Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 24.1909
• Erscheinungsdatum: 1909
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190900000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19090000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19090000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

einzelne Zollsätze zu ermässigen, ist fortgefallen. Ein Herabgehen unter die Sätze des Minimaltarifs ist danach nur durch eine Handlung der Gesetzgebung möglich, für die bei den Mehrheiten im Senat und Abgeordnetenhaus, wie die Tarif Verhandlungen bewiesen, keinerlei Neigung vorhanden ist. Die europäischen Staaten haben daher tatsächlich wohl nur die Möglich keit, mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten über die Fortgewährung des Minimaltarifs über den 31. März 1910 hinaus zu verhandeln. Der Präsident ist ferner durch Abschnitt 4 des Gesetzes verpflichtet, die auf Grund des D in gl ey sehen Tarifs getroffenen Abkommen zu kündigen. Nachdem dies Deutschland gegenüber geschehen ist, wird das deutsch - amerikanische Ab kommen vom 22. April/2. Mai 1907 am 7. Februar 1910 äusser Kraft treten. Die Jubiläums-Gartenbau- Ausstellung in Plauen. Von Carl Wagner in Kraftsdorf. 8Tr4%6) ekanntlich war der Vogtländische Gärtner- ,EVM verein wohl die erste Korporation, die sich H voll und ganz dem Verband angeschlossen 588 hat, trotzdem fast 25 Jahre seit der AM’) Gründung des Vereins vergangen waren; *06 aus dieser Verschmelzung ist die Gruppe Vogtland des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands erstarkt hervorgegangen. Aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Vereins wurde eine Ausstellung in Plauen i. V. arrangiert, welche in der Zeit vom 27, August bis 5. September stattfand. Ich bin mit grossen Erwartungen nach Plauen ge fahren, kenne ich doch alle Kollegen und weiss, was sie leisten können; aber meine Erwartungen wurden doch weit übertroffen. Bei strömendem Regen, unter An wesenheit der Spitzen von Behörden usw. wurde nach einer sehr geschickten Ansprache des Herrn Ober bürgermeisters Dr. Schmidt die Ausstellung durch den ersten Vorsitzenden, Herrn R. Riedel- Plauen am 27. August vormittags eröffnet. Ein darauf folgender Rundgang zeigte, dass im Vogtlande die Gartenkunst in hohem Masse gepflegt wird. Waren auch nicht alle Pflanzen eigene Kultur (auf welcher Ausstellung wäre dies der Fall), so war das Gebotene und die Auf machung geradezu glänzend zu nennen. Im Etablissement „Freundschaft“ waren alle verfügbaren Räume, sowie der geräumige Garten unter Zuziehung eines Nachbar gartens zur Ausstellung genommen und machte das Ge samtbild einen vortrefflichen Eindruck. Garten-Ingenieur Seitz- Plauen war Ausführender des ganzen Arrange ments, was ihm auch einen Preis einbrachte. Ganz be sonders möchte ich noch hervorheben, dass die Herren Riedel und Eissner- Plauen sich ganz besonders um die Ausstellung verdient gemacht hatten, wofür ihnen auch an dieser Stelle ein Dank dargebracht sei. Im grossen Saale war eine schöne Bühnendekoration von Blattpflanzen von R. R i e d e I - Plauen, den Verhältnissen schön angepasst, ausgeführt, ebenfalls im Saal zwei grosse Blattpflanzengruppen von Herm. El s s n er- Plauen. Die Mitte des Saales war mit bunten Caladien in grossen Exemplaren und reichem Farbenspiel von R. R i e d e 1 als Mittelgruppe aufgestellt, angegliedert an beiden Seiten desgl. von Schreck - Plauen; wenn- gleich dessen Pflanzen nicht die Grösse erreichten, so waren sie doch nicht minder schön. Umrahmt von Cyclamen, Begonien Lorraine, Adiantum, Primula obconica usw. von verschiedenen Ausstellern, machte die ganze Aufmachung ein liebliches Bild, Die Seiten waren mit Asparagus, Nephrolepis in grosser Vollkommen heit, Blattbegonien, Farnen, Coleus usw. ausgeschmückt. Es war alles, was eigene Kultur war, bezeichnet und das war fast durchweg der Fall. Die Hinterseite, wo ebenfalls Blattpflanzen und Succulenten standen, machte einen schönen Eindruck, wenn hier auch nicht alles eigene Kultur war, trotz des Anzeichnens. T o d t - Schöneck trug mit seinen grossen Palmen sicherlich mit zum Schmuck des Ganzen bei. Die Begonie Gloire de Lorraine wird wohl selten in solcher Grösse und Voll kommenheit gezeigt, wie hier R. Riedel ausgestellt hat, ebenfalls diese Nephrolepis, worunter wahre Riesen waren. Besonders auffallend waren die Blatt-Begonien von A. Schreck - Plauen und Herm. Billhardt- Lengenfeld i. V. Primula obconica in vollendeter Schön heit waren durch Ludwig Stark - Falkenstein, Schreck - Plauen, Felgentreu - Oelsnitz i. V., Dittlein & Schott - Kulmbach usw. ausgestellt. Rich. Hertwig - Oelsnitz i. V. imponierte mit seiner Gruppe von Farnen usw., welche Pflanzen erster Qualität waren. Hierher gehört auch noch eine Gruppe von Lorraine-Begonien von A. Schreck, da schöne Handelsware, und auch Pflanzen mit weissen Blumen vorhanden waren. Ich möchte gleich hier bemerken, dass mir die Art der Prämiierung nicht gefallen hat; es wurden zwar auf einzelne Gruppen Preise vergeben, in der Mehrzahl aber „für Gesamtleistung“, so dass es oft schwer war, zu erkennen, was eigentlich aus gezeichnet werden sollte. So erhielten erstklassige Cyclamen eines Ausstellers, die, ich möchte fast be haupten, die besten waren, keinen Preis, während die Succulenten eines anderen Ausstellers, welche gekauft waren und auch gar nicht als eigene Kultur bezeichnet waren, mit einem Preis bedacht wurden. Es soll mir fern liegen, den Preisrichtern damit einen Vorwurf zu machen; ich glaube wohl richtig zu vermuten, wenn ich annehme, dass hier das Prinzip geherrscht hat, dass jeder möglichst einen Preis bekommen soll. Der anstossende Speisesaal war mit Schnittblumen prachtvoll ausstaffiert, herrliche Rosen, wie nicht anders zu erwarten, brachte Robert Z e h m i s c h - Weisch litz i. V., Paul Süptitz- Saalfeld zeigte seine schönen Halskrausen-Dahlien, Köhler & Rudel- Windischleuba hatten unter andern ihre Rote Sonnen rose und die noch neuere amerikanische Kletterrose Hyawatha ausgestellt, welche, wie mir Herr Köhler versicherte, sich strohblumenartig ein Vierteljahr hält, ohne auszufallen; ausserdem hatten sich so ziemlich alle hiesigen Gärtner mit Dahlien usw. stark beteiligt. Die Firma 0. Schleusener - Plauen war hier mit einem Preis für Schnittblumen bedacht worden, welcher wohl, da keinesfalls Selbstzüchter, unverdient war. Gemüse war von H. Schechinger - Plauen in seltener Voll kommenheit als Einzigem ausgestellt. Ferd. Reiber- Zwickau hatte riesige Gurken als Neuheit in wohl nie gezeigter Grösse und Stärke ausgestellt, er hat der Sorte den wunderschönen Namen Finanzreform gegeben. Prachtvolle Gurken hatte ebenfalls Kurth-Gössnitz S.-A. Zwischenraum und Treppenaufgang zeigten ein schönes Bild mit Blattpflanzen und Succulenten. Im Garten hatte Reinh. Wettengel - Plauen ein Teppichbeet gepflanzt, das seinen Preis redlich ver dient hat. C. Paul Beyer -Plauen zeigte das sächsische Wappen in schöner Ausführung, nur sollten die Alternantheren besser gefärbt sein, oder war der schlechte Platz daran schuld? Derselbe hatte hier gleich noch Prachtexemplare von Lilium longiflorum ausgestellt, und waren 3 Preise für die beiden Sachen fast des Guten zu viel. Daneben benutzte M. Nauck- Plauen die schöne Ecke zu einem Hausgarten mit Gartenhaus und Thuja Entre, wobei er es verstanden hat, geschickt