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No. 25 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 401 2535 Kleinbetriebe mit 6141 beschäft. Pers. i. J. 1907 1900 , , 4177 „ „ „1895 274 Mittelbetriebe „ 2667 „ „ „ 1907 167 „ , 1463 „ „ „ 1895 7 Grossbetriebe „ 643 ,, „ „ 1907 3 „ „ _ 272 „ „ „ 1895 es entfallen also etwa 65 % des beschäftigten Personals auf den Kleinbetrieb, 25,2% auf den Mittelbetrieb und 6%0 auf den Grossbetrieb. Begonia „Gertrud Münch“. Von Franz Engler in Miltitz bei Leipzig. 1s ich vor nunmehr einem Jahre mit den Herren Georg Matthes und Gust. Taubmann die Neuzüchtung des Herrn Albert Münch in Merseburg zu be urteilen berufen war, waren wir uns als Prüfungskommission einig, dass mit Gertrud Münch*) wirklich etwas Wertvolles geboten wurde. Im Laufe dieses Frühjahres nun hatte ich wiederholt Ge legenheit ein Urteil über diese Pflanze zu hören, welches fast ausschliesslich dahin lautete, dass es damit doch nichts sei. Für mich als Mitglied der Prüfungskommission gab es sogar direkte Vorwürfe, denn das Urteil eines Kollegen lautete: Wie kann ein solches „Dreckding“ nur das Wertzeugnis erhalten! Ich liess mich aber da durch nicht beirren, sondern suchte zunächst nach der Ursache des abfälligen Urteils und besuchte gerade den Kollegen, der der Pflanze überhaupt jeden Wert ab sprach. Ja! was sah ich nun da? Auf einem Hängebrett der Südseite eines Rosenhauses standen etwa 1 Dutzend Pflanzen in 8 cm Töpfen, die Blätter von der Sonne gebleicht, die Ballen staubtrocken, trotzdem die Pflanzen erst zwei Stunden vorher gegossen sein sollten. Aber trotz der notorischen Ballentrockenheit und trotz dieses, selbst für Mamillarien und Echinopsis ungünstigen Standortes blühten die Pflanzen über und über. Nur der echte Gärtner, nur der, welcher mit Leib und Seele an seinem Beruf hängt, wird begreifen, dass sich in mir Alles empörte über eine solche Misshandlung eines doch immerhin lebenden Wesens. Aber das vernichtende Urteil wurde „auf Grund gemachter Erfahrungen“ rasch und sicher gefällt. Mit dem Ding ist's nichts, man sieht, was das Wertzeugnis des Verbandes für Wert hat. Ich bedauerte, dass ich selbst keinen Kulturversuch damit gemacht hatte, aber sie passte nicht so recht in den Rahmen meiner Kulturen. Ich nahm mir vor einen tüchtigen Kultivateur zu suchen, um den Beweis zu führen, dass Gertrud Münch, ich meine natürlich hier immer die Begonie, nicht die liebenswürdige Tochter des Züchters, nach der sie benannt ist, denn da ist natürlich jeder Zweifel ausgeschlossen — das Wert zeugnis verdient. Schnell und unerwartet wurde dieser Wunsch erfüllt. In der Monatsversammlung des Leip ziger-Gärtner-Vereins am 7. April stellte der in Kollegen kreisen als tüchtiger Kultivateur bekannte Herr Gustav Lempert - Probstheida 4 Pflanzen aus, die allerdings meine Ansprüche an die Pflanze weit übertrafen. Ja, nicht annähernd so hatte ich mir eine kulturvollendete Pflanze vorzustellen gewagt. Diese grossen, üppigen, 30—40 cm hohen und im richtigen Verhältnis breiten Büsche mit dichter Belaubung, fast von unten an mit Blumen übersät, dürften die Begehrlichkeit eines jeden Blumenfreundes wecken und es ist begreiflich, dass sich solche Pflanzen recht leicht und zu guten Preisen ver *) Anmerkung der Redaktion. Die Begonie Gertrud Miinch wurde im Jahrgang 1908, Nr. 25, vom Züchter im Handelsblatt an der Hand von Abbildungen beschrieben. Sie ist ein Kreuzungs produkt von Begonia Gloire de Lorraine und Gloire d'Aalsmeer. kaufen lassen, denn wohl zu keiner Zeit im Jahre ist die Nachfrage nach blühenden Topfpflanzen so stark als zu Palmarum und Ostern.. Mit Recht sagt Herr Max Türpe in Nr. 14 d. Hdbl., dass es uns zu Ostern an Abwechselung in Topfpflanzen fehlt, aber gerade Gertrud Münch ist wie geschaffen dazu, diesem Umstande in etwas abzuhelfen und darin liegt sicher ein Wert. Ein noch grösserer Wert liegt aber in der raschen und leichten Kultur der Pflanze. Die von G. Lempert gezeigten und mit dem ersten Preise ausgezeichneten Prachtexemplare waren im August vorigen Jahres als winzige Sämlinge bezogen. Bei gleicher Kultur wie englische Pelargonien haben sie sich in wenigen Monaten zu fertigen Verkaufspflanzen entwickelt, die mit 1 M. bis 1,50 M. leicht Absatz finden. Es gibt recht wenige Pflanzen, die die gleichen Vorteile besitzen und dadurch den gleichen Wert in sich bergen. Eine Rivalin der Gloire de Lorraine, wie sie von anderer Seite im Gegensatz zu dem Urteil der Prüfungs kommission bezeichnet wird, kann sie nie werden. Die Lorraine wird im Herbst und Vorwinter den Markt beherrschen. Wohl kann man die Lorraine zu Ostern und bis Mitte Mai in vollblühenden Pflanzen haben, wie sich Jedermann bei mir überzeugen kann, aber die Pflanzen werden dem Züchter in Anbetracht der Kulturkosten zu teuer. Bei der allgemeinen Vorliebe für die Begonien überhaupt ist Gertrud Münch so recht geeignet, eine fühlbare Lücke auszufüllen; das und nicht mehr hat die Prüfungskommission behauptet. Freilich ganz mühelos ist die Kultur auch nicht, aber ohne Mühe und Fleiss gibt es nun einmal keinen Preis. Dies sollten alle die beherzigen, die dadurch, dass sie die Pflanze einpflanzen, hinstellen, ab und zu sogar einmal giessen, wirklich glauben, sich angestrengt zu haben. Die Schlesische Gartenbau-Ausstellung zu Breslau vom 4. bis 14. Juni 1909. (Schluss). ichard Schimmel - Gross Tschansch führte äusser englischen Pelargonien, Dracaenen und Fuchsien in einem der Häuser die Nelken - Petunie vor, von welcher neuerdings viel Aufhebens ge macht wird. Wer die schwachtriebigen, in der Belaubung etwas ärmlichen Pflanzen gesehen hat, wird weniger begeistert sein, zumal wenn man daneben die Pflanzen der grandiflora-Klasse vom gleichen Aus steller sah, die kraftvoll und wüchsig sind. Eine so schwachwüchsige Petunie, selbst wenn eine Verwechslung mit einer Nelke von weitem möglich wäre, wird unter den Handelsgärtnern wohl wenige Freunde finden. Max Schubert - Breslau - Grabschen war mit bepflanzten Balkonkästen vertreten, Ernst Scholz- Breslau-Lerchenberg zeigte eine Ware in Pelargonien, darunter auch sogenannte Hochstämme, die man lieber nicht ausstellen sollte, ebensowenig wie Primula obconica eines kleinblumigen Schlages, die im Verblühen waren, dürftige Sparmannien usw. Es wäre verkehrt, nur Schaupflanzen auszustellen, aber wenn man sich schon an einer Ausstellung beteiligt, dann muss man gute Handelsware haben oder lieber zuhause bleiben. C. Adolf Stache-Klein Tschansch hatte noch blühende Hyazinthen in recht guter Verfassung, auch Lilien, Rhododendron, Heliotrop und eine kleine Gruppe getriebener Rosen in Töpfen.