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Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 13 beim Brikettbezuge, der für Berlin eine grosse Rolle spielt, werden Vorteile geboten. Ein vorzügliches Brikett wird durch Vermittlung der Genossenschaft durch. einen. Grossisten um 25 Pfennig pro Zentner billiger als bei direktem Bezüge' geliefert Wenn man nun noch in Betracht zieht, dass die Genossenschaft ihren Mitgliedern beim Bezüge von Glas, Torfmull, Blumentöpfen*) usw., nicht zu vergessen von Kesseln, erhebliche Vorteile verschafft, so ist der wirtschaftliche Nutzen dieser Interessengemeinschaft Wöhl dargetan. Da der Geschäftsbetrieb sich andauernd gut entwickelt, ist schon für dieses Jahr eine Verzinsung der Anteilbeträge zu erwarten. Durch den Beitritt einer Anzahl neuer Mitglieder hat die Genossen schaft eine weitere Kräftigung erfahren und so wird wohl der Zeit punkt nicht mehr allzufern liegen, dass der grösste Teil der Mit glieder der Gruppe Berlin der Genossenschaft angehört. Man lässt andere gar zu gern erst die Kastanien aus dem Feuer holen, zeigt es sich, dass eitle Sache geht, dann sind sie auf einmal alle da. Es Sei hier noch daran erinnert, dass das Vorgehen der Gruppe Berlin auch ändere Verbandsgruppen zu genossenschaftlichen Gründungen Angeregt hät, §0 in Magdeburg, Chemnitz und in Bielefeld. Das Sind aber nicht die einzigen Verbandsgruppen, wo gemeinschaftliche Bezüge eingeführt sind, sondern auch in vielen anderen Gruppen hat man die Vorteile des gemeinsamen Einkaufs gewisser Artikel längst erkannt und praktisch durchgeführt. Auf richtiger Grund lage, bei Vermeidung von Lagerbeständen und kostspieliger Geschäfts führung und bei vorsichtiger Kreditgewährung ist das Genossenschafts- Prinzip mit geringstem Risiko durchführbar. Wir können Uns freuen, in der Einkaufsgenossenschaft für Gärtnereien zu Berlin die Bestäti gung dafür zu sehen und wünschen der jungen Genossenschaft eine kraftvolle Weiterentwicklung, § Deutsche Hagel-Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit für Gärtnereien usw. zu Berlin. Der Jahresbericht für das 62. Geschäftsjahr 1908 beklagt den, infolge der so ausserordentlich schweren und zahlreichen Hagelschläge in den Monaten Mai und Juni 1908 ungünstigen Geschäftsgang, der den Reservefonds sehr in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Gesamt ausgabe von 699152,93 M. standen an Einnahmen 403335,85 M. gegen über, sodass sich ein Fehlbetrag von 295817,08 M. ergab. Von diesem Fehlbeträge wurden 132 553,78 M. aus dem Reservefonds gedeckt, der Rest von 163 263,30 M musste durch Nachschüsse der Versicherten aufgebracht werden. Während das Jahr 1908 insgesamt 68 Hageltage mit 2457 Schadenmeldungen und 575 672,40 M. Taxsummen brachte, waren es 1907 53 Hageltage mit 1155 Schadenmeldungen und 303 470,25 M. Taxsumme. Seit dem Jahre 1901 ist eine erhebliche Zunahme der Schäden und eine im Verhältnis zu den gezahlten Prämien ungünstige Anspannung der finanziellen Mittel der Gesell schaft zu verzeichnen. Die Gesellschaft hat den grossen Anforde rungen der letzten Jähre standgehalten und hat manche Not lindern können. Es bleibt zü hoffen, dass weniger hagelreiche Jahre den Reservefonds der Gesellschaft wieder erstarken lassen. Die immer mehr wachsende Einsicht, dass es für den Gärtnereibesitzer unbedingt notwendig ist, seine Anlagen und Kulturen gegen Hagelschlag Zu ver sichern, wird auch eine weitere Zunahme der Policen und damit eine Verstärkung der Mittel der Gesellschaft zur Folge haben, was man diesem gemeinnützigen Unternehmen nur wünschen kann. Etwas vom Baumwachs. Das sog. Lauril-Baumwachs sollte mit Vorsicht bei Veredlungen verwendet werden. Ich habe im Vorjahre ca. 2000 Veredlungen verloren. Die Reiser treiben anfänglich ; aber bei heissen Tagen im Mai scheidet Lauril-Baumwachs ein Gel aus, das zwischen die Schnittflächen tritt und die Vereinigung des Kambiums mit dem Edel reis hindert, so dass nach 8—14 Tagen das Reis abstirbt. Das selbst hergestellte Baumwachs ist noch das sicherste Hilfsmittel in der Baumschule. Janorschke. Die Lohnbewegung in Berlin und Vororten. Wit hatten in Nr. 12 über die Forderungen der Gehilfenschaft referiert, wie sie auch an den Vorstand der Gruppe Berlin unseres Verbandes gelangt sind, abgesehen von den Fällen, wo sie den Prinzipalen einzeln unterbreitet wurden und werden. In der letzten Versammlung der Gruppe Berlin am 19. März fand eine Aussprache über diese Forderungen und über die Art und Weise, wie man den Massnahmen der Gehilfenschaft zu begegnen gedenkt, statt. Massen kündigungen waren damals nur in einzelnen Fällen zu verzeichnen. Im grossen Ganzen wurde festgestellt, dass die Gehilfen die geforderten Löhne als Mindestlöhne in den meisten Betrieben schon beziehen, *) Anm. d. V. Von genossenschaftlichem Kunstdünger-Bezug wird noch abgesehen, da die Verwendung von Kunstdünger in Gärtnereien noch nicht allgemein üblich ist und auch die Erfahrungen damit noch so unvollkommen sind, dass die Genossenschaft nicht dafür eintreten kann. und dass in vielen Fällen mit höheren Löhnen bezahlt wird. Es handelt sich also um Forderungen Von Mindestlöhnen, die auch der weniger tüchtige und fleissige Gehilfe erhalten soll. Wie kann bei den Prinzipalen eine Bereitwilligkeit für Erfüllung von Forderungen bestehen, wo die Gehilfenschaft, der damit gedient werden soll, es an Pflichttreue und Geschäftsinteresse mitunter in einer Weise fehlen lässt, dass mit der Tätigkeit gewisser Gehilfen ein nicht unbeträcht licher Materialschaden verbunden ist? Wenn die Mitglieder der Gruppe Berlin es auch einmütig ablehnten, mit der Lohnkommission des D. G. V. und des A. D. G. V. zu verhandeln, was dieser übrigens, trotz des in Tageszeitungen behaupteten Gegenteils, schon im Februar mitgeteilt worden ist, so werden es doch die Prinzipale im einzelnen, wenige Ausnahmen abgerechnet, nicht ablehnen, mit ihren Gehilfen, nach Massgabe ihrer Brauchbarkeit für die Interessen des Geschäfts zu verhandeln und ihnen auch höheren Lohn bewilligen. Aber dies in Bausch und Bogen zu tun, lag für die Prinzipale gar keine Ver anlassung vor. Durch besonnene und ruhige Erledigung der sich ereignenden Fälle, die wir unseren Kollegen recht sehr empfehlen möchten, wird es möglich sein, die Lohnbewegung abzuschwächen, zumal ja die Gruppe Berlin mit Ablauf des Tarifvertrages einem Stellennachweis eröffnen wird, der seine Wirkung nicht verfehlen wird. Auf das diesbezügliche Inserat in dieser Nummer, das auch in Offertenblättern erscheint, sei hiermit hingewiesen. § Gartenbau - Ausstellungen Es werden nur solche Ausstellungen an dieser Stelleverzeichnet, vonderenGeschäftsleitungen der Redaktion die Programme und sonstigere Schriften eingesandt worden sind. Berlin, 2.—13. April 1909. Grosse internationale Gartenbau- Ausstellung, veranstaltet vom Verein zur Beförderung des Garten baues in den preussischen Staaten in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten, Hardenbergstrasse. - Geschäftsleitung General sekretär Siegfried Braun, daselbst. Wiesbaden. 1. Mai bis Ende September 1909. Ausstellung für Handwerk, Gewerbe, Kunst und Gartenbau. Breslau, 4. bis 15. Juni 1909. Schlesische Gartenbau - Aus stellung auf dem Friebeberg. Beteiligung nur für Mitglieder des Ver bandes d. H. D. und des Vereins schlesischer Handelsgärtner. Ehren präsident Gartenbaudirektor Haupt-Brieg, Vorsitzender des Geschäftsausschusses Ed. Hübner - Gross-Tschansch. Zeist in Holland. 25. August bis 16. September 1909. Grosse Gartenbau-Ausstellung, veranstaltet von der Abteilung Zeist der Niederländischen Gesellschaft für Gartenbau und Pflanzenkunde. Ausländer sind zugelassen. Hamburg. 21.—24. August 1909. Ausstellung von Blumen-, Pflanzen und Bedarfsartikeln in der Ernst Merck-Halle im Zoologischen Garten anlässlich des Verbandstages deutscher Blumengeschäfts inhaber, zugleich Ausstellung der Vereinigung Wandsbeker Handels gärtner. Obmann des Ausstellungsausschusses Herr Albert Baring, Hamburg 24. Braunschweig. 25. bis 28. Juni 1909. Landwirtschaftliche Landes-Ausstellung verbunden mit einer Obst- und Gartenbau- Ausstellung, veranstaltet von der Landwirtschaftskammer für das Herzogtum Braunschweig. Plauen, 27. August bis 5. September 1909. Jubiläums- Gartenbau-Ausstellung des Vogtländischen Gärtner-Vereins. (Gruppe Vogtland des V. d. H. D.) Leipzig, Mitte September 1909. Grosse Dahlien- und Herbst- blumen-Ausstellung im Buchhändlerhaus, veranstaltet von der Deut schen Dahlien-Gesellschaft, Geschäftsführer Curt Engelhardt in Leipzig-Eutritzsch. Cüstrin, 4. bis 13. September 1909. Provinzial-Gartenbau- Ausstellung verbunden mit Pflanzenbörse. Protektor: der Ober präsident für die Provinz Brandenburg Exc. von Trott zu Solz. Vorsitzende der Ausstellungsleitung Gärtnereibesitzer H. Klembt- Cüstrin und Max L o e s c h e n - Cüstrin-Neustadt. Alle Anfragen sind zu richten an den Geschäftsführer Herrn Brutschke- Cüstrin-Kietz, Wilhelmstrasse. Grosse Internationale Gartenbau-Ausstellung Berlin 1909. Die Ausstellung wird am 2. April von Sr. Kgl. Hoheit dem Kronprinzen nebst Gemahlin eröffnet werden. Wie das Hofmarschallamt dem Verein zur Beförderung des Gartenbaus mitgeteilt hat, beabsichtigt S. M. der Kaiser die Ausstellung zu besichtigen. Das Preisrichter kollegium arbeitet unter dem Vorsitz des Grafen Fritz von Schwerin, des bekannten und verdienten Vorsitzenden der