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Die Herstellung der Beton-Tabletten überträgt man am besten einem tüchtigen Maurer. Will man sie selbst machen, so muss man sich genau nach dem Mischungsverhältnis von Zement und Sand er kundigen. Als Gerüst dient ein Rost aus Querschienen von L Trägern, die auf der Wandseite in das Mauerwerk eingelassen werden und auf der Wegseite auf einem L Eisen liegen, das von eisernen Säulen getragen wird. Der Abstand der Querzüge kann einen Meter betragen. Dann wird eine Bretterversteifung unter den Querzügen angebracht, auf welcher Zeitungspapier gebreitet wird, um eine Bindung von Zement und Holz zu verhüten. Auf diese so entstandene Leere wird die Betonmasse aufgebracht, fest ein gedrückt und geebnet. Nach 4 bis 6 Tagen entfernt man die Bretter und hält die Masse während dieser Zeit durch öfteres Ueberspritzen dauernd feucht, auch ist es ratsam, das Haus zu schattieren. Doberan. Leopold Heyck. Antwort. Beton-Tabletten können auf folgende Art her gestellt werden: 1. Bei freistehenden Tabletten bilden L Eisen die äusseren Kanten , bei längs der Mauer verlaufenden kommt nur ein L Eisen an der Wegseite zur Verwendung. Als Querzüge werden in 80 cm Abstand X Eisen angebracht und bei Wand-Tabletten 2 cm in die Mauer eingelassen. Diese Eisenteile mit Rostschutz farbe zu streichen halte ich für ratsam. Nun wird die Eisenstellage von unten mit Brettern (eventl. Deckläden) gut abgesteift und wird dann die Betonmasse, bestehend aus 5 Teilen groben und feinen Sand und 1 Teil Zement in der Profilhöhe des L Eisens aufgetragen und oben glatt verputzt. Nachdem die Masse etwas erhärtet ist, sollte man sie des öfteren mit Wasser besprengen, weil im Gewächs haus der Beton zu schnell trocknet und dadurch weniger haltbar wird. Nach 4 bis 6 Tagen kann man die Bretter von unten vor sichtig entfernen. Die Kosten betragen ohne das Eisen für etwa 20 • Meter 1 Fass Zement, den nötigen Sand und für 2 Mann einen Tag Arbeit. Die Haltbarkeit in obiger Ausführung ist so stark, dass man auf solcher Tablette später gehen kann, ohne ein Durchbrechen be fürchten zu müssen. Die andere Art ist folgende: Man macht in Formen, etwa 4 bis 5 cm starke, 40 cm breite und in der Länge der Breite der Tabletten entsprechende Beton-Platten. Die Stützen der Tablette bestehen aus eisernen Trägern von 8 cm Profil, welche ihrerseits auf gemauerten Pfeilern ruhen. Nachdem die fertigen Platten auf gelegt sind, verstreicht man die Fugen mit Zement, um ein Durch- lecken des Giesswassers zu verhindern. Letztere Art hat den Vorzug, dass man bei Veränderungen solche Tabletten entfernen kann, ebenso sind diese auch noch von längerer Haltbarkeit, weil die eisernen Träger von ziemlich unbe grenzter Dauer sind. Im allgemeinen sind Beton-Tabletten billiger wie alles sonstige Material und auch stets sauber zu halten. Bremen. Aug. Schirmer. Frage 1245. Welcher Dünger, auch Kunstdünger, ist wohl der beste für Myrten, die jetzt im Freien in Töpfen ausgefüttert sind, zum Aufstreuen, ev. in Wasser aufgelöst, und welches Quantum]gehört zu beidem? Im voraus besten Dank. H. D. Antwort: Ich habe seit Jahren mit gutem Erfolg zum Düngen der Topf-Myrten Wagners Blumendünger von der Firma Chemische Werke vormals H. u. E. Albert in Biebrich a. Rh. ver wandt. 1 bis 2 gr auf 1 1 Wasser wöchentlich ein- bis zweimal in der Haupttriebzeit verabreicht, oder in trockenem Zustand etwa eine kleine Messerspitze voll aufgestreut und dann gegossen, wöchentlich höchstens einmal. Diesen Dünger kann man auch sehr gut bei Farnen und anderen Topf- und Freilandpflanzen anwenden. « 19 {Fordern Sie Gebrauchsanweisung von der Firma oder deren Vertreter. Bremen. Aug. Schirmer. Frage 1246. Ich beabsichtige ein grosses Quartier mit Erdbeeren anzupflanzen. Welches sind die er giebigsten Sorten? Was für Sorten kann ich wohl wählen, um einen guten Erfolg zu erzielen? Ich möchte teils frühe und teils späte Sorten anpflanzen, damit die Ernte nicht zugleich kommt. Für gewünschte Auskunft besten Dank. R. F. Antwort. Ihre Anfrage lässt nicht erkennen, welche An sprüche an die Sorten gestellt werden. Wohlgeschmack und regel mässige reiche Fruchtbarkeit sind natürlich selbstverständlich. Haben Sie den Absatz in unmittelbarer Nähe, so dass keine grösseren Transporte zu überwinden sind, sind die Transportmittel gut, dann kann von unseren gangbaren Sorten für den Rohgenuss so ziemlich alles gebaut werden. Eine von mir mit vielem Erfolg empfohlene Zusammenstellung der Sorten lautet: Sieger, Läxton’s Noble, König Albert von Sachsen, Dr. Hogg, Kriegsminister von Roon. Bei dieser Zusammenstellung hat man während etwa 6 Wochen Ernte. Sobald grössere und schwierige Transporte zu überwinden sind, müssen weichfleischige Sorten mit unregelmässig gestalteten Früchten und eingebetteten, tiefliegenden Samen aus geschaltet werden. Da König Albert von Sachsen zu diesen weich fleischigen Sorten gehört, lasse man sie aus der Liste der oben empfohlenen Sorten weg und ersetze sie durch Jucunda oder Marguerite. Man muss sich die Sortenfolge selbst ausprobieren, denn besonders in leichten kalkhaltigen Böden verschiebt sich die Reifezeit zuweilen. Sofern in grösseren Gebinden versandt werden soll, sind keilförmig geformte Sorten, wie etwa Sieger, zu bevor zugen; denn diese schichten sich besser ein, setzen sich während des Transportes nicht so stark und kommen infolgedessen besser an. Wollen Sie an Konservenfabriken liefern, dann lässt sich eine Aufeinanderfolge überhaupt nicht durchführen. Die Konserven fabriken nehmen nur keilförmige Sorten, die nicht zu gross sind, bei denen der Samen aufliegt, das Fleisch fest und die Farbe be ständig ist. Wenn auch zur Zeit eine ideale Konservensorte nicht vorhanden ist, so darf doch Louis Gauthier als unbedingt beste empfohlen werden. Das gefürchtete Zusammensinken der ganz grossen und weichfleischigen Sorten kann allerdings zum Teil ver mieden werden, wenn man die Früchte vorzeitig erntet. Die Ernte wird vorgenommen, wenn sie sich eben röten. Man lässt sie an der Luft liegend nachreifen und dabei verlieren sie genügend Wasser, so dass der Zusammenfall nicht mehr so bedeutend ist und die gewünschte stramme Packung erzielt wird. Wenn der Herr Fragesteller mir Verwendungszweck, Absatzgelegenheit und Boden verhältnisse bekannt gibt, bin ich zu direkter weiterer Auskunft gern bereit. Köstritz. Obstbauinspektor A. Janson. Antwort. Der Fragesteller hat leider unterlassen, nähere Angaben über Bodenart u. dergl. zu machen, denn die Boden beschaffenheit spielt auch hierin eine Rolle. Für guten kräftigen Lehmboden würde ich als frühe Sorten die Böttner sehen Züchtungen, Deutsch-Evern und Sieger empfehlen; sie sind die besten und ertragreichsten. Die alte Laxtons Noble ist in Bezug auf Grösse und Anspruchslosigkeit wohl noch nicht übertroffen, hat aber meist einen sehr faden Geschmack. Für leichten Boden ist sie bis jetzt kaum zu entbehren. Die neuere The Laxton hat sich auch sehr gut bewährt. Für ganz schweren Boden ist Garfen inspektor Ad. Koch eine Idealsorte. Als mittelfrühe wären Kaisers Sämling und Jucunda die ertragreichsten. Die englische Fillbasket (Korbfüller) bringt auf gutem Boden auch eine sehr reiche Ernte wirklich guter, schmackhafter Früchte. Als späte Sorte ist Späte von Leopoldshall die beste, schade nur, dass die Frucht etwas weich ist, auch fault selbige sehr leicht, besonders in nassen Jahren wie das heurige, wo mindestens die Hälfte aller Früchte am Stock verdorben ist. Die meisten anderen Sorten sind bei Grosskultur nicht lohnend genug. Ueberhaupt ist ja Erdbeersortenwahl eine sehr heikle Sache, und tut Fragesteller gut, neben obigen, andere Sorten im kleinen zu versuchen. Die Pflanzweite ist bei den einzelnen Sorten verschieden. Zu weiterer Auskunft bin ich gern bereit. Theesen b. Schildesche. Herm. Oberschelp. Frage 1254. Auf welche Art kann man einem Gartenboden, dem es an Eisen mangelt, solches wohl am besten zuführen? Trotz reichlicher Düngung mit Stallmist und auch künstlicher Volldüngung kommen öfter Pflanzen mit buntem oder gelbem Laube vor. Für Auf klärung im voraus besten Dank. R. B. Frage 1255. Ich habe die Absicht, eine Hecke von Gleditschia triacanthos zu pflanzen. Sie soll einen Schutz bilden gegen Eindringlinge, gleichzeitig aber keine unschöne Einfriedigung sein. Bitte um Mitteilung über Erfahrungen und Zweckmässigkeit einer solchen Hecke. Crataegus ist wegen seiner Eigenschaft als Ungeziefer herberge ausgeschlossen, weil viel Obst vorhanden. Im voraus besten Dank. F. B. Frage 1256. Bei meinen Begonia „Glofre de Lorraine“ zeigt sich das Uebel, dass sehr viele Blätter faulen; und zwar fängt dies unter den Blättern an. Es zeigen sich ölige, braune Flecken, welche furchtbar schnell grösser werden. Alle Tage kann ich einen Teil dieser Blätter absuchen, aber trotz grosser Aufmerksam keit sind immer wieder welche da. Besonders die Form erecta leidet sehr unter der Plage. Trotzdem wachsen die Pflanzen gut weiter, aber ich habe Angst, dass es schlimmer wird, wenn dieselben in die Häuser kommen. Ich spritze sehr wenig und_giesse sehr sorg-