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No. 38. Rixdorf-Berlin, den 18. September 1909. XXIV. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, heraus gegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Neue Stauden und ihre Bedeutung für den Handelsgärtner und Schnittblumenzüchter. Von Heinrich Junge in Hameln. nn auch im Laufe der letzten Jahre den Stauden mehrinteresse zugewendet worden ist, und manche Handelsgärtner und Schnittblumenzüchter Versuche mit der Treiberei von Stauden gemacht doch noch lange nicht der Wert der Stauden als dankbare Schnittblumen für Frei land und langsames Treibver fahren genügend gewürdigt, wie dies im Auslande schon seit vielen Jahren der Fall ist. Wenige Handelsgärtner vermögen sich vom Althergebrachten zu trennen, und jahraus, jahrein wird die gleiche Kultur betrieben, wodurch allmählich eine Ueberproduktion von diesem oder jenem eintritt, zum Schaden des eigenen Geld beutels. Heutzutage ist das Publikum zu sehr verwöhnt, und besonders in Grossstädten muss der Schnitt blumenzüchter für abwechslungs reiche Auswahl an Blumen be dacht sein, soll nicht eine Ueber- müdung des kaufkräftigen Pub likums eintreten. Es ist sonderbar, dass bei dem reichen und guten Material, was dem Schnittblumenzüchter unter den Staudengewächsen zur Verfügung steht, noch so wenig Vorkultur für Treibstauden so sehr wenig Arbeit und Kosten verursacht, und viele Gattungen in den letzten zehn Jahren in mancher Hinsicht nennenswerte Be reicherungen erfahren haben. Deutsche Züchter sind un ermüdlich tätig, dem Auslande die Spitze zu bieten, und eine ganz vorzügliche Auswahl gross artiger Züchtungserfolge weisen die jährlich erscheinenden Preis listen der deutschen Stauden gärtnereien auf. Wenn nun auch die Neu heiten selbstverständlich nicht so ohne weiteres sich überall Ein gang verschaffen, und lohnenden Erwerb nur mehrjährig erprobte Pflanzen bringen können, so haben wir auch schon unter den Neuheiten, die zu Anfang dieses Jahrhunderts und noch einige Jahre später eingeführt wurden, deutsche Züchtungserfolge, die den wenigsten Schnittblumen züchtern bekannt sind, nicht ein mal dem Namen nach. Der deutsche Handelsgärtner gibt lieber sein sauer verdientes Geld für die vielen verlockenden Anpreisungen ausländischer Neu heiten aus, als dass er sich im eigenen Lande persönlich um sieht, was es Gutes in den Neuheiten züchtenden Gärt- haben, so ist Treibkultur in grösserem Mass stabe betrieben wird, zumal die Iris pumila Hybriden. Züchter Goos & I^oenemann in Niederwalluf. nereien gibt, das für seine Ver hältnisse gewinnbringend sei.