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No, 2, Rixdorf-Berlin, den 9, Januar 1909, XXIV, Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, heraus gegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche, Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur ; F, Johs, Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Bekanntmachung, Hauptversammlung 1909 betreffend. Die diesjährige 25. ordentliche Hauptversammlung und die mit dieser verbundene Ausschusssitzung finden in den Tagen vom 25. bis 27. Februar in Berlin statt. Anträge zu dieser Hauptversammlung müssen nach § 40 des Statuts mindestens 4 Wochen vor der Versammlung, also bis zum 27. Januar 1909, dem Vorsitzenden des Verbandes eingereicht werden. Allen Anträgen ist eine Begründung beizufügen. Anträge, welche ohne Begründung gestellt werden, sind von der Veröffentlichung ausgeschlossen. Der Vorstand des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Max Ziegenbalg, Vorsitzender. Wünsche für’s neue Jahr! Von Reinh. Koenemann in Remscheid. ass unser Verband in sehr erfreulicher fort schreitender Entwickelung begriffen ist, zeigt die Tatsache, dass im verflossenen Jahre wieder über 1000 neue Mitglieder aufgenommen wurden. Mächtig schreitet unser schöner Bau jetzt vorwärts. Da giebt's keinen Einhalt mehr. Wenn er über kurz oder lang die Mehrzahl der Gärtner unseres Vaterlandes unter einem Dache vereinigt hat, das hochragend und achtung gebietend in die Lande schaut, dann wird’s wohl besser bestellt sein mit unserem schönen Berufe. So sehr nun unser fest gefügtes Gebäude nach aussen hin imponiert, im Innern ist noch manche Arbeit zu verrichten! Da giebt's noch viel aufzubauen und zu verputzen, zu glätten und zu ebnen. Zu diesem innern Ausbau gehört vor allen Dingen der Zusammenschluss der Kollegen in den verschiedenen Städten und Ort schaften. Warum es da wohl fast überall hapert? In den Gruppenversammlungen sitzen die Kollegen einmütig zusammen, warum ist's nicht möglich, dass sie auch im engeren Verein so treulich zusammenhalten ? Da höre ich ein Wort nennen, welches wohl die Hauptschuld trägt an diesem betrübenden Missstand: Konkurrenzneid! Ja, das ist der Unhold! Er ist bemüht, überall Unheil und Feindschaft zu stiften. Wollen wir am inneren Ausbau unseres schönen Werkes mithelfen, so müssen wir diesen Feind weit von uns fern halten. SeinenEinflüsterungen müssen wir unser Ohr verschliessen, seinen bösen Verlockungen unseren energischsten Wider stand entgegensetzen. Das muss gehen und es wird gehen, versuchen wir es nur! Betrachten wir uns nicht als Kämpfer gegen einander, sondern als Mitkämpfer für eine grosse edle Sache: die Hebung unseres Standes! Da giebt es Arbeit auch für die kleinste lokale Vereini gung. Fast in allen Orten giebt es Gelegenheiten, bei welchen der Gärtnerstand sich seiner Haut zu wehren hat. Der Einzelne ist da machtlos. Der Verband kann ebenso wie die Gruppe in den wenigsten Fällen helfen. Da bleibt nur das einmütige geschlossene Vorgehen der ortsangesessenen Gärtner. Stehen wir dann alle für einen und einer für alle, wenn es heisst, durch Eingaben an unsere Behörde gegen uns drückende Verfügungen vorzugehen, so wird uns schon Beachtung zuteil werden, um so mehr, wenn wir unsere Wünsche ehrerbietig aber energisch vorzubringen wissen. Darum verbannt den hässlichen Konkurrenzneid! Missgönnt eurem Kollegen nicht seinen Verdienst, wenn er ihn in reeller Weise