Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 24.1909
• Erscheinungsdatum: 1909
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190900000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19090000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19090000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

schliessende Debatte, an der sich die Herren R o e h 1 e n, v. d. Heyden, Reimann, Hoppe und Beltz beteiligten, nachdem der Vorsitzende den Sachverhalt mitgeteilt hatte, führte keine Klärung herbei; da der Vorsitzende jedoch mündlich in Cöln erklärt hat, nicht in eine schriftliche Abstimmung einzutreten, wird die Gruppe Niederrhein von einer solchen absehen. Betreffs ge meinschaftlicher Bezüge, zu welcher Sache besonders die Herren Severin und Hoppe sprechen, wird beschlossen, die Sache im nächsten Jahre in die Wege zu leiten. Als Anträge zur Provinzial versammlung beantragt Reimann: „Bei den Vorarbeiten der Königlichen Katasterämter unter Grundstücke, die dauernd land- und forstwirtschaftlichen Zwecken dienen, nur noch den Ertragswert zu besteuern, wolle der Provinzialverband Erkundigungen einziehen, ob die zur gewerblichen Gärtnerei benutzten Grundstücke als solche ebenfalls nur nach dem Ertragswerte besteuert werden.“ Beltz bittet, betreffs seines Antrages „Zollverträge“ um Unterstützung im Provinzialverband. Auf die Frage von R o e h 1 e n , ob der 5. De zember zur Abhaltung der Provinzialversammlung genehm sei, er folgt kein Widerspruch. In der allgemeinen Diskussion ladet Hoppe für den 14. Dezember zur Versammlung von Niederrhein- Ost nach Essen ein und empfiehlt Unterstützung der Essener Aus stellung. Esch empfiehlt den Xantener Beschluss der Gruppe, nur für eine Ausstellung von 8—10 Tagen zu sein, den Roehlen er örtert und für den nach zustimmenden Erklärungen von Severin und Jos. Schroeder sich die Versammlung mehrmals erklärt. Als Ort der nächsten Versammlung bringt der Vorsitzende Viersen in Vorschlag. Ein weiterer Vorschlag, für die Wahl des Vorstandes schon jetzt eine Kommission zu ernennen, wird nicht anerkannt, jedoch beschlossen, in Viersen eine gemeinsame Versammlung der Gruppen Niederrhein und Niederrhein-West abzuhalten und vorher eine Sitzung der beiderseitigen Vorstände und Vertrauensmänner stattfinden zu lassen. Als Tag wurde der 28. November bestimmt. Es werden sodann noch verschiedene Schleuderannoncen sowie eine ungerechtfertigte Beschwerdeschrift über ein Mitglied an den Bund der Baumschulenbesitzer erwähnt und besprochen. Beltz und Reder sprechen sodann noch über das Primelgift der Primula obconica, worauf nach Abhaltung der Börse die Versammlung um 6% Uhr geschlossen wird. FritzEsch. Gruppe Taunus-Lahnthal. Versammlung am 7. November in Limburg, Hotel Stadt Wiesbaden (eingeg. am 13. 11.). Der Obmann, Herr Hammerschmidt, eröffnete um 1/44 Uhr die gut besuchte Versammlung. Punkt I der Tagesordnung wurde für nächste Ver sammlung zurückgestellt. Zu Punkt II hielt der Obmann einen sehr lehrreichen Vortrag über die landwirtschaftlichen Berufsgenossen schaften, wofür ihm von der Versammlung ein Dank ausgesprochen wurde. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt, der Kassenbestand war 42 M. Es wurden im letzten Jahre 5 Versammlungen abge halten, welche durchweg gut besucht waren, auch wurde ein ge meinschaftlicher Ausflug zur Wiesbadener Ausstellung gemacht. Bei der Vorstandswahl wurde der alte Vorstand wiedergewählt. Der Obmann verliest ein Schreiben der Gruppe Breslau betreffs der Ausstellung, dieselbe beschwert sich über den Berichterstatter und erklärt ihren Austritt aus dem Verband, was von der Gruppe sehr bedauert wurde. Zum Schluss der Versammlung wurden drei Pflanzen versteigert, welche den Betrag von 8 M. 30 Pf. erbrachten. Die nächste Versammlung soll in Bad Ems Anfang Februar statt finden. Wilh. Moos, Schriftführer. Gruppe Braunschweig. Versammlung am 7. November nach mittags 4 Uhr im Wilhelmgarten (eingeg. am 13. 11). Anwesend 55 Mitglieder und Gäste. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde das Rundschreiben der Gruppe Breslau und Umgegend und das des Verbandsvorstandes verlesen. Herr H. Adam als Referent betonte, der Vorstand habe in dieser Sache wohl seine Schuldigkeit getan, doch sei es richtiger gewesen, wenn hier etwas mehr Rücksicht ge übt wäre, denn es sei sehr zu beklagen, wenn die Gruppe sich auf lösen würde. Wenn man auf beiden Seiten Nachgiebigkeit zeige, so würde sich die Sache zum Wohle des Verbandes klären. Der Obmann rügte ferner noch die vielen Kraftausdrücke seitens der Gruppe Breslau, er wolle nicht verkennen, dass die Artikel des Herrn Tscheuke recht interessant seien. Die Versammlung schloss sich den beiden Rednern einstimmig an. Hierauf hielt unter I Herr B. T r e n k n e r - Quedlinburg seinen Vortrag über künstliche Düngung im Gartenbau. An Hand einer Menge Ab bildungen und abgeschnittener Chrysanthemen wie an solchen in Töpfen zeigte Redner die Erfolge der künstlichen Düngemittel. Bei allen Kulturen sei ein Zusammenarbeiten des frischen Düngers mit Stickstoff, Kali und Phosphorsäure jetzt zur Notwendigkeit ge worden, genau wie solches in der Landwirtschaft der Fall sei. Ferner erläuterte derselbe an Hand einer Tabelle die Wirkung der ver schiedenen Düngemittel zu einander. Ganz energisch warnte der selbe indessen vor der Anwendung des jetzt empfohlenen Kalkstick stoffes. Ausserdem empfahl derselbe, die Düngemittel immer bei Firmen zu kaufen, welche für die Unverfälschtheit Garantie leisten. Reicher Beifall belohnte den Vortrag. Aus der Mitte der Ver sammlung wurden von den Herren Heinemann und Engelmann sehr günstige Resultate über die Anwendung von künstlichen Dünge mitteln berichtet. Der Schriftführer wies darauf hin, dass der be rühmte Braunschweiger Konservengemüsebau seine grossen Erfolge nur der Anwendung der künstlichen Düngemittel verdanke. In diesem Herbst, wo infolge der Dürre des Vorjahres und des Früh jahres die Würmer an die Erdoberfläche gedrungen sind und fast alle Herbstgemüse als Kohlarten, Karotten und Spinat vernichtet hätten, sei die Krankheit auf reinem Stallmist sehr stark auf getreten. Hingegen da, wo man Salz in Form von Chilesalpeter und Kali und Superphosphat gegeben habe, seien gute Ernten und hohe Preise erzielt. Man sehe daraus, dass die künstlichen Düngemittel auch dem Ungeziefer abhold sind. Die richtige Anwendung der künstlichen Düngemittel ist immer die Zeit, wo die Kulturgewächse in der Vegetation sind. An den Vortrag schloss sich noch eine Besprechung der ausgestellten Gegenstände. Der Obmann dankte allen Ausstellern für ihre Mühe. Es waren dann noch Offerten über Schwefel und andere Artikel eingegangen. Angebot und Nach frage werden geregelt und dann die nächste Versammlung auf den 5. Dezember als Generalversammlung festgesetzt. E. H. M e y e r , Schriftführer. Gruppe Niederrhein-West. Bericht über die General versammlung vom 14. Nov. 1909 in Dülken, Hotel Central (eingeg. am 15. 11). Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Obmann die schriftlichen Eingänge seit der letzten Versammlung bekannt. Bei der Rechnungslegung ergibt sich ein augenblickliches Defizit von 1,92 M-, dem jedoch noch 8 M. aussenstehende Forderungen gegen überstehen. Die Herren Schütz und Schumacher prüfen die Kassenführung und beantragen Entlastung des Kassierers, dem die Versammlung nachkommt. Der Kassenüberschuss soll der Kasse der Gruppe Niederrhein zufliessen. Als Ausschuss zur Wahrung der gärtnerischen Interessen im bisherigen Gruppenbezirk wurden folgende Herren gewählt: Jac. Wassenhoven - Viersen ; P e t. Mehl- Süchteln ; Wilh. Optendrenk - Lobberich; Adolf Lappen - Kaldenkirchen; Fritz Reimann - Breyell; C. Schneider - Kempen. Mit der Führung der Geschäfte wurde der bisherige Vorsitzende der Gruppe, Al. R ö h 1 e n - Dülken be traut. Dieser Tagesordnungspunkt zeitigte eine rege Diskussion, an der fast alle Anwesenden teilnahmen. Wenn auch des öfteren die von der Gruppe aufgestellten Mindestpreise nicht eingehalten, und eine strikte Einhaltung derselben in allen Fällen für nicht gut ange bracht bezeichnet wurde, so wurde doch allgemein anerkannt, dass die Mindestpreise im allgemeinen durchaus günstig eingewirkt hätten. Des weiteren wurde von den, Dülkener Gärtnern festgestellt, dass bei einem genügenden Zusammenhalten der ortsansässigen Kollegen auch eine strikte Durchführung sehr wohl möglich sei. Der während der Verhandlungen erschienene Obmann der Gruppe Niederrhein, Herr Esch, wurde von der Versammlung freudigst begrüsst und wurde der einstimmige Beschluss gefasst, denselben trotz seines Protestes zum 1. Vorsitzenden wiederzuwählen. Ueber die Besetzung der übrigen Vorstandsposten fand eine gründliche und befriedigende Aussprache statt. Zu Punkt 5 fanden ein Antrag des Herrn Rei mann und drei des Obmanns die Unterstützung der Versammlung Schluss 71/2 Uhr. Wilh. Optendrenk, 2. Schriftführer. Gruppe Hessen und Hessen-Nassau. Versammlung in Steinfurth am 4. Oktober (eingegangen am 15. 11., wegen Krank heit des Schriftführers verzögert). In Steinfurth empfangen und be grüsst von den dortigen Kollegen, erfolgte die Besichtigung der Rosenfelder von ungeahnter Ausdehnung. Der allgemeine Stand der Rosen war sehr schön, die Sauberkeit in den Feldern fiel angenehm auf. Um 2 Uhr eröffnete der Vorsitzende im Gasthaus „Zum kühlen Grunde“ die Sitzung und stattete den anwesenden Steinfurther Herren für ihre liebenswürdige Führung und für die festlich mit Rosen sträussen hergerichtete Tafel seinen wärmsten Dank ab. Es folgte nun eine sehr rege Aussprache überWert und Unwert verschiedener „Rosensorten und Neuheiten". Hochinteressant war es, hier unter ausgesprochenen Fachleuten, die sich mit alten und mehr mit neu erscheinenden Rosen jahrein, jahraus in gründlichem Studium be fassen müssen, die Vorzüge und Mängel der jeweiligen Sorte in zäher Weise loben und rügen zu hören. Besprochen wurden zahl reiche Sorten. Der Obmann stellt den Fortschritt in der Voll kommenheit der Rosen mit Freuden fest, die sich im steten Steigen befindet, seitdem deutsche Firmen unter die Züchter gegangen. Herr R o h d e - Hanau glaubt, dass alle Neu-Sorten der letzten Jahre als keine nennenswerten Fehlschläge zu bezeichnen sind, welche Ansicht einigem Widerspruch begegnete. Herr Rohde- Hanau gibt in gedrängter Kürze auch noch einige gesetzliche Daten über Wild schadenverhütung. Diese Sache wird im Verein noch weiter erörtert werden. Herr Henrich richtet noch an die Rosenzüchter in Steinfurth die Mahnung, in Zukunft auch die heute erhöhten Preise im Privatverkehr zu halten. Die Zeit war unter dieser anregenden Sitzung dahingeflogen, so dass an eine Besichtigung der Nauheimer Kur anlagen nicht mehr gedacht werden konnte. Nächste Versammlung zu Frankfurt a. M. Als Mitglied vom 1. Januar 1910 ab meldeten sich an : Georg W e n del s e n. , Hausen-Frankfurt a. M., Carl Henze- Friedberg, Hessen, Heinr. Michel - Steinfurth, Hessen, Der Schriftführer : Der Obmann : J. Kristian Moeller. EmilBecker.