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Sang der Heimat Grzähüm- von Sr«d Rod««. öer öeüMlen^ Volksyemeinselu^ diente» Energie » «er. Freund ne.* der de» « alle« ch will» > Ete zu Hitlerjugend sammelt Altmaterial. Unser Bild zeigt Jungvolkjungen, die von einem Bauern allerhand Mtmaterial erhielten. (Pressv-Bild-Zentralv—M.) auf einem , , . , Aus einem umgestülpten Eimer neben mir hab« ich einen weit heruntergebrannten Kerzenstummel festgeklebt, der sich bemüht, mir mit letzter Kraftanstrengung noch sein spärliches Licht zu spenden. Ab und zu stöhnt der eine oder andere der vier schlafenden Männer auf, walzt sich unruhig, wie wenn schwere Lasten ihn drücken. Hinten an der Wand liegt ein Deutscher aus Sieben bürgen. Er kam nach Kanada, als die Wogen der „Prosperity* hoch gingen. Fünf Jahre würde er gebrauchen, batte er sich ausgerechnet, um so viel zu sparen, datz er sich daheim eine kleine Bauernstelle kaufen könnt«. Das war der Wunsch seines Lebens, und auf seine Erfüllung wartete auch seine Frau mit zwei Kindern, die er in der Heimat zurückgelassen hatte. Fünf Jahre! Nun ist er schon über acht Jahre hier im Lande. Sein« Frau starb vor zwei Jahren, die Kinder sind bei Verwandten. Sein Traum von der Bauernstelle ist längst versunken im Elend zu stören. Ich sitze, mit dem Rücken an die Wand, Meltschemel, meine Knie dienen als Schreibtisch. stülpten Eimer neben t"'- ' SS ist Nacht. Leise gleitet meine Feder über das Papier, ich wage kaum zu schreiben, um nur nicht den Schlaf meiner Kameraden zu stören. Ich sitze, mit dem Rücken an die Wand, Zwei Hüte. Lablach«, der berühmte italienisch« Sänger, mutzte «mit im Vorzimmer warten, als er zum Kömge von Neapel in Audienz befohlen wurde. ES war kalt in dem Raume. Lablach« erbat und erhielt die Erlaubnis, seinen Hm auf dem Kopfe zu behalten. Urplötzlich wurde er zum Könige gerufen. In seiner Derwirruyg griff der Sänger zu dem ersten besten Hute, den er in der Eile erwischen konnte. Da lachte der König laut auf: „Welches ist denn nun eigentlich Ihr Hut, Meister? Der auf Ihrem Kopfe oder der in Ihrer Hand?" Jetzt erst merkte der Sänger, datz er zwei Hüte mit sich führte, und er rief in drolliger Ver zweiflung: „Maledetto! Zwei Hüte! Das ist wahrlich zuviel für jemand, der keinen Kopf hat." ader zu itten sie platz. Hol« ich nach er erhob hod ge- »arme« für die etter - gend be. ckte, daß igt war. »t Ziga- Ihne« ht," ent» > au da» gut,da» »t. Herr meinen l Gesicht ssen den vir nicht Mit in» » haben, ns auch schwand, persön» ! dessen Mm», twiefern machen rten zu ich nicht, «greifen l Daz« itir ver- ich, da» h unter- die Ge lter de» ttzte ich lrfierten für Ge- ammen- Sedanke, ltffälliae m-üllte. ! Bitte, der Ge» tn. Fest erhoben i an, in ,t?" „g folgt.) vor mir dehnte'fich schweigend die weite Prärie, übemoflen vom- silbern-blassen Licht de» Monde». Die Sterne leuchtett«. in herrlicher Klarheit und Stärke, da» Nordlicht volWhrte am Himmel sein unsagbar schöne» Spiel. Alle» war Zartheit, Jn- einänd«rschmelzen, «in Auf und Ad, ei» LuSeinanderwirvel» und Zusammenrafftn. Wie «in Gebet erklang Beethoven» gewaltige Melodie... Da» Licht im Farmbaus war längst erloschen. Doch noch immer sah,ich versunken m der Erinnerung au die Heimat, an Stünden, da auf einsamen Gängen durch die heimatlichen Wälder ein mir lieber Mensch au» übervollem Herzen heraus diesen selben Lobgesaug iu.aestimmt, stand vor mir alle» Schöne auf, lvä» ich aufgegeben hatte, um ein unruhiges Wanderleben zu führen. Die ganz« Nächt saß ich vor der Hütte. Al» dann der neue Tag über die Prärie geschritten käm, hatte ich einen Krieg ver loren, den ich sieben Jahre hart und zähe gekämpft hatte, den Kärnvf gegen da» — Heimweh... . . Da» ist eS: Ich habe Heimweh. Ganz vlötzlich Weitz ich, datz ich mit der Rückkehr zu lange zögerte. Sieben Jähre bin ich schon wieder unterwegs, eine lange Zeit. Doch klar liegt jetzt der Weg vor mir. Noch werde» sich mir viele Hindernisse entgegenstemmen. Da ist der Weg al» blinder Eisenbahnfahrgast über die verschyeiten und kältestarrende» Felsengebirge. Da ist die Schwierigkeit,, in der Hafenstadt am Trotzen Ozean «in Schiff zu finden, das mi-h mitnimmt nach dem alten Erdteil. Da sind die vielen anderen Zwischenfälle, die sich alle einstellen werden, wie tückische Gnomen. Aber was schadet e», hinter allem steht ja die tröstliche Gewihheit, datz dieser Weg doch einmal in der Heimat enden wird. Acht Hunde gewinnen eine» Prozeß. In Chicago starb unlängst eine sehr vermögende alte Jungfer. Bei der Testamentseröffnung ergab sich zum Ent- setzen der erbberechtigten Verwandten, datz die Erblasserin ihr« acht Hunde als Universalerben ihres Geldes eingesetzt hatte. DaS Testament wurde angefochten. Doch schloffen sich auch die nunmehr steinreich gewordenen Vierfüßler zu einer Erben gemeinschaft zusammen und lietzen sich durch einen geschickten Rechtsanwalt vor Gericht vertreten. Es gab einen sehr harten Kampf. Der Prozeß ging durch zwei Instanzen, bis «Mich die acht Köter ein ohrenbetäubendes SiegeSgeheul anstimmten. Sie hatten den Streit gewonnen. Da» Gericht verkündete, daß der letzte Will« der alten Dame unbedingt beachtet werden müsse. Nun fragt eS sich, ob die dollarschweren Hunde ihrer seits schon jetzt ihren Anwalt zum Alleinerben erklären werden, für deu WIl, dak er sie alle miteinander überlebt. Sak«tfch»fl« für de« ««««« ««^r N°ra ^F^«^kurz Murr -Thronbesteigung seinen 4 t. Geburt««,. Sine Batterie im Tower feuerte 41 Schuß Salut; im Hintergrund die Tower Bridge. (Scherl Bilderdienst — M.) vo«i»ee«fa-, -«» 77. Dezem-tt /-SS «er Ve//a-e öe* -we «»ü Ja, träumte ich denn nicht überhaupt? Hier, inmitten der westkanadischen Prärie, auf einer englischen Farm, eine Frauen stimme, die deutsche Lieder sang? Ich lauschte mit, verhaltenem Atem — jetzt wieder — deutlich schwebte e» wieder durch de» Raum — oäitsche Laut«... Wer mochte eS sein? Woher mochten sie kommen? War e» die deutsche Frau de» Farmers, von der man mir erzählt hatte, daß sie, vom Heimweh getrieben, schon über die Prärie gewandert sei, ein« ganze Nächt und einen ganzen Tag. imyter nach Oste«, dorthin, wo die Heimat lag, immer weiter, bi» sie erschöpft zusammenbrach? Behutsam, damit mich kein Lichtschein verriete, löschte ich vollends die Kerze, dann trat ich hinaus vor die Hütte. Drüben im FarmhauS war ein Zimmer'hell erleuchtet, durch dä» weit geöffnete Fenster brach em breiter Lichtstreifen. Noch überlegte ich, ob ich hinübergehen sollte, al» eine herrliche Altstimme em- setzte, begleitet von meisterlichem Klavierspiel: „Die Himmel rühmen..." so klang e» hinaus in di« stille Nackt! ^lnd dann ist da «och der Irländer, rothaarig und sommer sprossig und Tom heißend, wie alle richtigen Iren, und weiter der Schwede und der Engländer, di« beiden täglich erneut alle Weltrekord« im Fluchen an sich reißen. Wir fünf Männer Hausen hier in einem etwas abseits vom Farmhause liegenden „shed", einer soweit ganz wohnlich eingerichteten Hütte, aus dicken Baumstämmen errichtet. ES ist keiner unter uns, der e» nicht schon schlechter gehabt hätte. Wir wissen eS zu schätzen, jetzt, tu» vor dem Hereinfallen deS Winters, hier eine Arbeit ge sunden zu haben. Die Farm ist groß, erhebliche Flächen sind mit dickem Busch bestanden, so daß wir den ganzen Winter über mit dem Roden und dem Brennen zu tun haben würden. Und der „Boß" ist ebenfalls in Ordnung. Die Zeiten, da man in der kurzen.Weizenernte so viel Geld verdienen konnte, daß man den Winter über bequem in der Stadt leben konnte, sind vorüber. Zudem gab eS diese» Jahr in weiten Gebieten so gut wie über- Haupt keme Ernie. Ich bin jetzt zehn Tage auf der Farm, doch morgen werde ich hier aufhören, werde m die 12 Meilen entfernte „Town", die Präriesiedlung, gehen und sehen, daß ich mit dem dort morgen abend zum Wasiernehmen für kurze Minuten haltenden „Cattle train", dem Biehexpreß. mttkomme, der in 32 Stunden zur Pazifikküste rennt. ES ist da» eirte rech' lächerliche Sache, ,ch weiß da», und ich werd« den wahren Grund daher auch richt meine« Kameraden mitteilen; ihr brüllendes Lachen würde sich erbarmungslos auf mich stürzen. Dor zwei Nächten erst war e», daß ich diesen Entschluß faßte, der unwiderruflich ist. Auch in jener Nacht saß ich, während die anderen Männer bereits auf hartem Lager lagen, noch beim leise zitternden Scheine der Kerze und las in Zeitungen, die mir der Farmer mittags von der Postoffice in der Siedlung mitgebracht haue. Es war ein dickes Bündel. Sorgfältig laS »ch Seite für Seite, Spalte für Spalte, die politischen Nachrichten und die lokalen Neuigkeiten, die Heiratsanzeigen und auch „Verschiedenes", nichts wurde übersehen, auch der entflogene Wellensittich, der sogar sprechen konnte, wurde von mir beachtet. Die Kerze war schon recht niedergebrannt, genau wie heute, und ich hatte eben aus meiner Uhr gesehen, daß eS schon gegen Mitternacht ging — als es von irgendwoher, wie ein Hauch nur, durch die Hütte schwebte, ganz lerje, traumhaft...