Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 24.1909
• Erscheinungsdatum: 1909
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190900000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19090000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19090000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

31 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. einen kurzen Ueberblick über das erste Jahr unserer Gruppe. Wir haben fünf Versammlungen und eine Börse abgehalten. Gestorben sind zwei, neu hinzugekommen acht Mitglieder, mithin sind tll Mit glieder in der Gruppe. Auch unser Verband hat dieses Jahr um 1000 Mitglieder zugenommen. Herr Fabel erstattete den Kassen bericht. Die Einnahme betrug 229,30 Mk., die Ausgabe 85,55 Mk., bleibt Bestand 143,75 Mk. Es wurden die Herren M o 1 d r i c k und Thiemann zu Kassenrevisoren gewählt, die alles in Ordnung be fanden. Punkt 2, Vorstandswahl. Auf allseitigen Wunsch wurde der bisherige Vorstand: Herr J. Newels I. Obmann, D. Reuter II. Obmann, B. Flüchter I. Schriftführer, J. Padtberg II. Schriftfürer, B. Fabel Kassierer, wiedergewählt. Punkt 3, Antrag des Herrn D. Reuter, betreffend Zusatz zur Reichs gewerbeordnung. Dieser Antrag wurde einstimmig von der Versammlung angenommen und soll derselbe als Antrag zur Haupt versammlung gestellt werden. Punkt 4, Anträge zur Haupt versammlung : Herr Newels beantragt den schon im vorigen Jahr gestellten Antrag betreffend Grundwertsteuer in diesem Jahre wieder als Antrag zur Hauptversammlung zu stellen. Dieser Antrag wurde ebenfalls von der Versammlung einstimmig angenommen. Punkt 5, Verschiedenes. Herr Newels bittet um Bewilligung eines Betrages zur Prämiierung der besten Balkonkästen in Münster. Nach längerer Debatte, an welcher sich die Herren Tepe, Fabel, Flüchter, Thiemann, Wissing und Kracht beteiligen, werden 20 Mk. für ein Jahr bewilligt. Es wird dann noch von den Herren Har heil und Bussmann das Versenden der Kataloge und Zeitungen an Private gerügt, wozu nach längerer Debatte von Herrn Tepe ein diesbezüglicher Antrag gestellt wurde, welcher ein stimmig angenommen wurde. Derselbe soll auch zur Hauptversamm lung gestellt werden. Herr Bus s m a n n teilt dann noch mit, dass niedr. Rosen, das % zu Mk. 19, I. Qu., an Private von Handelsgärtnern geschickt seien, welches allseitig als sehr schädigend für uns Gärtner anerkannt wurde. Nächste Versammlung in Osnabrück. Schluss 7 Uhr. B. Flüchter, Schriftführer. Gruppe Zschopau-Muldental (Sitz Döbeln). Protokoll der Versammlung am 10. Jan. in Döbeln in Eichlers Hotel (eingeg. am 12. 1.). Die hier versammelten Mitglieder des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, welche in der für hiesigen Ort und Umgebung stattlichen Anzahl von 21 Herren erschienen sind, haben die Absicht, eine Ortsgruppe für Döbeln und Umg. zu bilden, hatten dabei das Vergnügen Herrn Moritz Zeibig -Taucha, Obmann der Ortsgruppe Leipzig begrüssen zu können. Nach kurzer Ansprache des Herrn Degenkolb -Döbeln wurde zur Beratung ühergegangen, wobei Herr Z e i b i g als Hauptredner ausführte, es wäre wünschenswert, wenn sich in Döbeln wegen der grossen Entfernung von Leipzig eine Ortsgruppe bilden würde. Es wurde nun zur Bildung derselben geschritten, und zu nächst Herr Max Degenkolb als Obmann einstimmig gewählt und die Wahl dankend angenommen. Weiter wurden gewählt Herr Erdmann Mähler als stellvertr. Obmann, Herr Otto Renner- Leisnig als Kassierer, Emil Riesche - Döbeln als Schrift führer und Gustav Wagner - Döbeln als zweiter Schrift führer und das Amt von obengenannten dankend angenommen. Da nun die neüe Gruppe unter dem Namen Zschopau-Muldental, Sitz Döbeln somit gebildet war, ergriff Herr Z e i b i g - Taucha das Wort und beglückwünschte mit herzlichen Worten die neugebildete Ver einigung. Wegen der bis jetzt entstandenen kleinen Ausgaben machte Herr Zeibig Hoffnung, dass dieselben aus dem Agitationsfonds des Verbandes beglichen werden. Eine angeregte Tellersammlung zur Bildung eines Gruppenfonds ergab die Summe von 10 Mark 5 Pf. Nach noch einigen mit grössern Interesse angehörten Erläuterungen über Vorteile und Ziele des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands von Herrn M. Zeibig- Taucha wurde demselben der Dank aller Anwesenden durch Zuruf und Erheben von den Plätzen aus gesprochen und die Versammlung geschlossen. Die nächste Gruppen versammlung findet am 31. Jan. in Eichlers Hotel statt. E. Riesche, MaxDegenkolb, I. Schriftführer. Obmann. Personal-Nachrichten Unser Mitglied, der Handelsgärtner Friedrich Ammon in Ansbach ist kürzlich gestorben. Am 7. Januar verschied hier Ernst Kohlheim, der Senior der Gubener Handelsgärtner im 85. Lebensjahre. Ebenso treu, wie er im Gärtnerberufe sein langes Leben wirkte, stellte er seine Kräfte in den Dienst seiner Vaterstadt Guben. Fast vierzig Jahre bekleidete er das Amt eines Stadtverordneten. Er ruhe in Frieden. Guben. R. Bresse. Dem Garteningenieur Louis Meyer in Gross-Lichterfelde wurde die Leitung der gartentechnischen Arbeiten bei Anlage der grossen Friedhöfe der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf, Ahrensfelde und Mühlenbeck übertragen. □□□□ | | □□□□ , Aus den Vereinen , □□□□ I I □□□□ Verband rheinischer Baumschulbesitzer. Am Mittwoch, den 6. Januar nachmittags fand im Fränkischen Hofe zu Cöln die gut besuchte Winter Versammlung dieses Verbandes unter dem Vorsitz von H. Müller- Langsur statt. Zur Börse gab es reichliche An gebote, besonders in hochstämmigen Weichsein, Nachfrage war nach starkem Formobst und Buschbäumen. Der unter den Mindest preisen stattfindende Ausverkauf einer in der Auflösung begriffenen Baumschule führte zu einigen unangenehmen Auseinandersetzungen. Ueber die Mitgliederbewegung wird mitgeteilt, dass 3 Mitglieder gestorben uud 2 gestrichen worden sind. Neu aufgenommen wurden 3 Mitglieder, 1 Neuanmeldung aus Cleve musste vorläufig zurück gestellt werden. Bestand 115. Ueber die Erhöhung des Jahres beitrages für den Bund deutscher Baumschulbesitzer fand eine längere Aussprache statt, die jedoch im Sande verlief. Den Kassen bericht gab Herr Dahs: Einnahmen an Beiträgen usw.: 554,24 Mk.; an Bundesbeiträgen für 2 Jahre 581 Mk., in Summe 1150,41 Mk. Bestand 17,65 Mk. Ueber die gemeinschaftliche Ausstellung von Baumschulerzeugnissen in Duisburg berichtet T. Boehm-Obercassel unter Hinweis auf einen Artikel im Handelsblatt (No. 45, 1908). E n g e Is-Weseling tadelt die Ausstellungskommission; seine dorthin gesandten Bäume habe er nicht unter seinem Namen, sondern unter dem zweier Kommissionsmitglieder gefunden. Der Vor sitzende erklärt die Beschwerden für begründet, bemerkte aber, dass der Verband zum erstenmal mit einer Ausstellung vor die Oeffentlichkeit getreten sei und da seien Missgriffe immerhin möglich und Zu entschuldigen. Im übrigen sei die Ausstellung aber bahnbrechend und vorbildlich gewesen. Weiter teilt der Vor sitzende über die Beziehungen zum Verbände der Handelsgärtner Deutschlands mit, dass sich anfangs eine gewisse Spannung ge zeigt hätte, die aber nach gegenseitiger Aussprache nachge lassen habe, da es zu einer Verständigung gekommen sei. Hierbei erwähnt Esch- Wickrath die Inserate in Tages- und Fachzeitungen, die den Handelsgärtner am meisten schädigten, wenn sie von Seiten der. Baumschulinhaber in etwas marktschreierischer Weise abgefasst seien. Er habe mit dem Vorsitzenden hierüber verhandelt und darum ersucht, doch in den Inseraten jeden Reibungspunkt mit Handelsgärtnern zu vermeiden. Beterams - Geldern wünscht jedes Inserieren mit Preisangabe in Privatblättern verboten, während der Vorsitzende betont, dass Inserate mit Angabe der Mindestpreise wohl Berechtigung hätten. Ueber die Beziehungen zum Bunde deutscher Baumschulbesitzer referiert der Vorsitzende. Beterams- Geldern Wünscht andere Massbestimmungen; Dahs-Blankenbach und Neuen-Andernach widersprechen diesen Ansichten. Stoecker- Leichlingen erhebt bei dieser Angelegenheit Beschwerde über einen Leichlinger Kollegen, der allerdings nicht Mitglied sei, es aber ver stünde, da die Mitglieder an die Masse und Preise gebunden seien, billiger zu verkaufen. Der Vorsitzende macht auf die am 7. Januar in Cöln tagende deutsch-französische wirtschaftliche Vereinigung aufmerksam; man erwäge in Frankreich einen Zoll von 50 Franken auf 100 Kilo Rosen zu setzen als Erwiderung auf die deutschen Zölle. — Ueber den amerikanischen Stachelbeermehltau referiert der Vorsitzende; die Krankheit habe den Norden und Osten Deutsch lands schon ergriffen und müsse vor 'dem Bezug aus dem ver seuchten Gebiet gewarnt werden. Boehm-Obercassel, Schmitz- Hübsch-Merten und Peter Arenz-Alfter gaben ihre Erfahrungen in der Sache zum Besten; ein Radikalmittel gegen diesen neuen Feind gibt es noch nicht. — Die Sortengarantie gegenüber Wieder Verkäufern, die infolge einer Anregung der Provinzial versammlung des V. d. H. D. in ein neues Stadium getreten ist, führte zu einer längeren Darlegung des Vorsitzenden. Esch - Wickrath, der in Gemeinschaft mit den Herren A. Meckel-Brühl und J. Pau- lussen-Kirn vom Provinzialverbande zu einer diesbezüglichen Kom mission gewählt ist, gibt die Ansichten seiner nicht anwesenden Kollegen bekannt. Nach den bisher gemachten Erfahrungen ist die Sache für beide Teile von grosser Bedeutung. In der Art der Beweisführung Klarheit zu schaffen, sei die Hauptsache. Die Ver sammlung ist damit einverstanden, dass der vom Provinzialverbande des V. d. H. D. ernannten Kommission die Herren C. Lohse- Kirchen, P. Neuen-Andernach und J. Hönings-Neuss vom Ver bände rheinischer Baumschulbesitzer angegliedert werden, damit dieselben gemeinschaftlich zur Klärung der Sache beitragen. Ganz besonders wurde die Angelegenheit der Plombierung in Erwägung gezogen. — Danach berichtet der Vorsitzende, dass der Bund deutscher Baumschulbesitzer mit 17 Fachblättern ein Abkommen getroffen habe, wonach diese zusichern, Inserate nicht mehr auf zunehmen, wenn die Preisnotierungen unter den Mindestpreisen liegen. Es müsse nun danach gestrebt werden, dass auch die gelben Blätter nicht mehr Schleuderanzeigen von Ausländern aufnehmen, wobei P. Lambert-Trier und G. Arends-Ronsdorf die Fran zosen besonders erwähnen; letzterer hat einem Ausländer wegen seiner Staudenschleuderanzeige den Standpunkt mit Erfolg klar gemacht; was er als einzelner gekonnt habe, könne doch sicher auch der Bund deutscher Baumschulbesitzer. Esch-Wickrath