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GARTENBAU DEUTSCHEN und No. 42. Rixdorf-Berlin, den 16. Oktober 1909. XXIV. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes iür das Königreich Sachsen, heraus gegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw, erscheint am Sonnabend jeder Woche, Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf-, für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F, Johs. Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die verehrlichen Mitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Auf gabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu berücksichtigen und beim Bezug von im Handelsblatt angebotenen Artikeln sich auf das Handelsblatt zu beziehen. Der Handel Italiens mit frischen Blumen. (Schluss). Monate der stärksten Einfuhr. n ganz Deutschland beginnt die Einfuhr frischer Blumen vom Auslande Anfang November und währt bis April, d. h. in der Jahreszeit, in der die deutschen | Blumenzüchter der Nachfrage nicht aus- reichend genügen können. Für einige Städte indessen, wie Berlin, Cöln, Leipzig und im Königreich Bayern beginnt die Einfuhr bereits im Oktober und verlängert sich bis zum Monat April; in Stettin ist sie nur auf den Winter beschränkt; in Frankfurt a. M. von Dezember bis April; in Königs berg hört sie ungefähr im März auf. Ueberall erreicht sie indessen ihren Höhepunkt während der Weihnachts- und Neujahrsfeste. In Cöln werden hauptsächlich als dann Lorbeerblätter bezogen und dieses fängt Anfang Oktober an und dauert bis Ende Juni. V erpackung. Die Blumen können entweder ganz oder halb ver packt verschickt werden, damit sie unterwegs nicht verderben. Sie sind entweder in Spankörbe (panieri di trucciolo) oder in Körbe aus Schilfrohr verpackt. Wenn die Kälte sehr gross ist, werden sie in leichte Holzkisten gepackt und in Watte gewickelt, um sie vor dem Frost zu schützen. Als am leichtesten anzuwendende Verpackungsart sind die leichten billigen Weidenkörbe von den franzö sischen und italienischen Produzenten erprobt worden. Diese Körbe, im Bruttogewicht von ungefähr 5 Kg., sind innen mit Blättern oder mit Papier ausgelegt, worin die Blumen frisch, aber nicht feucht erhalten werden. Wenn diese Körbe einerseits auch keine grosse Widerstands fähigkeit gegen eventuellen Bruch während der Reise bieten, so können sie doch dank ihrer Leichtigkeit die grösstmöglichste Quantität Ware in den 5 Kg. enthalten, welche die festgesetzte Regel für Postpackete sind. Für Hamburg werden Weidenkörbe für Blumen, Spankörbe zum Transport der Blätter benutzt. Jetzt gebraucht man auch Kistchen. Für den Export nach Königsberg dagegen werden Schilfkörbe in Länge von ungefähr 70 cm bei 15 cm Höhe und 40 cm Breite verwandt, die während der kalten Zeit mit Watte ausgelegt sind. In Leipzig kommen, wenn Kälte und Eis ist, die Blumen in Kisten an, aber nach dort wird der Gebrauch von Baumwolle nicht empfohlen und auch nicht angenommen. In Saarbrücken sind die Körbe aus gespaltenem bambusrohr und Binsen bevorzugt, auch die Verpackung in leichten Kistchen, welche mit Löchern zum Durchlässen der Luft versehen sind, und eine mittlere Länge von 50 oder 75 cm, 50 cm Breite und 10—15 cm Höhe haben. Transport. Wie bereits gesagt, ist die bevorzugte Verpackungs form für frische Schnittblumen diejenige in Körben von einem Gewicht nicht über 5 Kg. Dieses zeigt in klarer Weise, dass im allgemeinen der Blumentransport der Postverwaltung anvertraut wird, denn diese bietet grössere Sicherheit für Ankunft und übernimmt die Ab lieferung, was bei den Waren, die per Bahn geschickt werden, nicht der Fall ist. In eiligen Fällen werden zwar direkte Züge benutzt und Blumen als Gepäck (Expressgut) versandt, doch entsteht daraus eine weit höhere Ausgabe. Für Bayern ist in der kalten Jahreszeit der Ver sand von Blumen als Postpakete nicht sehr gebräuchlich,