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und von den niedrigen die Scabiosa candidissima fl. pl. „Schneeball“ die beste hierfür. Auf unserer Umschau unter den Sommerblumen für den Schnitt fesseln aber unseren Blick auf längere Zeit und ganz besonders die wohlriechenden Wicken, La- thyrus odoratus, in ihren so äusserst zahlreichen und prächtigen Farben. Man kann sagen, dass man bei den einjährigen Wicken allen Farben begegnet, die man sich nur wünschen kann. Eine reiche Auswahl solcher steht 10 cm im Durchmesser erreichende Schnittblume, die aber in's Mistbeet ausgesäet werden muss und bis 11/2 m und darüber hoch wird. Ferner die blaue Korn blume, Centaurea Cyanus, und die anderen verschie denen Farben derselben, sowie die gefüllten in ihrem reizenden Farbenspiel. Nicht zu vergessen sind dabei die prächtig duftenden, von welchen die weisse Centaurea odoralissima alba „Margaritae“ ausgezeichnet für Buketts ist. uns in den zahlreichen Verbesserungen bezüglich der Farben sowohl wie der Grösse der Blumen zu ganz ge ringen Preisen zu Diensten. Niemand sollte es unter lassen, wo irgend sich ein Plätzchen findet, dieseWicken (auch die gefüllten und halbgefüllten ihres süssen Wohl geruches wegen) auszusäen. Ein aus den verschieden farbigsten Vertre tern dieser farben prächtigen und —- als angenehme Zu gabe — zugleich duftenden und halt baren Blumen zu sammengesetzter Strauss belehrt ge wiss jedermann über deren hohen Wert für den Schnitt. Es scheint als ob man manches gerade deshalb ver nachlässigt, weil es so wenig Mühe kostet. So geht es auch wohl diesen Wicken, besonders auch in Privat- und Villengärten, wo man doch so gern Sträusse haben will und, äusser von den Rosen und etwa Georginen, von den 5Grupp enpf lanz en hierzu doch nichts zu holen ist. Eine in Abständen von etwa 14 Tagen bis in den Juni er folgende Aussaat an Ort und Stelle dehnt den Flor dieser Wicken bis in den Herbst aus. In Reihen dünn gesät und etwas Reisig hingesteckt zum Anklammern für die rankenden Sorten ist alles, was sie neben dem erforderlichen Giessen bedürfen. Niemand, der sie kennt, wird unter den für den Schnitt geeigneten Sommerblummen die Centaureen — Flocken- und Kornblumen — vermissen wollen. Finden sich doch auch unter dieser reizenden Blumengattung wahrhaft herrliche Erscheinungen in Form und Farbe, wie z. B, die grossblumige reinweisse Flockenblume, Centaurea americana alba, eine ganz vorzügliche, bis Unter den Varietäten der schönen Miniatur-Sonnen blumen, welche eine Fülle schöner, langgestielter, ein facher Blumen bringen, finden wir auch eine mit gedrehten Blumen blättern, gleich einer einfachen Kaktus- Dahlie. Auf dem Ge biet der Stauden begegnen wir den interessantesten Erscheinungen für den Schnitt. Ob schon die Stauden welt viele Vertreter für den Schnitt und dekorative Zwecke zugleich bietet, interessieren uns bei einer Be sprechung solcher für den Schnitt doch die hierfür geeig netsten besonders. Hierbei fallen uns wohl die hoch- interessanten und für den Schnitt wichtigen Päonien und die so wunder sam geformten und farbenschönen Iris besonders auf, da sie auch in eine an Schnittblumen noch nicht gerade reiche Periode fallen. Eine der aller ersten Frühlings blumen, für den Schnitt vorzüglich, ist das noch wenig vertretene, aber für den Anbau vorzüg lich zu empfehlende weiss gefüllt blü hende Gänsekraut, Arabis alpina fl. pl. In etwas sonniger Lage blüht es um so früher. Dazu möge die so reich in weiss blühende Iberis sempervirens erwähnt sein. Achillea ptarmica fl. pZ. die mit einer Unmasse zierlicher kleiner, rein weisser Blumen, für die verschiedensten Zwecke verwendbar, fortwährend bedeckt, ist eine sehr vorteilhaft zu verwendende Staude. Von Anemone japonica liefert die alte bekannte Hono- rine Jobert, ferner die neuere Wirbelwind (Whirlwind, Abbildung Seite 539) in weiss und Königin Charlotte in rosa, gegen den Herbst schöne Blumen zum Schnitt. Jlctaea japonica in den Staudenkulturen von K. Förster in Westend bei Berlin (Text Seite 53T). Original-Aufnahme für das Handelsblatt.