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Da dies ja nicht möglich war, liessen sich verschiedene Gärtner und auch geschäftsrührige Vierländer aus renom mierten Staudengärtnereien verschiedene Spiraeenarten kommen, aber keine Pflanze blühte in der Art und Farbe wie die Unbekannte. Im Herbst 1906 wurden ca. 1000 geteilte Pflanzen auf ca. 6 Quadratruten (ca. 85 qm) gepflanzt (siehe die Abbildung), welche im Juni 1908 ca. 10000 Blüten stiele lieferten und über 300 M. einbrachten. Da ein Markt für solche Mengen zu klein war, wandte sich Kollege Behncke auch nach Berlin. Nach Ankunft der ersten Sendung erhielt er von dem dortigen Kommissionär nachstehende Mitteilung: „Ihre Sendung erhalten. Die Spiraea verkauft sich sehr gut und bringe ich Ihnen per °/o Stiele 2,50 M. gut. Alles Porto zu meinen Lasten. Ich bitte, falls Sie mit dem Preis zu frieden, jeden zweiten Tag eine Sendung per Eilgut zu machen. Erwünscht wäre es mir sehr, wenn Sie mir auch die Spezies mitteilen wollten usw.“ Infolge dieses Ertrages und weil die Pflanzen auch zu dicht standen, wurden sie im Herbst 1908 wieder geteilt. Selbstver ständlich haben sie in diesem ersten Sommer nach der Nochmals Cosmea hybrida grandiflora. Von Ernst Stoffregen in Salzdetfurth. n letzter Zeit ist des öfteren in emp fehlender Weise über Cosmea hybrida grandiflora geschrieben worden und die Fachzeitschriften wussten in Wort und Bild viel Lobendes darüber zu berichten. Dies gab mir Veranlassung, auch meiner seits einen Versuch damit zu machen. Auf Grund dieses Versuchsanbaues sei es mir gestattet, nachstehende Mit teilung zu machen. Zunächst muss ich unumwunden eingestehen, dass mir die Cosmeen im Laufe des Sommers mehrfach Ge legenheit gegeben haben, mich weidlich über sie zu ärgern. Die Pflanzen, im März ausgesät und zur rechten Zeit ins freie Land ausgepflanzt, standen zunächst in der trockenen Zeit des Vorsommers wie festgenagelt; sie wollten und kamen nicht von der Stelle, sodass ich fast Lust hatte, dieselben zu entfernen und etwas ande res an ihre Stelle zu setzen. Ich hatte dieselben hübsch weit (60 cm) auseinander gepflanzt, um ihnen für ihre Die Staudenspiraea ,,Elsa“ in den Kulturen von Wilhelm. Behncke in Kellinghusen in Holstein. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Umpflanzung nicht so reich geblüht. Um sicher zu gehen, hat Herr B. sich in den letzten Jahren alle bekannten Stauden-Spiraeen zugelegt und besitzt wohl alle er schienenen Neuheiten, wie u. a. Washington, Gladstone, Panachee, Davidii, Nuee Rose, Plumet Rose usw. Seine Art hat er aber bisher noch nicht gefunden. Dessen ungeachtet bringt er die Unbekannte nicht als Neuheit — was sie wahrscheinlich doch ist — sondern nur als eine Schnittblumenseltenheit, die auf kleinem Raum viel Geld einbringt, in den Handel. Da die Unbekannte aber einen Unterscheidungsnamen haben muss, nennt Kollege Behncke sie nach seinem Töchterchen Spiraea „Elsa“. Kein Schnittblumenzüchter sollte sich aber die Ge legenheit, seine Sammlung um eine lohnende Sorte zu vermehren, entgehen lassen; er wird mit der Spiraea „Elsa“ keinen Hineinfall erleben. spätere Entwickelung genügend Spielraum zu geben, aber gegen Ende Juni schien es noch nicht so, als ob die eintriebigen, etwa 50—60 cm hoch gewordenen Pflanzen noch in diesem Jahre das Land bedecken würden. Als dann aber die Regenzeit einsetzte, wuchsen sich die Pflanzen doch sehr rasch zu runden stattlichen Büschen heran. Die bis zur Bildung der ersten Wipfel knospen eintriebigen Pflanzen sandten nun nach allen Seiten, schräg aufstrebend, Trieb auf Trieb empor und waren bald von unten auf verzweigt, aber ich ver misste vorläufig noch immer den viel gepriesenen Blüten reichtum. Nun, auch das hat sich gebessert. Die Seiten triebe wuchsen zu einer gewissen Länge heran, bildeten auch ihrerseits eine Wipfelknospe, um sich dann in der Folge ebenfalls zu verzweigen, nun aber gleich Knospen zweige bringend. Jetzt liessen sie also an Blütenreich tum nichts mehr vermissen und doch — sie befriedigten mich noch nicht. Jetzt fand ich an der Farbe der Blüten allerlei auszusetzen. Das Rosa war mir nicht rein genug und in den dunkleren, roten Färbungen