zusehen, wie sie zurecht kamen. Dabei gingen eine große Menge guten Willens, viel Material und manche Arbeitskraft verloren, und es wurden Fehler begangen, die andere schon längst erlebten und über wanden. Heute sorgt nun der Siedlerbund dafür, daß einmal gemachte Erfahrungen nicht in jedem Fall erneuert werden müssen. Vor allem die Beratung bei der Nutzung des Gartens erwies sich als sehr notwendig und fruchtbringend für alle Teile; aber auch Kurse für die Hausfrauen sind wesentliches Hilfsmittel, da diese meistens aus anderen Verhältnissen stammen und noch nicht die volle Auswertung des Eigenbaues erfassen. 72