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Prescott- Wonder- Gurke, Samenträger in der Gärtnerei von E. Blau in Ritschenhausen. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. einem angemessenen Preise abzusetzen, da es um diese Zeit Kastengurken und frühe Landgurken gibt. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Wünsche aus diesen Kreisen laut werden, die Gurkenzüchter möchten Treibhausgurken sorten züchten, welche den Kastengurken ähnlich sind. Nach dieser Richtung hin von mir unternommene Kreuzungen haben zu einem bis jetzt befriedigenden Er gebnis geführt, indem ich eine Gurke erhielt, welche der Kastengurke sehr ähnlich ist, was auch von mich besuchenden Kollegen bestätigt wurde. Diese auf Seite 36 abgebildete Gurke wird 35 cm lang, ist dick- stachlich und weiss gestreift. Die Sorte ist reichtragend, widerstandsfähig gegen Fleckenkrankheit und gegen Witterungseinflüsse. Diese Gurke will ich nun einer nochmaligen Beobachtung unterziehen und sie, wenn die Eigenschaften konstant bleiben, im Jahre 1910 dem Handel übergeben. Kulturmethoden. Halten wir Umschau in den Kulturen, so werden wir bald zu der Ueberzeugung kommen, dass darin bei uns in Deutsch land nichts Einheitliches zu finden ist und dass die Methoden ebenso wie die ver wendeten Sorten recht verschieden sind. Ich will nun nicht sagen, dass das nach folgend beschriebene Kulturverfahren das einzig richtige sei, sondern ich will damit nur zeigen, welcher Behandlung ich meinen Erfolg zu verdanken habe. Das Saatgut. Zur erfolgreichen Kultur bedarf es vor allem eines auserlesen guten Saat gutes, denn: „Wie die Saat, so die Ernte“, und gerade zur Nachzucht ist das Beste vom Besten gut genug. Wir vergewissern uns also, wo wir am besten bedient werden und scheuen nicht vor einem uns zu hoch vorkommenden Angebot zurück, denn für wenig Geld kann man nie eine solche gute Qualität erhalten wie sie für einen Mehrbetrag zu be anspruchen ist, einen reellen Lieferanten Die Aussaat. Wir müssen uns darüber klar sein, wann wir die Gurken ernten wollen, denn danach richtet sich das Auslegen der Samen. Wollen wir z. B. im März—April ernten, so müssen wir mit der Aussaat bereits Mitte bis Ende Dezember beginnen. Bei einer Aussaat Ende Februar wird die Haupternte im Mai und Juni zu erwarten sein. Das Auslegen der Samen geschieht auf verschiedene Arten. Als am zuverlässigsten hat sich bei mir folgendes Verfahren bewährt: Die Samenkörner werden in 30 0 C. (25° R.) warmem Wasser eine Stunde lang eingequollen, hierauf in Samenschalen, welche zu 2 's mit feuchtem und ebenso warmem Sägemehl gefüllt sind, eingelegt, leicht bedeckt, etwas angedrückt, mit 30 0 C. warmem Wasser angegossen, so dass das Wasser unten abläuft, danach mit Glasscheiben bedeckt, um die Samen vor Mäusen zu schützen, und endlich in einem Schwitzkasten, wo die Temperatur ebenfalls auf 30° C. gehalten wird, auf gestellt. Auf diese Weise behandelt, werden die Samen binnen 2—3 mal 24 Stunden aufgegangen sein und müssen alsbald in Erde gebracht werden. Das Eintopfen. Zum Eintopfen wird gute, abgelagerte Mistbeeterde mit etwas Sand und Lehm genommen. Die Töpfe sollen vor dem Gebrauch gewaschen werden; neue Töpfe sind aber zu vermeiden, da diese gewöhnlich noch Säuren enthalten, welche den jungen Gurkenwurzeln schaden können. Zum Eintopfen nimmt man 7 cm-Töpfe; zu nächst wird der Boden mit etwas Erde, die angedrückt wird, bedeckt, darauf die junge Pflanze vorsichtig in den Topf gehalten und bis zu den Samenlappen mit Erde umgeben, worauf diese angedrückt wird. Da bei den Gurken der Schaft unterhalb der Samenlappen länger wird und schnell über den Topf kommt, so muss nach und nach Erde aufgefüllt werden, die stets fest zu drücken ist. Das auf diese Weise bewirkte tiefe Pflanzen der Gurken ist deshalb wichtig, weil die Gurke am Schafte stets neue Wurzeln bildet. Die weitere Behandlung. Die so eingepflanzten jungen Pflanzen sind nun wiederum, wenn kein besonderes Haus vorhanden ist, in einen Schwitzkasten in Moos einzufüttern. Es ist Hampels verbesserte M.istbe et gurke. Samenträger in Mistbeeten in der Gärtnerei von E. Blau in Ritschenhausen. vorausgesetzt. Original-Aufnahme für das Handelsblatt.