Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 24.1909
• Erscheinungsdatum: 1909
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190900000
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19090000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19090000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 1 G wie die Pflanzen immer mehr zurückgehen. Sämtliche Hausgurken sorten, in Kästen kultiviert, leiden ganz besonders bei ungünstiger Witterung und faulen nur so zusammen. Ich habe früher mit Noas Treibgurke schöne Resultate erzielt, die letzten Jahre aber auch nicht mehr und kultiviere jetzt nur noch die von mir in den Handel gebrachte Keysers Einleger, gleich gut als Schal- und Einlegegurke. Vorsichtshalber treibe ich aber erst Salat und bringe dann erst die Gurken als zweite Ernte. Gostewitz b. Prausitz. ErnstKeyser. Antwort. Für Mistbeete eignet sich die Noa’s Treibgurke wie auch Noa’s verbesserte Gurke vorzüglich. Doch gibt es auch andere genug und hat Fragesteller in den Katalogen reichlich Aus wahl. Noa’s Treibgurke ist eine grosse Sorte, die jeden Ansprüchen genügen dürfte. Nur zum Einlegen taugt sie nicht und empfehle ich zu solchen Zwecken die kleinfrüchtigen Sorten. Jedoch zu Senf gurken ist Noa’s sehr gut. Zossen. E. Kohlmann. Antwort. Für wirklich rentable Gurkentreiberei ist keine Sorte empfehlenswerter und einträglicher wie die verb. Treibgurke Triumph von Würzburg 1906. Wollte man diese Gurke ähnlich kul tivieren wie die bekannten anderen Sorten, so liefe man ernstlich Gefahr, einen Misserfolg zu erleiden. Ich rate Triumph von Würz burg in Kästen allein zu kultivieren und nicht, wie es so oft ge schieht, die Kästen auch mit anderen Pflanzen auszunutzen. Genannte Gurke wächst sehr rasch und empfiehlt es sich daher, die Pflanzen in einigen warmen Fenstern vorzubereiten. Verwerflich halte ich die Topfkultur. Man pflanze lieber die jungen Pflanzen im freien Grunde einigemal weiter, bis die Pflanzen einen Durch messer von ca. 25—30cm erreicht haben. Hat man solche Pflanzen, dann sind die Treibkasten herzurichten. Die Wärme soll vor dem 15. März mindestens — 27,5" C (22° R) betragen; nach April tut es ein lauwarmer Kasten. Man pflanzt nun auf jedes Fenster eine Pflanze und zwar so, dass man dieselbe im freien Grunde tüchtig einschwemmt, mit beiden Händen tüchtig unterfasst und mit recht grossen Ballen auspflanzt. Bei starkem Sonnenbrand empfiehlt es sich, die Pflanzen etwas zu schattieren, bis sie angewachsen sind. Topfkultur ist bei Kastengurken die Quelle alles Uebels. Denn ist einmal ein Topfballen verfilzt, dann ist es besser, man wirft die Pflanze weg, mag sie noch so schön aussehen. Pilzkrankheiten, Rost und Spinne sind zumeist aufs Konto der Topfkultur zu setzen. Nach zutragen ist noch, dass eine regelmässige Lüftung und der Witterung entsprechende Bewässerung viel zum Erfolg tut. Kunstdünger ver werfe ich, noch mehr das Schattieren. Würzburg. Friedrich Peter. Frage 1116. In einem Restaurationsgarten ist 50—60 cm Boden aufgefüllt worden. Die untere Schicht von etwa 30 cm ist Baggersand, die obere Schicht kokshaltige Schlacke. Auf dem Grundstück stehen Kastanien, Linden, Platanen, Rüstern usw. von 30—80 cm Stammstärke. Schadet das Auffüllen den Bäumen oder nicht? Für Beantwortung im voraus besten Dank. G. K. Frage 1117. Welche Sorten sogen, stachelloser Stachelbeeren sind die besten? Ist eine Anpflanzung in grösseren Mengen für den Marktverkauf (Hamburg) zu empfehlen oder besitzen die Sorten nur Liebhaberwert? Im voraus dankend R. K. Frage 1118. Ich beabsichtige, eine Erdbeer-Pflanzung von 1 Hektar Grösse anzulegen. Der Boden ist kräftiger Lehmboden. Gibt es äusser Laxtons Noble, Deutsch- Evern, Aprikose noch wirklich rentable Erdbeeren, vor allem rotfleischige und grossfrüchtige? Ist es möglich, diese Kultur mit Pferde-Hackgerät zu bearbeiten und wie muss in diesem Falle zweckmässig gepflanzt werden? Als Vorkultur gedachte ich Kartoffeln zu pflanzen, welche jedoch bis Anfang August abgeerntet sein müssen; welche Sorte eignet sich hierzu am besten oder lässt sich auch noch eine andere Vorkultur einrichten? Im voraus besten Dank. W. B. Frage 1119. Ich habe ca. 1500 Fenster zur Ge müsetreiberei. Nachdem die Kästen durch Treiben von Salat, Radieschen, Carotten, Rettichen usw. eine erste Ernte gebracht haben, bepflanze ich sie mit Gurken, auch etwas mit Melonen. Die Gurkenpflanzen werden vorkultiviert und mit grossen Topfballen ausgepflanzt. Nun erfordert das tägliche Auf- und Zudecken von etwa 60 Gurken kasten je 20 Fenster lang viel Arbeit, ebenso kosten die alle paar Jahre auszuwechselnden Erdbestände viel Geld, auch erfordert das Giessen der vielen Fenster viel Arbeits kräfte ; demgegenüber ist der Ertrag oft nicht genügend. Ich beabsichtige nun, um weniger Kulturkosten zu haben, Gurkenhäuser zu bauen. Natürlich sollen dieselben auch nicht zu teuer werden. Die geplanten 6 Häuser sollen je 40 m lang, 3 m breit und zusammenhängend sein. Eine über der Erde 25—30 cm hohe Umfassungsmauer soll aus einer 10 cm starken Zementbeton-Mauer be stehen. Im Abstand von 3 m sollen auf Pfeilern Lauf bohlen, worauf die starken Sparren ruhen sollen, befestigt werden. Nach der oben erwähnten ersten Ernte will ich die Fenster für die Gurkenhäuser verwenden und zwar sollen immer zwei Fenster eine Sprossenlänge sein, was einer Höhe von etwa 3 m entsprechen würde. Um das tägliche Auf- und Zudecken zu vermeiden, will ich Wasserheizung einrichten und 'Abtaurohre anbringen. Vielleicht hat der eine oder der andere der Herren Kollegen im Bau von Gurkenhäusern Erfahrungen, ich würde für jede Auskunft sehr dankbar sein. F. H. Frage 1120. Was ist die Ursache, dass Primula obconica gelbes Laub bekommen und trotz sorgfältiger Behandlung im Wachstum Zurückbleiben? Bemerken muss ich, dass die Pflanzen schon als Sämlinge ein schlechtes Aussehen hatten. A. Th. Frage 1121. Ein Teil meiner Kronen-Myrten zeigt in der Belaubung gelbe Spitzen; die Wurzeln der Pflanzen sind vollständig gesund. Welche Behandlung ist not wendig, um bei den Pflanzen das gesunde Aussehen wieder zu erlangen? Im voraus besten Dank für Beantwortung beider'Fragen. A. Th. Frage 1122. Haben sich die sog. Radhacken T zur Lockerung und Bearbeitung des Bodens bewährt und sind dieselben auch’für schwere, tonige Böden brauch bar? Kann man diese Hacken auch für kleinere Stauden und Sommerblumen verwenden und wie ist die Pflanzweite? M. H. c u [l[0 Verbands-Nachrichten. U • U J (Nach § 11 des Statuts sind die Namen der neuangemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt(14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden). Neu angemeldete Mitglieder. 10153. Schumann, Oskar, Gtnbes,, Aken (Elbe). 10154. Zimmermann, Carl, Gartenbaubetr., Dessau, Askanischestr. 10155. Dietze, Carl, Hg., Dobeln, Klostergärten 5. 10156. Riesche, Emil, Hg., Döbeln, Klostergärten 6. 10157. Winkler, J. E. Oskar, Hg., Döbeln, Klostergärten 9. 10158. Wuttig, Wilhelm, Hg., Döbeln, Klostergärten 9. 10159. Reinarz, Fritz, Hg., Friedhofsg., Düsseldorf, Frankenstr. 5. 10160. Kirsch, Franz, Gmg., Ober-Gohlis, Post Stetzsch-Kemnitz, Gartenstr. 18. 10161. Mansfeldt sen., Wilhelm, Hg., Marienwerder (W. - Pr.), Graudenzer Str. 18 d. 10162. Meyer, Carl, Hg., Eberswalde, Donopstr. 10163. Balz (i. Fa. Balz & Pergande), Hg., Schmargendorf bei Berlin, Breitestr. 37. 10164. Duncker, Max, Bsch., Pinneberg, Mühlenstr. 36. 10165. Pantke, Ernst, Gtnbes., Oberau b. Goldberg. No. 10155—10159 eingesandt von M. Degenkolb, Döbeln. V ersammlungs-Kalender. Die verehr 1. Gruppenvorstände werden höf lichst und dringend gebeten, die Redaktion möglichst frühzeitig von dem Stattfinden der Gruppen- us w. Versammlungen benachrichtigen zu wollen, damit die Aufnahme derselben in den Versammlungs-Kalender erfolgen kann.