Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 24.1909
• Erscheinungsdatum: 1909
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190900000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19090000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19090000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

513 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 33 von ihr nicht verschont, und die nach kurzer Zeit aus schlüpfende Made treibt unter den Pilzen ihr Zer störungswerk derart, dass die ganze Ernte in Frage ge stellt werden kann. Alan schreibt die Anwesenheit der Fliege der wenig ausreichenden Behandlung des Düngers zu, aber ich hatte Gelegenheit, diese auch in Beeten, die musterhaft angelegt waren, zu beobachten. Auch in unserem Versuchsgarten, wo wir zu dem Zweck, die Fliege zu vertilgen, grössere Champignonanlagen einge richtet hatten, trat nach kurzer Zeit das Insekt in grösserer Menge auf, so dass die Pilze von Maden völlig durchsetzt waren. Um nun der Plage Herr zu werden, wurde versucht, selbst auf die Gefahr hin, die ganze Anlage zu schädigen, eine Schwefelung auszu führen. Alle Oeffnungen wurden sorgfältig verschlossen und auf einem Blech pro 10 cbm Raum 75 g Schwefel blüte in Brand gesetzt. Nach einigen Stunden erfolgte eine Durchlüftung des Raumes, die jedoch derart vor genommen wurde, dass man nicht die gesamte schweflige Säure austreten liess, sondern nur soweit, dass ein Mensch sich ohne grössere Belästigung in dem Raum aufhalten konnte. Der Erfolg war durchgreifend, und die Kulturen sind zurzeit ohne jede Beschädigung. Ich möchte schon heute auf dieses einfache Mittel hin weisen, obwohl die Versuche noch weiter fortgesetzt werden. Soviel ergab sich schon jetzt daraus, dass die Kulturen selbst bei einer stärkeren Schwefelung nicht leiden, die Schädlinge aber abgetötet werden. Hamburg. Dr. R. Thiele. Die Einlagerung von Kohl und sonstigem Gemüse. Der Herbst steht vor der Tür und es werden die Einschläge für das Gemüse zur Ueberwinterung angelegt. Bei meinem Aufenthalte in Norwegen sah ich eine prak tische Einrichtung. Infolge des anhaltenden Winters und der vielen Schneemassen werden die Kohlköpfe nicht wie bei uns in Einschlägen überwintert, sondern in Erd buden. Dieselben sind flach gebaut, das Holzdach mit Pappe abgedeckt, die Seiten- und Giebelwände mit Erd wällen umgeben. In der hinteren Giebelwand befindet sich eine kleine Luke, in der vorderen eine schmale Tür, um eventl. bei Tauwetter lüften zu können. Selbst bei strengster Kälte und Schneedecke kann jederzeit das Gemüse geputzt werden. Das Pappdach selbst ist mit Moos oder Sägespänen bedeckt, um ein eventl. all zustarkes Durchfrieren zu verhindern. Stettin. C. Vetterlein. Neu angemeldete Mitglieder. (Nach § 11 des Statuts sind die Namen der neuangemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Die Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden). 10742. Theuerkauf, Carl, Blh., Pflzh., gärtn. Bedarfsart., Char lottenburg 1, Brauhofstr. 13. 10743. Koop (i. Fa. Theobald & Koop), Bsch., Kritzmow b. Rostock. 10744. Schönfeld, F., Hg., Recklinghausen. 10745. Alms, Wilhelm, Sh., Pflanzenvers., Frankfurt a. Main-Ober- rad, Offenbacher Landstr. 377. 10746. Krüger, Paul, Hg., Meldorf. 10747. Koppe, Josef, Hg., Festenberg (Schles.). 10748. Bliersbach, Frz. Rudolf, Sh., Cöln-Deutz. 10749. Forch, Robert, Geschäftsf. der Baumsch. Ceres, Lawsken- Juditten. 10750. Rasch, Gtnbes., Pasewalk. Versammlungs-Kalender. Die verehr 1. Gruppenvorstände werden höf lichst und dringend gebeten, die Redaktion möglichst frühzeitig von dem Stattfinden der Gruppen- usw. Versammlungen benachrichtigen zu wollen, damit die Aufnahme derselben in den Versammlungs-Kalender erfolgen kann. August 15. Gruppe Taunus - Lahntal Versammlung Hachi: 31/2 Uhr in Nassau, Unions-Brauerei. August 15. Gruppe Niederrhein. Versammlung nachm. 4 Uhr in Geldern im Hotel Voss. Von 10 Uhr bis 2 Uhr Be sichtigung der Gärtnereien und Baumschulen. August 15. Gruppe Westfalen-West. Versammlung vorm. 11 Uhr in Iserlohn im Deutschen Hause. August 15. Gruppe Niederrhein - Süd (Aachen). Ver sammlung in Düren und Ausflug mit Damen nach . Nideggen. August 15. Gruppe Niederschlesien. Versammlung nachm. 4 Uhr in Sagan im Restaurant Apollosaal. August 15. Gruppe Bergische. Versammlung nachm. 4 Uhr in Ronsdorf im Rest, zum Ratskeller (H. Stollen werk), am Markt. August 22. Gruppe Schkeuditz und Umgegend. Ver- Sammlung nachm. 3 Uhr in Schkeuditz im Ratskeller. August 22. Gruppe Stargard i. P. Und Umgegend. Ver sammlung in Arnswalde. August 22. Gruppe Bromberg und Umgegend. Versamm lung in Bromberg, Restaurant Dickmann. August 22. Gruppe Niederrhein-Ost. Versammlung nachm: 3 Uhr in Meiderich im Hotel Rheinischer Hof am Bahnhof. August 22. Gruppe Oberbarni m-Uckermark. Familien- Ausflug ab Oderberg, Hotel Deutsches Haus, nachm. 33/4 Uhr. Vorher Versammlung. August 25. Gruppe Elstertal. Versammlung nachm. 4 Uhr im goldenen Löwen zu Köstritz. August 29. Gruppe Zschopau-Muldental (Siti Döbeln.) Versammlung nachm. 1 Uhr in Wa heim, Ratskeller, dann Ausflug mit Damen nach Kriel in-Kriebetal. August 29. Gruppen Stettin Und Swinei iide. Gemein schaftliche Versammlung in Swinemünde. August 29. Gruppe Oberer Saalkreis. Ausflug mit Damen nach Plauen i. V. zur Besichtigung der Ausstellung. Septbr. 5. Gruppe Westfalen-Ost und Lippe. Ver ¬ sammlung in Oeynhausen. Septbr. 5. Provinzialverband Brandenburg, V er- Sammlung in Cüstrin nachm. 3 Uhr im Schützenhaus (Ausstellungslokal). Septbr. 12. Provinzialverband Ostpreussen. Haupt versammlung und Pflanzenbörse in Königsberg i. Pr.- Steindamm, Döhrings Restaurant, Alte Gasse 23. Septbr. 13. Gruppe Kreishauptmannschaft Leipzig und Sachsen-Altenburg. Versammlung in Wurzen. Gruppe Stettin. Wander-Versammlung zu Pasewalk, Sonn tag, den 1. August (eingeg. am 4. 8.). Mit den üblichen herz lichen Begrüssungsworten und einem ganz besonderen Dank an die erschienenen Verbandsmitglieder aus Prenzlau und Swinemünde wurde die zahlreich besuchte Versammlung um 5 Uhr vom Obmann, Herrn Eichholz eröffnet, nachdem zuvor die dortigen Gärtnereien besucht waren. Den 60 Einladungen hatten 33 Mitglieder Folge geleistet. Unter Punkt 1 wurde zunächst eine Schrift über einen neuen Kantenstecher herumgereicht und sodann nach Erwähnung der Besuche auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer Pommerns eine Bezugsofferte für Dünger des Kali-Syndikates ver lesen. Ueber Poudrette entspann sich ein reger Gedankenaustausch, an dem sich besonders die Herren Plantikow, Gloege und Ziegler beteiligten. Herr Kugel empfahl, bei Maiblumen sehr vorsichtig zu sein mit künstlicher Düngung. Unter „allgemeine Tagesfragen“ erhielt zunächst Herr Keussen das Wort, und fand seine scharfpointierte Rede reichlichen Beifall und wurde auch die leidige Mindestpreisfrage angeschnitten, welche Erfahrungen be sonders in Stettin gemacht seien. In Swinemünde war der Erfolg gut und es wurden auch bessere Preise erzielt, aber Stettin hat zu sehr durch die „Outsiders“ zu leiden. In kleineren Städten fänden eher Einwirkungen auf solche Existenzen statt, nicht aber in grösseren, obwohl auch in einer 3000 Einwohner-Stadt Schmutz konkurrenz durch einen Gärtner geschaffen wurde infolge eines Plakates im Schaufenster: Nur in dieser Woche (Weihnachten) kosten die p. p. Artikel so und soviel. Jedenfalls ein Druckfehler, denn zu Ostern hing dasselbe Plakat noch im Fenster, oder eine neue Jahreseinteilung; es ist schwer zu erklären. Unter Ver schiedenes wurde von Seiten des Herrn Keussen angeregt, eine allgemeine Provinzial - Ausstellung in Swinemünde während der Saison zu veranstalten. Die Herren Kieckhöfer, Kyaw sind dagegen, da zu solchem Unternehmen Gelder gehörten, ferner falls sie in Stettin zu stände käme, nur schwache Beteiligung in Aussicht stände, speziell von den grossen Städten, da Stettin zu wenig Absatzgebiet habe, Man kam auch schliesslich auf den Balkon-Wettbewerb zu sprechen, der leider nicht den Erfolg hat, wie ihn der Verkehrsverein erhoffen konnte, da besonders die