DEUTSCHEN GARTENBAU \ und die mit ihm verwandten Zweige. No. 43. Rixdorf-Berlin, den 23. Oktober 1909. XXIV. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, heraus gegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands Verlag: Verband der Handelspartner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ ■ Für unsere illustrierten Nummern erbitten wir uns von den verehrten -e8 Mitgliedern deren besonderes Interesse und sind wir für Ueberlassung _-i von zur Wiedergabe geeigneten Photographieen besonders dankbar. 9 Punica Granatum als Handelspilanze. Vom Wilhelm Spitzlay in Sanct Goarshausen. nsere Zeit des schnellen Erwerbs hat auch die gärtnerischen Kulturen wesentlich be einflusst und zwar vorwiegend zugunsten der rasch wachsen - den, bald fertige Handelsware er gebenden Gewächse, so dass manche wertvollen, aber nicht in einer Kultur periode fertigen Pflanzen verdrängt worden sind und heute nur noch selten in Handelsgärtnereien an getroffen werden und die junge Gärtnergeneration diese früher beliebten Pflanzen oft kaum dem Namen nach kennt. Zu diesen fast Vergessenen gehört auch die Granate, über die ich hier einige empfehlende Worte sagen möchte. Ueber die Kultur der Granate, speziell der für den Handelsgärtner wichtigen Zwerggranaten habe ich in Nummer 25 des Handelsblattes be reits einige Angaben in bezug auf eine veröffentlichte Frage (1204) gemacht. Ich füge nun noch hinzu, dass die grösseren und stärker wachsenden Granaten am besten im Juli-August aus Stecklingen vermehrt werden, die aus jungen Trieben geschnitten und in einen Mistbeetkasten mit sandiger Erde ge steckt werden und bei 300 C binnen Monatsfrist schöne Wurzeln bilden. Die jungen Pflanzen werden hierauf in nicht zu grosse Töpfe ge pflanzt, nicht viel ge gossen, sondern häufiger überspritzt, damit das junge Holz gut ausreift und sie gut durchwurzeln. Im Winter werden sie ebenfalls nicht zu nass gehalten, denn die Gra naten werfen das Laub ab und deshalb genügt auch zurUeberwinterung irgend ein frostfreier Schuppen oder Keller, soweit dieser nicht zu feucht oder sonst für Pflanzen ungeeignet ist. Bei der Ueberwin- Zweig der Granate ,,Conte Ludouico Taverna“ mit Blüten Original-Aufnahme für das Handelsblatt.