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453 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 29 sagender Zierstrauch in öffentlichen Anlagen könnte durch einen Abkömmling dieser Art ersetzt werden. Blühen doch die meisten Sträucher auch nur einmal und oft gar nicht. Unter anderen blühten zur Zeit der Rosenausstellung, 25. bis 27. Juni, Aurora, Comtesse de Lacepede, Miralda, Leea rubra. Auch die Centifolien und Moosrosen blühten in üppiger Pracht. Als auf fallendste Sorten erwähne ich nur Nuit de Young, Centifolia muscosa, Blanche Moreau. Auch die Gruppe der Rosa acicularis stand im schönsten Flor; manche Pflanzen haben eine Höhe von über drei Meter erreicht. Die Rosen dieser Klasse sind als Hecken-, Zaun-, Pyramiden-Rosen, für Kugelformen usw. gut zu ver wenden, da sie durch Schnitt leicht zu ziehen sind. Die Rosa pimpinellifolia ist vollständig winterhart; sie hat kleine gefüllte Blumen und zierliche Belaubung, wird aber nicht so beachtet wie sie es verdient. In einer weiteren Gruppe sind die Rosen der lutea-Klasse vereint, unter denen die leuchtende Farbe der Jaune bicolor be sonders auffällt. Hier sind noch die gel ben lutea, Harrisoni, Persian Yellow zu sehen, alles Rosen, die es wert sind, in grösseren Anlagen mehr verwendet zu werden. Auch die R. rubiginosa - Hy briden von Lord Penzance ver dienen weiteste Be achtung. Darunter sind auch Sorten von leuchtendem Rot, die in jeder Gruppe viel Effekt machen. Durch manch wert volle Neuheit ist auch die Klasse der Ru- gosa-Rosen vermehrt worden. Ich spreche dieser Rasse die selbe Bedeutung zu wie der Rosa lutea Pernettiana, die augenblicklich im Vordergrund des In Fels- und Steinpartien und zu Böschungspflanzungen sind die Wichuraiana-Bosen wie geschaffen. Im Rosar blühten folgende Sorten oder zeigten Farbe; Dorothy Perkins, rosa, Franpois Foucard, gelb, Elisa Robichon, gelblichrosa u. a. m. Durch das riesige Wachstum, prachtvolle, glänzendgrüne Belaubung, welche nie unter Mehltau leidet, wird diese herrliche Schlingrosenklasse mit der Zeit manch alte Sorte verdrängen. Als Einzelpflanzen sahen sehr gut aus Rosa rubrifolia> karminrot, Carmin Pillar, einfach leuchtend rot, Elektra, gelb, New Century (rugosa), rosa, mit unzähligen Knospen und Blumen. Die Teerosen und Teehybriden im Rosar haben im letzten Winter sehr gelitten und die Neupflanzungen waren noch weit zurück, sodass deren Flor erst im August zu erwarten ist. Ein Besuch des Rosars in Sangerhausen ist jedem Rosengärtner wie Rosenliebhaber zu empfehlen, trotz des Umstandes, dass ungünstige Verhält nisse grosse Lücken in die Bestände der zarteren Teerosen usw. gerissen haben. D a die S chling-Ro s en, die im Rosar in grosser Mannigfaltig keit verwendet sind, noch teilweise in Knospen stehen, so werden diese Mitte Juli wohl im schön sten Flor sein. Jeden falls findet man im Sommer immer etwas Interessantes u. kein Rosenfreund, der nach Sangerhausen kommt, um nach dem Kyffhäuser zu pilgern und den Blick über die goldene Aue nach den Bergen des Südharzes schweifen zu lassen, versäume es, nach dem Rosar seine Schritte zu lenken; es wird ihn nicht gereuen. teresses steht. Gibt es eine schönere und wohlriechendere Rose, die zugleich vollkommen winter Eintriebige Hydrangea Otaska monstrosa in der Gärtnerei von Walther Cossmann Nachf. in Rödelheim zu Weihnachten getrieben. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. hart ist, wie Conrad Ferd. Meyer? Auch Thusnelda ist prachtvoll. Leider hat der bekannte Rosennestor Dr. Müll er-Weingarten seines hohen Alters wegen seine bisher so erfolgreiche Zucht der R. rugosa und lutea aufgeben müssen. Die letzten Zeugen seines züchterischen Könnens sind im Rosar zu sehen. Seine Züchtungen sind in den Besitz des be kannten Rosenzüchters J. Gravereaux in L'Hay übergegangen und kommen nun unter französischen Namen in alle Welt und nur die wenigsten kennen ihren Ursprung Eine nie geahnte Verwendung finden jetzt die Schlingrosen R. arvensis, R. multiflora und R. Wichuraiana. Dies ist wohl hauptsächlich der Crimson Rambler-Rose zu danken. Nicht allein zur Bekleidung von Wänden, alten Baumstämmen, Zäunen usw., sondern auch in Hortensien im Winter. Von H. Eicke i. Firma Walther Cossmann Nachf. in Rödelheim bei Frankfurt a. M. ewisse schon vor Jahren an Hortensie Otaksa monstrosa gemachte Beobachtungen ver leiteten mich, einmal den Versuch zu machen, sie in den Monaten Dezember und Januar zum Blühen zu bringen. Der Versuch gelang über Erwarten gut, sodass von den zweihundert Versuchspflanzen keine ohne eine riesen hafte Blütendolde war, wie sie die abgebildeten Pflanzen zeigen. Schon am 23. Dezember konnte ich die ersten Pflanzen zum Verkauf anbieten; sie gingen glatt ab. Einen Posten von 25 Stück liess ich stehen, um äusser