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No. 43 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 667 erblühten am 5. Dezember und standen am 11. De zember in Vollblüte, während die zehnstündige Wasser behandlung die Pflanzen bereits am 1. Dezember zum Aufblühen und am 8. Dezember zur Vollblüte brachte. Auch die Abbildung dieser Seite ist interessant. Es sind wieder Charles X, die den Frostperioden hatten Stand halten müssen; sie wurden zehn Stunden lang am 16. November in warmem Wasser gebadet und vom 17. November an getrieben. Am 28. November, also nach elf Tagen, wurden sie photographiert. Nummer 1 blieb ungewässert, 2 wurde in Wasser von 30 0 C, 3 in Wasser von 35 0 C., 4 von 40 0 C. und 5 von 45 0 C. eingehängt. Nummer 1 rührt sich wieder nicht von der Stelle, von 2—4 sehen wir eine, mit der Zahlenreihe ansteigende bessere Entwicklung; Beginn der Blüte bei 4 am dritten, bei 3 am vierten, bei 2 am sechsten Dezember, Vollblüte bei 4 und 3 am elften Dezember, bei 2 am dreizehnten Dezember, zu welcher letzten Zeit sich Nummer 1 immer noch nicht gerührt hatte. Die Pflanze Nummer 5 hat durch zu hohe Wasser wärme von 45 0 C. (36 0 R.) gelitten, sie trieb erst spät und unregelmässig aus, gelangte aber schliesslich doch noch am 11. Dezember zu teilweisem Aufblühen und am 18. Dezember zur Vollblüte. delten Pflanzen; die gegenüber Charles X weit leichter treibbare Marie Legraye braucht man von Anfang De zember an überhaupt nicht mehr gewässert anzutreiben, sie kommt von diesem Zeitpunkte an auch ohne jede Vorbehandlung meist zu völlig normaler Blüte. Im übrigen ist aber, um befürchteten Schädigungen einer zu hohen Wasserwärme entgehen zu wollen, nachdrücklich zu empfehlen, alle Treib flieder für Frühtreiberei in derZeit von Anfang bis Mitte November zu wässern. Die Pflanzen können ja dann, soweit sie nicht sofort gebraucht werden, in einem beliebigen Raume aufgestellt werden und kommen, später in den Treibraum gebracht, zu sofortiger Entwicklung. Das Wassergefäss, Giessbassin oder dergleichen, in das man die Pflanzen einhängt, braucht nicht von Heiz rohren durchzogen zu sein. Man bringt in dasselbe das auf den entsprechenden Temperaturgrad erwärmte Wasser hinein und deckt über die eingehängten Pflanzen Tücher oder Strohdecken, um die Wassertemperatur möglichst lange hochhalten zu können. Es will aber durchaus nichts bedeuten, wenn nach dem zehnstündigen Wasserbade die Wärme des' Wassers um einige Grade gesunken ist. Flieder ,.Charles X“, die 1908 den starken Frühfrösten ausgesetzt waren. Alle Pflanzen äusser 1, die ungewässert blieb, wurden zehn Stunden lang gewässert, 2 in Wasser von 30° C„ 3 in Wasser von 35° C., 4 von 40° C. und 5 von 45° C. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Unsere T r e i b v e r su c h e bestätigen also von neuemdas bisher gefundeneRe- sultat, dass eine Wassertemperatur von 35 0 C. (oder um wenige Grade darüber hinaus) und ein zehnstündiges Wässern für d i e F r ü h t r e i b e r e i (Wässern Anfang bis Mitte November) unbedingt erforder lich ist. Wo dieser Modus der Warmwasserbehandlung wirklich Schädigungen ergeben haben mag, kann das unseres Erachtens nur davon herrühren, dass die Warm wasserbehandlung nicht in der Frühtreiberei (Anfang bis Mitte November), sondern erst später, etwa im Dezember, vorgenommen wurde. Je mehr wir uns der natürlichen Blütezeit des Flieders nähern, um so vorsichtiger muss man mit der Höhe der Wasser wärme vorgehen, ähnlich wie ja auch anfangs November ätherisierte Flieder einer grösseren Aetherdosis be dürfen als Pflanzen, die erst Ende November ätherisiert werden sollen. Um so mehr verwischen sich aber auch die Unterschiede zwischen gewässerten und unbehan- Pelargonium peltatum „Etincelant". Von H. Eicke in Firma Walther Cossmann Nachf. in Rödelheim b. Frankfurt a. M. a ls eine vorzügliche Neuheit, als die Meteor unter den Efeupelargonien bezeichnet Obergärtner Hoffmann ein Pelargonium peltatum „Balkonkönigin“ in „Möllers Deutscher Gärtnerzeitung“. Nun kenne ich zwar die Sorte Balkonkönigin nicht so gut als die von dem Genannten erwähnte Sorte Etincelant, die er kleinblumig nennt. Aber gerade die Bezeichnung der Etincelant als kleinblumig lässt mich vermuten, dass Hoffmann diese Sorte „echt“ noch nicht gesehen hat. Wer von den vielen Berufsgenossen die diesjährige Wiesbadener Ausstellung besucht hat, der wird sicher unter den vielen, dort zur Verwendung ge langten Etincelant keine kleinblumigen oder gar Blütendolden mit einfachen Blumen, wie eine auffallende Annonce behauptet, gesehen haben. In Frankfurt a. M., wo die echte Etincelant in Massen verwendet wird, war