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UMWAMfWlS d« b«U-«: «»« Uxlndalk ^sVZRig^, Elhil)6ü^äü-ülgEI tost«» »oilallü, l^e AM, halbmonalllch AW. Kind dl« «ost «KM. ,ll«r B»>lag«» «oaaMch 2.11 AM auiWLufliÜgidlldr. Li»z«liuLim« 12 Piz. FI« Alttzad« mwnlmigl «Ii,,^<nidl«r StdUMIdai ich». Ld«n>lxm>i dl« Strtftkldmg KI», Dumlwon»«. Tageblatt , «khallu» di« «u»ch«» dn A»Ahmpl«m«» «>» d« »«irdsoerbaad» Schwarzenberg, d«r Dürgumeiittr zu Erünham, Lbtznitz. NevstSdlel " «lü Schneeberg, der Figanzäm« in Au« und Schwarzenberg. E» werb« archerbem verbff«Nichl: Btbamlmachungm per Amlsaerlchl« in Aue, Schneeberg, Schwarz«b«rg, Johamgeorgenfladt. de» Oberbürgermeister« »n Aue und der Srst« Bürgermeister, zu Schwarzenderg. Verlag L. «. GSrlaer» Aue, Sachfem «aupkßeschäslsfttkl« r Aue, Fernruf Sammel-Nr. SL41. Drahta»schrtfi: Volkssteund Auesachsea. Wefchüfwstell«» Löß«ttz (Lau Au«) N40, Schneeberg SlO »Md Schwarzenberg L1S4. Nr. 86. Sonnabend, den tt. April 1SS6^ Jahrg. 8S. Amtliche Anzeigen. Mahnung zur Steuerzahlung an Stelle von Einzelmahnungen. An die Zahlung aller in der Zeit vom 11. 3. 1936 bis 10. 4. 1936 fällig gewesenen oder fällig werdenden Zahlungen auf Einkommen-, Körperschaft-, Lohn-, Umsatz- und Der- mögensteuer wird erinnert. Die Fälligkeitstermine für die einzelnen Steuerarten er- geben sich aus den Steuerbescheiden oder den Steuerkalendern der Tageszeitungen. Wenn nicht spätesten» am Tage der Fälligkeit gezahlt wird, ist ein Säumniszuschlag von 2 v.H. verwirkt. Steuerrückstände und Säumniszuschläge werden alsbald durch Postnachnahme oder Zwangsvollstreckung eingezogen. Die Liste der säumigen Steuerzahler wird im Frühjahr 1936 erscheinen. Aue und Schwarzenberg, am 8. April 1936. Da» Fiaaazamt Aue. Da» Finanzamt Schwarzenberg. Postscheckkonto 98776 Leipzig,. Postscheckkonto 7284 Leipzig, Reichsbankgiro Aue. Reichsbankgiro Schwarzenberg. Welter« amtlich« Bekanntmachung« befind« sich im zweiten Beiblatt. vsr Oenkvr vsscklaü 6er UvarnomSckts: Alle Schlichlungsmöqlichkeiien sollen ausgeschöpsl werden. Zu diesem Zweck sollen Deulschland und Genf, 11. April. Ueber die Besprechungen der Locarno- Mächte wurde gestern abend folgende gemeinsame Verlaut barung ausgegeben: Die Vertreter Belgiens, Frankreichs, Englands und Italiens nahmen Kenntnis von der Absicht, die die deutsche Regierung in Punkt 3, 4, k, 6 und 7 ihres Memorandums vom 31. März 1936 zum Ausdruck gebracht hat. Sie stellten fest, daß die deutsche Regierung zur Wieder- Herstellung des für die Verhandlungen über neue Verträge un erläßlichen Vertrauens keinen Beitrag geliefert hat, der so fortige allgemeine Verhandlungen und die Anwendung von Artikel 7 der sogenannten Londoner Vorschläge vom 19. März ermöglicht hätte (l). Sie sind jedoch der Auffassung, Laß e» erwünscht ist, alle Schlichtnagsgelegeuheiten völlig auszuschöpf«; zu diesem Zweck ist di« Aufklärung einer Anzahl von Punkt« des dentschen Memoranda«» in erster Linie notwendig, insbesondere der- jenigea, die im französischen Memorandnm erwähnt sind. Di« Vertreter Englands werde» z« diesem Zwecke mit der dentschea Regierung in Fühlung treten. Insbesondere werden sie sich erkundigen, welche Bedeutung die deutsche Regierung den von ihr vorgeschlagenen zweiseitigen Verträgen gibt und wie diese Verträge sich im Rahmen der kollektiven Sicherheit oder des gegenseitigen Beistandes, wie er in der Pölkerbundssatzung vorgesehen ist, einfügen würden. Die Vertreter Frankreichs machten alle Vorbehalte für den Fall des Eintritts irgendwelcher materieller Veränderungen i» der Lage der Rheiuzone während der in Frage stehenden Erörterungen. Für den Fall irgendwelcher derartiger Ver änderungen beschlossen die Vertreter der vier Regierungen, sich sofort zu versammeln. Sie nahmen Kenntnis von der Tat sache, daß die Fühlungnahme zwischen den Generalstäben, wie sie im Abschnitt III der Londoner Vorschläge vorgesehen ist, am 18. April beginnen soll. Sie beschlossen, dem Völkerbund den französischen Friedensplan für eine eingehende Prüfung vorzulegen. Die Zustimmung der deutschen Regierung soll ein geholt werden für eine gleiche Vorlegung des deutschen Memo- randums an den Dölkerbundsrat. Sie werden auf jeden Fall wieder in Genf während der nächsten Tagung des Völker- bundsrates zusammentreten. Der Vertreter Rollens hat seine Stellungnahme vorbehalte«. Italien verlangt, -atz Farbe bekannt wird. Der italienische Vertreter hatte bei Beginn der Bespre- chungen folgende Erklärung abgegeben: „Als Unterzeichner des Locarnopaktes und in seiner Eigen- schäft als Garant hat sich Italien in langen Jahren stets zu seiner Unterschrift bekannt. Nachdem eine Krise in der Rhein- landfrage eingetreten war, hat Italien an den Konferenzen in Paris und London teilgenommen, wobei es die Zurückhaltung bewahrt hat, die ihm durch die besonderen Bedingungen, in denen es sich augenblicklich befindet, auferlegt wird. Ralle« steht sich nunmehr gezwungen, darauf hiuzuweisen, daß bei allen kürzlich ergangenen offiziellen Verlautbarnngen der britischen Regierung Rallen offensichtlich ignoriert wor- de« ist. Meine Regierung hat mich daher beauftragt, an jede der hier vertretenen Machte die Frage zu richten, ob die Anwesen. h«it Rallen» erwünscht erscheint und ob seine Mitarbeit an dem Werk des europäischen Wiederaufbaues auf der Grundlage «ine» neuen Locarno erwünscht ist. Sollt« die» nicht der Fall sein, so hat Italien keinerlei Grund, irgendwelche Gefahren und Verantwortlichkeit« zu übernehmen, und es müßt« sich Vorbehalten, sei« weiteres verhalt« entsprechend einznrlcht«/ England verhandeln. Vorbehalt Italiens. Der Gaskrieg. Der Iuristenavsschnß fand kein« Ausweg. Genf, 10. April. Die gestrige Sitzung des: 13er-Aus- schusses gab zu politisch bedeutsamen Erklärungen Edens An laß. Dem Ausschuß lag der Bericht der Juristen über die Zuständigkeit bei Verletzungen de» Kriegsrechte» vor. Seine Schlußfolgerungen gingen dahin, daß kein besonderes Ver fahren für die Untersuchung und Feststellung von Verstößen vorgesehen sei, daß es sich aber nach allgemeinen Grundsätzen um eine Angelegenheit handele, der der Völkerbund seine Aufmerksamkeit widmen könne. Eden erklärte, daß auch das Fehlen eines Instanzenzuges den Völkerbund nicht davon ab halten dürfe, eine so wichtige Frage, wie die Verwendung von Gsstgasien zu prüfen. Da» ser ein« Angelegenheit, di« nur durch Beschluß Yes Oberkommando- oder der Regierung veranlaßt werden könne. Es könne sich hier nicht um Ueber- griffe Einzelner oder untergeordneter Stellen handeln. Eden wies darauf hin, daß von italienischer Seite größere Das- mengen bei der Durchfuhr durch den Suezkanal deklariert worden seien (die Menge wird mit 259 Tonnen angegeben). Die Frage der Bombenabwürfe auf englische Lazarette in Abessinien wolle er nicht zur Sprache bringen, da sie un- mittelbar mit der italienischen geregelt werden würden. Die italienischen Gegenbeschuldigungen wegen der Verwendung von Dum-Dum-Geschossen durch die Abessinier seien dadurch entkräftet, daß in italienischen Noten englische Firmen ge nannt würden, die keine derartigen Geschosse herstellten. Eden beantragte schließlich, einen deutliche« Appell an die Kriegführenden zu richten und sie zur strengen Einhal- tung der Regeln der Kriegsführung aufzufordern. Er wurde hierin von Flandin unterstützt. Eden erklärte noch, nach An- sicht der britischen Regierung dürfe man die Vorgänge auf dem abessinischen Kriegsschauplatz nicht deshalb leicht nehmen, weil es sich um Ereignisse in Afrika handele. Die Haltung Englands in dieser Angelegenheit sei nicht von äußeren Rück- sichten und nicht von Vorgängen in anderen Erdteilen beein flußt. Al» der französische Außenminister Flandin allgemein von Vertragsverletzungen sprach, stellte Eden klar, daß «s sich im italienisch-abessinisch« Krieg um da» Eindringen eines Bölkerbundsmitgliedea in das Gebiet eine» andere« Mitglie- de» de» Völkerbundes unter Derlrtznng von Artikel 16 der Völkerbundssatzung handele. Er erklärte, er wolle seine im Unterhaus abgegebene Zusicherung wiederholen, daß England die gleiche Haltung einnehmen würde, wenn eine derartige Verletzung sich anderswo ereignen würde. Nachdem der Bericht des Iuristenausschusses über den Gaskrieg keine Klarheit geschaffen hatte, wurde beschlossen, einen Aufruf an die Kriegführenden als Unterzeichner des Genfer Giftgasabkommens vom Jahre 1925 zu richten. Die weiteren Schritte zur Friedensfrage sind von dem Ergebnis einer Unterredung -wischen Madariaga und Aloisi abhängig gemacht worden. Kurze Vertagung -es Dreizehnerausschusses. Der Ausschuß beschloß, sich auf Donnerstag, den 16. April, zu vertagen. Dem Beschluß ging eine lebhaft« «g- lisch-frauzöstsch« Auseinaudersrtzuug über da» weitere Der- fahren voraus. Ede« machte gelt«d, daß auch sicht «tue« Tag uuuütig gezögert «erd« dürfe, um die Eiustelluug der Feludseligkeite« z« erreich«, und sprach sich -ege« jede Ver tagung de» Ausschusses aus, «ährend Flandin eine «nbe- fristete Vertagung vorschlug. Ferner beantragte Eden, daß nächste Woche eine Sitzung des Achtzehnerausschusses stattfinden solle; denn abgesehen von der Sanktionsverschärfung im Falle des Scheiterns der Schlichtungsverhandlungen habe der Ausschuß noch andere Arbeiten zu erledigen. Man einigte sich schließlich dahin, daß sich di« Mitglieder für ein« baldige Tagung bereit halten sollen. . * Ergebnislose Anterre-ung. Genf, 10. April. Die gestrige Unterredung zwischen dem Vorsitzenden des Dreizehnerausschusses, Madariaga, und dem italienischen Delegierten, Aloisi, ist ergebnislos verlaufen. Aloisi erklärte, er sei nur zur Teilnahme an den Locarnover- Handlungen nach Genf gekommen, sei also nicht zu Verhand lungen über den italienisch-abessinischen Streitfall ermächtigt« Hierzu werde noch Ostern ein Sondergesandter in Genf ein treffen. Ueberdies habe Italien keine neuen Erklärungen ab zugeben. Es erwarte vielmehr eine Antwort auf die an Ma dariaga gerichtete Einladung, zu einer Vorbesprechung Mit Mussolini nach Rom zu kommen. Madariaga wird seine Besprechungen mit Aloisi am Dienstag wieder aufnehmen. » Schwerwiegen-e Eniichei-ungen in -er nächsten Woche. Loudon, 11. April. Die heutigen Morgenblätter be sprechen die Beratungen über den italienisch-abessinischen Streit und heben hervor, daß England seinen Standpunkt durchgesetzt und Laß di« kommend« Woche voraussichtlich außerordentlich schwerwiegende Entscheidungen in dieser Frage bring«» dürfte. „Daily Telegraph, der Eden nahesteht, ist enttäuscht, daß die Sitzung de» Dreizehnerausschüsses noch einmal um «ine Woche verschoben sei, da diese Verzögerung in der Hauptsache Italien zugute komme. Er wendet sich gegen Flandin, der angeblich verlangt habe, daß Abessinien für eine Verlängerung des Krieges verantwortlich gemacht werden solle, falls es etwa die Verhandlungen abbrechen sollte. Der Völkerbund müsse -wische» der Spekulation Italiens oder der Erzwingvng eines Bannes gegen Italien wähl«, der dieses Land daran hindere, die Früchte seines Angriffes zu ernten. Keine dieser beiden Möglichkeit« sei für England anziehend, da die erstere da» Scheiter« de» kollektiven Sicherheitssystems in sich schließe, während die zweite zum Krieg im MÜtelmeer führen könne. Niemand glaube jedoch, daß e» «inen mittler« Kurs geb«. Frankreich hab« ferner erklärt, wenn Großbritannien weitere Sanktionen gegen Italien verlange, müsse es auch bereit sein, Sanktionen mit der gleichen Schärfe gegen Deutschland anzu- wenden. Hierbei werde Frankreich von einer Reihe von klei- deren Staaten unterstützt. Hierauf habe Großbritannien ge- antwortet, daß die Versöhnungsversuche mit Deutschland noch nicht fehlgeschlagen seien. Die Auffassung Englands habe sich in diesem Meinungsaustansch in fast allen Punkten dnrchgesetzt. Man müsse feststellen, daß in der französischen Presse eine merkwürdige Sprache geführt werde. Frankreich verlange für die Erfüllung seiner Völkerbundsverpflichtungen von Groß- britannien, daß es jeder Aktton gegen Deutschland znzustimmen habe. „Times* weisen darauf hin, daß jeder Gedanke an einen gemeinsamen Schritt in Berlin aufgegeben worden sei. Die ftanzösische Abordnung habe Sanktionen verlangt, ohne Unter- stützung zu finden. Die belgischen Vertreter hätten sich an die Seite Großbritanniens gestellt. „News Ehronicle* hebt die scharfen Angriffe Edens auf das Rote Kreuz hervor, das sich geweigert habe, Beweis material für den Gebrauch von Giftgas durch die Italiener zu liefern. „Daily Herald* schreibt, Eden sei es gelungen, trotz „aller Sabotageversuche* eine endgültige Zusicherung von Flandin zu erhalten, daß di« Entscheidungen über die Sanktionen nicht weiter hinausgezögert werden sollen. Eden werde in den nächsten Wochen versuchen, von Deutschland Zusicherungen bezüglich der Sicherheit in Mittel- und Osteuropa zu erhalten, die Frankreich zufrieden stell« sollen. Wer Hal in Genf gesiegt? Pari», 11. April. „Petit Parisi«* erklärt, di« französi schen Unterhändler hätten gewünscht, daß bereit» jetzt das „völlige Versagen Deutschlands* festgestellt worden wäre und man infolgedessen zu einer ständigen militärisch« Verstäudi- gung der Restlocarnomächte schreiten müßte. Die drei anderen Locarnomächte hätten sich dagegen begnügt, die . von Flandin an Eden gerichteten Forderungen zur Kenntnis zu nehmen. Wenn es den französisch« Vertretern auch nicht gelungen sei, dem französischen Standpunkt aanz Geltung zu verschaffen, wa» schwierig gewesen wäre, so hätten sie ihn doch mutig ver- tidigt. Bei den Verhandlungen habe niemand völlig gewinnen oder verlttnn können. — „Petit Journal* schnidt, Frankreich