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No 38 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 590 sie sah zwischen Rosen und anderen „besseren Sachen“ sehr manierlich aus, die Jungfer im Grünen. Die Phlox Drummondi-Sorten in rot wetteifern mit Linum ^randiflorum rubrum an Leuchtkraft. Wenn man sich früher mit solchen Sommerblumen dieselbe Mühe gegeben hätte wie mit der Kultur von Balsaminen, deren recht hübsche Blumen meist im Laube verborgen sitzen und auf Beeten nur zur Geltung kommen, wenn man sich auf den Bauch legt, so wären nicht nur die Godetien, sondern auch die Gartennelken und andere viel mehr geschätzt. Eine hübsche, bis 30 cm hohe Einfassungspflanze, z. B. um ein Marmorbecken herum oder einem gelben Kiesweg entlang, ist die dreifarbige Winde, Convolvulus tricolor mit einem recht reinen Blau, einer weissen Zone und gelbem Schlunde. Es müsste sonderbar zugehen, wenn diese Winde, als Topfpflanze gezogen, keine Lieb haber fände. Ein ähnlich schönes Blau hat auch Lobelia ramosa, auch tenuior genannt, welche eine sehr effekt volle Topfpflanze abgibt. Merkwürdigerweise ist sie im Kgl. botanischen Garten zu Dahlem unter dem Namen L. tenuior angepflanzt, obwohl der Name ramosa der ältere ist und das Synonym tenuior anscheinend (von englischer Seite) nur aufgegriffen worden ist, um eine alte, aber unverdientermassen vergessene Pflanze unter neuer Flagge wieder einzuführen. In Erfurt wird sie schon seit 50 Jahren in den Katalogen einiger Firmen geführt; wenn sie noch zu wenig bekannt ist, liegt es daran, dass sie zu selten gezeigt wird, wie es über haupt noch an einer geeigneten Propaganda für Sommer blumen fehlt. Uns fehlt noch eine Gesellschaft der Freunde schöner Sommerblumen. Zum Schluss dieser zwanglosen Auswahl aus dem Reiche der Sommerblumen sei den Zinnien noch eine Empfehlung gewidmet, die in den hohen Zinnia elegans fl. pl., wenn sie von guter Herkunft sind, prachtvolle farbenreine Schnittblumen in leuchtenden Farben sind. Im Dahiemer botanischen Garten sahen wir unter vielen anderen eine Pflanze mit scharlachroten Blumen, die einer Dahlie „Freudenfeuer“ nicht unähnlich sah. Viel leicht gelingt es, diesen Typus weiter zu züchten. Wenn wir hier der schönen Äntirrhinum, Astern, Celosia Thompson! (wertvolle Gruppen- und Topfpflanzen), Clarkien, Delphinium, Gaillardien, Lathyrus, Papaver, Pentastemon, Petunien, Scabiosen, Tropaeolum, Verbenen und Viola tricolor nicht anders gedenken, als sie am Schlüsse zu erwähnen, so leisten wir im voraus Abbitte. So viel Schönheit auf einmal kann selbst das schön heitsdurstigste Auge nicht vertragen. § e- Neuzüchtungen und Neueinführungen u Besprechung derselben unter Verantwortlichkeit der Einsender $ U — — Dauerhafte Kennzeichnung und Etikettierung in der Baumschule. Die Garantieleistung im Handel mit Obstbäumen bleibt eine leere Formel, wenn es nicht in jedem Falle möglich ist, bei später sich zeigenden Unrichtigkeiten in der Lieferung den bestimmten Nachweis über die Herkunft des Baumes zu erbringen, sodass der Schuldige auch wirklich haftbar gemacht werden kann. Der Käufer hält sich mit seinen Garantie ansprüchen an den Lieferanten. In vielen Fällen hat aber der Lieferant die Bäume nicht selbst herangezogen, sondern dieselben von einem anderen Baumschulgeschäft im Vertrauen auf reelle Lieferung gekauft. Nun hat doch auch in diesem Falle der Wiederverkäufer als Käufer ein Anrecht darauf, sich vor unrichtiger Lieferung seitens seines Lieferanten zu schützen und daher wird naturgemäss in vielen Fällen der Wiederverkäufer von seinem Lieferanten Garantieleistung fordern. Beim Wiederverkäufer kommt aber in den meisten Fällen als Lieferant nicht nur ein Baumschulgeschäft in Frage, sondern er kauft seine Ware dort ein, wo er dieselbe am besten und billigsten haben kann, bald in der einen, bald in der anderen Baumschule. Wo ist aber hier die genaue Kontrolle darüber, wer der Lieferant des einen oder anderen Baumes ist, wer dem Wiederverkäufer dafür haften muss, wenn ihm später von seiner Kund schaft falsche Sortenlieferung zu Last gelegt wird? Daraus ergibt sich einerseits die Abneigung der Baum schulenbesitzer, dem Handelsgärtner und Wiederverkäufer weitgehende Garantieen zu gewähren, andererseits aber die Notwendigkeit, dass die Baumschulen ihre zum Ver sand kommende Ware mit einem dauerhaften Firmen schild versehen müssen, damit es auch dem Wieder verkäufer möglich ist, zu beweisen, welcher Lieferant ihm den von seiner Kundschaft beanstandeten Baum geliefert hat. Wie und in welcher Weise dieses möglich ist, müssen die verschiedenen Versuche, die bereits ge macht wurden, lehren. Die Methode darf die Produktionskosten der Ware nicht erhöhen, muss einheitlich in allen Betrieben durch führbar sein und darf auch dem Wiederverkäufer im Geschäftsverkehr mit den verschiedenen Baumschulen nicht hinderlich sein. Nicht zum wenigsten würde dies der Fall sein, wenn der Kundschaft sofort verraten würde, dass der Verkäufer die Ware nicht selbst heran gezogen oder aus ihm nicht zusagenden Baumschulen bezogen hätte. Der Baumtätoivierstempel von unten gesehen, mit der mit Nadeln besetzten Platte. Der Handgriff des Stempels ist nur zum Teil sichtbar. Original-Zeichnung für das Handelsblatt. Der Gedanke, durch zeichenförmige Einschnitte in. die Rinde dem Baume ein unauslöschbares Merkmal einzuprägen, gab mir Veranlassung zu meinen Ver suchen mit einem einfachen, nach meinen Angaben von der Fa. S. Kunde & Sohn in Dresden konstruierten Gerät. Dasselbe ist als Gebrauchsmuster eingetragen und hat den Namen Baumtätowierstempel, weil das Verfahren dem Tätowierverfahren verwandt ist. Meine Versuche sind, das sei ausdrücklich bemerkt, noch nicht abgeschlossen. Vielleicht gibt die Veröffent lichung derselben Anlass zur Mitarbeit und weiteren Ausprobierung. Mit dem oben erwähnten Stempel (siehe obige Abbildung), welcher mit einer aus wechselbaren Platte von keilförmigem Zuschnitt versehen ist, in welche zeichenförmig angeordnet Stahlnadeln eingesetzt sind, wird ein beliebiges Firmenzeichen in