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No. 23. Rixdorf-Berlin, den 5. Juni 1909. XXIV. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, heraus gegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf,, für das übrige Ausland 10 Mk,, für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl Amtsgerichts zu Leipzig. Die Grosse Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Berlin. Die Bindekunst-Ausstellung vom 7. bis 13. April. (Schluss.) H ie Bindekunst hätte für die Grosse Inter nationale Gartenbau - Ausstellung eine ausserordentlich werbende Kraft sein können, wenn ihren Vertretern etwas mehr Einfluss auf die Geschicke der Ausstellung 1 zugestanden worden wäre. Bereits in No. 16, Seite 270, äusserten wir uns dahin, dass für den Berliner die Blumen mehr gelten als die Pflanzen, da für letztere gerade im Winter infolge der Wohnungs verhältnisse weniger Raum und Verwendungsmöglichkeiten vor handen sind. Wir haben sogar die Ansicht äussern hören, dass bei einer vermehrten Berücksichti gung der Wünsche der Berliner Blumengeschäfts - Inhaber, ver treten durch den gleichnamigen Verein, die Ausstellung nicht nur kein Defizit, sondern einen Ueber- schuss ergeben hätte, da dann sehr viele Geschäfte im Kreise ihrer Kundschaft durch Verkauf von Billets und persönliche Empfehlung für die Ausstellung gewirkt hätten. Wir wollen diese Frage hier nicht weiter erörtern, da wir uns mit den Tatsachen abfinden müssen. In den Gross städten sind gegenwärtig die Blumengeschäfte die Vermittler zwischen den Handelsgärtnern und der Kundschaft, sodass jede grüsst werden kann. Die aufstrebende Tendenz der Blumengeschäftsinhaber muss anerkannt werden; die grossen Vereine der Blumenbranche, voran der Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber, sind eifrig bestrebt, den Stand zu heben, materiell wie künstlerisch, und dazu bieten derartige grosse Ausstellungen die beste Gelegenheit. Sie wirken veredelnd auf den Geschmack ein und nützen dem Fachmann wie dem Publi kum in gleicher Weise. Der sehr lebhafte Besuch der Ausstellung in den letzten Tagen ist zum grossen Teil auf Rechnung der Bindekunst - Ausstellung zu setzen. Jedenfalls brachte diese Schau neuen Glanz in die Aus stellung, denn die Pflanzen waren bereits, zumeist durch den Staub, sehr in ihrer Schönheit benach teiligt und boten dem Kenner auge keinen Genuss mehr. Umso wohltuender berührten dann die blumengeschmückten Tafeln, die prunkvollen Huldigungsspenden für den Protektor des Vereins z.B. d. G., S. M. den Kaiser und I. M. die Kaiserin, die Arrangements, Blumentische, Kränze usw., wie sie in reicher Fülle zu sehen waren, das Auge. Wenn man ein zusammen fassendes Urteil abgeben will, so muss man sagen, dass die Leistungen im Durchschnitt sehr Annäherung, die sich zwischen beiden Erwerbszweigen ermög lichen lässt, nur mit Freuden be- Clematisspalier und Arrangement zu einer Figur von G. Debrie-Lachaume-Paris. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. erfreulich waren und zwar sind auch von ausserhalb Arbeiten eingebracht worden, die auf einen