No. 14 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw 234 Im belaubten Zustande sehe ich jedes Zweiglein und Aestchen am Baum, das zurückgehen will und schneide es vorsichtig weg; ebenso werden nach der Ernte sämtliche Zweige mit angefaulten Früchten weggeschnitten, denn man wird finden, dass diese bereits von der Fäulnis angesteckt sind. Am Baume belassen, sterben diese Zweige bestimmt im nächsten Jahre ab und mit der Zeit geht die Fäule auf den ganzen Baum über, der wie an der Schwindsucht langsam zugrunde geht. Ausserdem wird noch jeder hochaufgeschossene Zweig weggeschnitten, damit man eine gleichmässige Krone erhält. Der um diese Zeit vorgenommene Schnitt verheilt noch vor dem Laubfall und Eintritt des Winters. Ich fasse meine Erfahrungen in folgende Leitsätze zusammen: 1. Um die Anzucht von Aprikosenbäumen wieder auf die Höhe zu bringen, ist es erste Bedingung, die Bäume nicht mastig zu kultivieren; es sind nur normal ernährte Stämme anzupflanzen. 2. Der Schnitt ist, wie oben angegeben, im Sommer auszuführen. 3. Die Düngung darf nicht zu stark sein und im Laufe des Sommers ist bei trocken-heisser Witterung tüchtig zu giessen. Pelargonium zon. „Anna Grote“. Von C. Hübsch-Reuther in Kreuznach. ls wertvolle Verbesserung der bekannten Meteor-Pelargonie hat Anna Grote im Jahre 1908 das Wertzeugnis des V. d. H. D. er halten. Im Sommer vorigen Jahres hat sich diese Sorte als unermüdlicher, gegen Witterungseinflüsse recht unempfindlicher Blüher gezeigt. Man kann sich kaum eine schönere Topf- und Gruppenpelargonie denken. Straffer, ge drungener Wuchs, feste, dichtstehende Blätter und enorm grosse Blütendolden, deren Farbe von der Wertzeugnis- Pelargonium zonale „Anna Grote“. Züchtung von A. Grote in Kreuznach. Original- Auf nähme für das Handelsblatt. kommission als ein lebhaftes Dunkellachs mit einem eigentümlichen, bis ins Orange spielenden Rot bezeichnet wurde, zeichnen sie aus. Eine Abbildung dieser Sorte sei als Habitusbild den Lesern des Handelsblattes vorge führt. Wo die Pflanzen bisher gezeigt wurden, haben sie die Anerkennung und Bewunderung der Kollegen gefunden. Salvia farinacea und patens. elegentlich eines Besuches der Gärtnerei von P a p e & Bergmann in Quedlinburg zog neben anderen schönen Dingen ein Beet von Salvia farinacea meine Aufmerk samkeit auf sich. Diese Salvie bildet stattliche, strauchartige meterhohe Büsche von einer ganz eigenartigen Erscheinung, hervorgerufen Salvia farinacea und Salvia patens. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. durch die weissfilzige Behaarung der Blätter und Stengel und die schlanken, ebenfalls weisslich bereiften Blüten stände mit in Quirlen stehenden Blumen mit grosser dunkelblauer Unterlippe. Abgesehen von der dekorativen Wirkung einer solchen blühenden Salvie im Ziergarten