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No. 43 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 665 blumen zu lenken. Ich will ganz absehen von den allerniedrigsten, kriechenden unter den Frühlingsphloxen, den Phlox setacea- und subulata - Varietäten, die für Einfassungen, Felspartieen und auch für kleine Beete ein so dankbares Material sind. Für Beetbe pflanzung und wohl auch als Topfpflanzen sind die halbhohen Arten bedeutend wert voller. Eine alte bekannte Sorte von kriechen dem Wüchse, aber doch etwa 15 cm hoch werdenden Stengeln ist Phlox verna (reptans). Da sie im Halbschatten fast noch Phlox verna (reptans) zwischen pontischen Azaleen, links Phlox canadensis. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. besser gedeiht als in voller Sonne, eignet sie sich nament lich auch zur Zwischenpflanzung oder als Bodenbedeckungs pflanze in Gruppen von Blütensträuchern z. B. Azalea pontica und mollis während der ersten Jahre nach der Anpflanzung, wo dieselben gewöhnlich einen noch etwas lückenhaften Charakter gewähren. Phlox verna in dieser Weise angewendet zeigt die beistehende Abbildung, die leider nicht das schöne leuchtende Karminrot der Blumen erkennen lässt, die das zu jener Zeit noch ziemlich kahl erscheinende Azaleenbeet so angenehm belebt. Der grosse auf demselben Bilde weiter nach links befindliche Tuff ist Phlox canadensis (divaricata). Diese reich blühende, 15 bis 20 cm hohe Sorte mit den präch tigen lichtblauen Blütensträussen ist schon allgemein bekannt und verbreitet, aber doch längst noch nicht in dem Masse, wie es der Fall sein sollte. Für grössere Beete gibt es wohl kaum etwas Wirkungsvolleres gerade in dieser Zeit des Jahres, etwa Anfang Mai. Eine schlechte Eigenschaft hat allerdings auch diese Sorte; der Flor dauert nur ungefähr 3 bis 4 Wochen. Dennoch sollte man die Mühe der Anpflanzung nicht scheuen, zumal sie sich jederzeit, sowohl vor der Blüte, als auch gleich nach der Blüte mit Leichtigkeit verpflanzen lässt, ohne irgend welchen Schaden zu nehmen. Eine neue Sorte, die mit Phlox canadensis manches gemeinsam hat, vielleicht nur eine geographische Form derselben darstellt, ist Phlox Laphami. Von ihr erzog ein englischer Staudenzüchter eine hellblaue Varietät, die als Laphami ,,Perry’s Variety“ in den Handel kam. In allen Teilen kräftiger und üppiger als Phlox canadensis, die Stiele 25 bis 30 cm hoch Phlox Laphami ,,Perry’s Varietät“, hellblau, deren Flor 6—8 Wochen andauert. Original-Aufnahme" für das Handelsblatt. werdend, mit lichtblauen Blumen, die edler in Form und vielleicht einen Ton dunkler in der Farbe sind als canadensis, hat diese Neuheit den schätzens werten Vorzug, dass die Blütezeit 6 bis 8 Wochen, also doppelt so lange an dauert wie bei dieser. Der längeren Stiele und dich teren Dolden wegen ist sie ganz besonders auch zu Schnittz wecken geeignet. Sie sollte aber wegen dieser Langstieligkeit zu Beeten nur an solchen Stellen be nutzt werden, die dem Wind nicht so sehr aus gesetzt sind, da sie sonst bei Regen und Sturm um geweht werden und krumm wachsen. Alles in allem ist es eine Sorte, die aller weiteste Verbreitung ver dient. Wie wirkungsvoll sie sich zu Anpflanzungen verwenden lässt, zeigt die beigegebene Abbildung. Die kleine Gruppe blühte min-