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No. 48 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 729 Astilbe Arendsi-Hybriden. Von Heinrich Junge in Hameln. s war auf der Handelspflanzen-Sonder- ausstellung in Düsseldorf, im Sommer 1904, als die holländische Firma van W a - veren & Kruyff eine grössere An zahl rosa blühender, lang- und breit- rispiger Astilben zur Schau stellte, die, derzeit noch unbenannt, allgemeines Aufsehen erregten. Damals wussten wohl wenige, dass diese Neuheiten deutschen Ursprungs waren. Erst in diesem Sommer hat der Züchter Georg Arends in Ronsdorf selbst den Schleier gelüftet und öffentlich bekannt gegeben, dass er der Züchter der vielbewunderten Astilben „Queen Alexandra“ und „Peach Blossom“ sei, die, nach mehreren Jahren aus ländischer Kultur und glänzender Beurteilung nun auch im Vaterlande des „deutschen Michel“ ihren Siegeslauf gemacht haben. Fast ausnahmsweise wurden die beiden urdeutschen Züchtungen, die englische Namen tragen, von den Gärtnern auch für englische Züchtungen und Ein führungen gehalten. Auf diesjährigen Herbstausstellungen waren von dem Vertreter der holländischen Firma, die im Jahre 1903 von Herrn Arends seine ganzen derzeitigen Vorräte käuflich erworben hatte, wiederum grössere Mengen prächtiger Blütenrispen, in herrlichem leuchten dem Rosa prangend, ausgestellt, so z. B. in Leipzig und in Hannover; allgemein wurden den schönen rosa blühenden „Spiraeen“ (natürlich stammten die späten Blüten von auf Eis zurückgehaltenen Pflanzen) unge teilter Beifall gezollt. Jistilbe Jirendsi gemischte Varietäten, Züchtungen von Georg Jirends in Ronsdorf. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Jlstilbe Jirendsi „Ceres“ Züchtung von Georg Jfrends in Ronsdorf. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Wie mir bekannt ist, wurden in Hannover schon im verflossenen und werden im kommenden Winter tausende dieser herrlichen Treib-Astilben zum Verkauf getrieben, und selten wohl habe ich solch auffallend schöne und mit dem Blühen so lange anhaltende Topf pflanzen im letzten Winter gesehen, wie in Hannover getriebene Astilbe „Queen Alexandra“ und „Peach Blossom“. Mitte August 1907 führte mich mein Weg, von der Mannheimer Ausstellung kommend, wiederum in die Gärtnerei des Herrn G. Arends in Ronsdorf und ich hatte dort Gelegenheit, riesige, teils noch in voller Blüte stehende Felder seiner neuesten Astilben-Züch- tungen, die er mit dem Sammelnamen Astilbe Arendsi bezeichnete, bewundern zu können. Ich war ganz erstaunt von den schon so bedeu tenden Vorräten und diesen kräftigen, blühenden Pflanzen, die Zeugnis ablegten von bester Kultur und liebevoller Pflege. (Vgl. die Abbildung Seite 730.) Die verschiedensten Schattierungen, von reinstem weiss bis dunkelstem purpurrosa, von hell lilarosa bis zum dunklen lila, selbst gelbliche Tönungen waren vorhanden, dann die verschieden geformten langen und breiten Blütenrispen mit teils geperlten oder federigen Blütchen. Während eine der Stammeseltern, die ebenfalls schätzenswerte Astilbe Davidi, sehr lange, aber schmale Rispen trägt, zeigen die Kinder eine ganz bedeutende Verbesserung in ihren breiten, teils reich verzweigten Rispen wie die Abbildungen der beiden Blumensträusse von Astilbe Arendsi „Ceres“ und der Varietäten erkennen lassen. Im Gegensatz nun zu den früheren Arends'schen Züchtungen Queen Alexandra und Peach Blossom zeichnen sich die neueren und neuesten Astilbe Arendsi