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der Haltbarkeit der Blumen auch die endgiltige Färbung und Grösse feststellen zu können. Die Blumen hielten sich bis Anfang März und färbten sich, sobald die Sonne lebhafter wirkte, lichtrosa und die Dolden erreichten die ansehnliche Grösse von etwa 40 bis 50 cm im Durch messer, einige sogar noch mehr. Zu beachten ist folgendes: Kräftige Herbst- oder Frühjahrsstecklinge, kurz und gesund und weit genug ausgepflanzt, werden bis zum Herbst kultiviert, ein getopft und sofort weiter behandelt wie man Hortensien im Frühjahr treibt, also ohne sie zur Ruhe kommen zu lassen. Die Blumen erscheinen totsicher. Der Versuch geschah nur mit monstrosa und mit eintriebigen Pflanzen. Das ist das ganze grosse Geheimnis; nun gehet hin und tuet desgleichen. gelitten habe. Unter normalen Kulturverhältnissen sei der Wuchs noch gedrungener. Er fügt hinzu, dass sich dieser Sport in seinen Kulturen seit mehreren Jahren konstant gezeigt habe, selbst unter verschiedenen Kulturverhältnissen. Die Pflanzen wachsen zwar sehr gedrungen, aber die Blumen stehen an Grösse der Stammsorte nicht nach, die Stile sind kurz und straff, sodass sie sich tragen ohne aufgebunden werden zu müssen. Ein weiterer Vorzug ist die leichte Treib- barkeit des Sports, sodass er in der Osterzeit ein gern verwendetes Material für Arrangements usw. abgeben kann. Hält der Sport was er verspricht, so wird er zweifellos eine grosse Verbreitung finden. § Eine neue Zwerghortensie. reundliche Aufnahme und rasche Verbrei tung fand die, wenn wir nicht irren, im Jahre 1904 eingeführte Hortensie Souvenir de Claire, da sie eine gedrungen wach sende, in hübschen rosa Dolden blühende Hortensie ist. Als Rivale der Otaksa monstrosa konnte sie nicht gelten, dazu war sie zu anders geartet. Auch die Zwerg form der Hydran- gea hortensis Otaksa monst rosa, die unter dem Namen monstrosa nana in den Handel kommt, wird von diesem Gesichts punkte aus zu betrachten sein. Der von Ernst Brunnemann- Rawitsch-Ost entdeckten und von ihm weiter gezüchteten Zwergform sind wir erstmals auf der Gr. Intern. Gartenbau -Aus stellung zu Berlin im April d. J. begegnet, wo Brunnemann Eine gute alte Treibrose. e Klasse der Remontantrosen hat von jeher die besten Treibrosen geliefert. Sorten wie Duke of Edinburgh, Fisher & Holmes, Horace Vernet, Marie Baumann u. a. stammen bereits aus den sechziger Jahren vorigen Jahrhunderts und sind heute noch z. T. beliebte und wertvolle Treibrosen. Dass die eine oder andere Sorte in Vergessenheit geraten ist nimmt nicht wunder; auch Gutes wird vergessen. Eine solche gute alte Sorte, von der kaum jemand mehr spricht, ist Paul de la Meilleraye, eine Remontant züchtung, die Guillot- Lyon im Jahre 1863 dem Handel übergab; sie feiert also in vier Jahren ihr fünf zigjähriges Jubi läum. DieseSorte hat in einer alten Rosengärtnerei Berlins, der jenigen von W Thiel in Die neue Hydrangea Otaksa monstrosa nana, ein Sport aus den Kulturen von Ernst Brunnemann in Rawitsch. eine stattliche Anzahl solcher getriebener Zwerghortensien ausgestellt hatte. Diese Pflanzen erregten bei den Hortensienkultivateuren begreifliches Interesse, zumal eine Rückwirkung auf die Kultur der Souvenir de Claire bei Erscheinen dieser Neuheit im Handel zu erwarten sein dürfte. Es wäre aber verfrüht, einen Vergleich zwischen beiden schon jetzt zu ziehen. Wie die Abbildung von zwei Pflanzen der Berliner Ausstellung zeigt, ist der Wuchs tatsächlich gedrungen, die Blütendolden sind aber trotzdem im Charakter der Otaksa bezw. der wohl nur wenig unterschiedlichen Otaksa monstrosa. Um das Grössenverhältnis zu zeigen, wurde ein Zollstock mit photographiert. Bezüglich dieser Pflanzen teilte uns Herr Brunnemann mit, dass er dieselben infolge mangelnder Sonne im zeitigen Frühjahr habe stärker treiben müssen, wodurch der gedrungene Habitus etwas Plötzensee, seit einer langen Reihe von Jahren eine Heimstätte gefunden und wurde bereits vom Vater des jetzigen Inhabers als Treibrose hochgeschätzt. Sie soll von Harms nach Deutschland gebracht worden sein. Thiel treibt sie, wie wir an anderer Stelle dieser Nummer lesen, im freien Grunde ausgepflanzt. Er hat fünfzehnjährige Pflanzen, die in ungeschwächter Kraft noch befriedigende Erträge geben. Ist somit die Wüchsigkeit dieser Sorte gekennzeichnet, so erübrigt es sich noch ihren Wert als Schnittrose zu begründen. Nach den Erfahrungen Thiels wird diese Rose erstens nicht blau, wenigstens so lange nicht, als sie noch die Form hat und noch als Vasenblume gelten kann; erst wenn alle Zeichen des Verblühens eintreten und die Blätter fallen, tritt ein bläulicher Schein der sonst hochroten Blumenblätter auf. Aber was ist dies im Vergleich zu Mrs. John Original-Aufnahme für das Handelsblatt.