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Aurich. Die Mitteilungen des Herrn Schnur über die Haupt versammlung in Berlin wurden mit grossem Interesse entgegen genommen, was Herrn Steinmeyer - Leer veranlasste, dem Herrn Obmann den Dank der Anwesenden zu votieren, dem allseitig lebhaft zugestimmt wurde. Zu dem Bericht über die Agitationstouren nach Oldenburg und Bremerhaven wurde von Herrn Schirmer an geregt, dem betreffenden Herrn einen Zuschuss aus der Kasse in Gestalt von Reisevergütung 2. Klasse zu gewähren, was auch ein stimmig angenommen wurde, da ein Zuschuss aus dem Agitations fonds der Verbandskasse wohl schwerlich zu erlangen sei. (A n m. der Red.: Der Vorstand hat sich noch niemals berechtigten Wünschen gegenüber ablehnend verhalten.) Es folgten die verschiedenen Anträge: In seinen 8 Anträgen wünschte Herr W. Berg- Bremen unter anderem jährlich 9 eventuell auch 13 Versammlungen und Zusammenkünfte, ausserdem noch 1 oder 2 Ausflüge zwecks Agitation, diese wurden als nicht ausführbar, andere als für den Verband nicht geeignet erklärt, mehrere erledigten sich durch Tagesordnung und Statuten, die 7 te betrf. Gründung eines Presseausschusses, wurde der Vereinigung bremischer Handelsgärtner (freie Innung) überwiesen. Beschlossen wurde, statt 2 jährlich 4 Versammlungen abzuhalten, davon die erste möglichst im Januar. Der Antrag des Herrn Gust. Janssen - Aurich wurde als Material für die Gruppe Ostfriesland zurückgestellt. Der Antrag des Herrn Aug. Schirmer- Bremen zwecks Zustellung der Annoncen der V. Br. H. (freie Innung) an die Verbandsmitglieder der Gruppe Bremen und benachbartes Hannover wurde als sehr erwünscht anerkannt und soll der Vereinigung Br. H. zur Berücksichtigung überwiesen werden. Die Vorstandswahl ergab die fast einstimmige Wiederwahl des gesamten Vorstandes, ausserdem wurden noch zur weiteren Komplettierung die Herren Aug. Schirmer und W. Berg gewählt. Zu Rechnungs-Revisoren wurden die Herren Bliemeister und Schwenker ernannt. Franz Wagenföhr, Schriftführer. Gruppe Braunschweig. Versammlung am 7. März 1909 (eingeg. am 15. 3.). Anwesend 29 Mitglieder und 2 Gäste. Tagesordnung: 1. Bekämpfung des Hausier- und Strassenhandels. 2. Bericht des Vertreters über die Jahresversammlung. 3. Berliner Handels gärtnereien. 4. Verschiedenes. Zu Punkt 1 verlas der Dezernent der Abteilung Binderei, Herr Pfeiffer, eine Eingabe an die Herzogi. Polizeidirektion, welche in Form und Inhalt einstimmig gutgeheissen wurde, und der genannten Behörde übermittelt werden soll. Als Referenten zu dieser Sache werden noch die Herren Lüders und Müller bestimmt. Zu Punkt 2 brachte der Obmann Herr Weidner den Bericht über die Jahresversammlung in ausführlicher und sachlicher Form, und erntete den Dank der Versammlung. Hieran anschliessend berichtete derselbe über den Blumenhandel in den Markthallen in Berlin und über die Besuche der Gärtnereien von Spielberg & de Coene, Koschel und Günther. Zu Punkt 4 wurde von Herrn Müller- Wolfenbüttel und Knieschke - Braunschweig Klage wegen schlechter Rosen lieferungen einer auswärtigen Firma geführt, und wird das weitere Verhalten der Firma in dieser Sache abgewartet, um hier dann ein heitlich vorzugehen. Nächste Versammlung am 7. April, abends 7 Uhr. E. H. Meyer, Schriftführer. Gruppe Stargard i. Pom. u. Umgegend. Versammlung in Stargard am 7. März im Restaurant Kaiserhallen (eingeg. am 16. 3.) Der Obmann eröffnete gegen 5 Uhr die Versammlung. Nach Verlesen des Protokolls der vorhergehenden Sitzung wurden zunächst einige eingegangenen Offerten besprochen. Die eine betraf ein Angebot der Culmer Kranzweidenfabrik zu Culm in Westpr. Die andere, eine Spezial-Offerte über das Veilchen Baronne de Rothschild Hierauf fand eine eingehende Besprechung der Generalversammlung des Verbandes vom 26.—27. Febr. ds. Js. statt. Ein anwesendes Gruppenmitglied, welches der Generalversammlung beigewohnt hatte, berichtete ausführlich darüber. Die nächste Versammlung wurde auf Anfang Mai festgesetzt, und soll in Pyritz stattfinden. Schluss der Versammlung 71/2 Uhr. A. Naehring, Schriftführer. E. Borchert, Obmann. Gruppe Süd-Thüringen. Versammlung am 14. März in Themar, „Hotel Thüringer Hof“ (eingeg. am 16. 3.) Der Obmann, Herr L. Pohlig- Coburg, eröffnete 1/23 Uhr die leider schwach besuchte Versammlung und begrüßte alle erschienenen Gäste und Mitglieder aufs herzlichste. Herr M a e d e r - Schmalkalden setzte die Versamm lung von dem Unfall unseres Landesverbandsvorsitzenden Herrn Kliem in Kenntnis und beantragte die Absendung eines Telegramms, welches einstimmig angenommen wurde. Hierauf wurde zu Punkt 1 der Tagesordnung übergegangen: Wahl einer Kommission für ge schäftliche Differenzen. Dieser Punkt soll von Fall zu Fall geregelt und die Kommission vom Obmann ernannt werden. Punkt 2. Früh jahrsbörse. Infolge des lang anhaltenden Winters war diese leider nicht stark beschickt. Herr Abt- Eisfeld, welcher am Erscheinen verhindert war, hatte sein Anliegen der Versammlung schriftlich übermittelt und empfahl aufs Wärmste den Beitritt zur Krankenkasse für Deutsche Gärtner in Hamburg-Uhlenhorst. Noch wurden die Hochwasserschäden der Kollegen Ritz und Böhm- Meiningen und Ebert- Themar zur Sprache gebracht und angelegentlichst empfoh len, diese Kollegen nach besten Kräften zu unterstützen. Einem gemeinsamen Bezug von Glas, Töpfen, Deckmaterial usw. soll näher getreten werden. Nächste Versammlung Ende Juni, Anfang Juli in Suhl. Zur Mitgliedschaft meldeten sich an die Herren A. Schneider und E. L u t z - Meiningen, Oskar Böhm und Wilhelm Böhm- Suhl. Der Herr Obmann brachte den neuangemeldeten Mitgliedern einen Willkommentrunk und schloss 1/25 Uhr die anregende Ver sammlung. E. Blau, Schriftführer i. V. Die Gärtnerfachschule in Stuttgart. Die öffentliche mündliche Schlussprüfung des 2. Kurses der Gärtnerfachschule der Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs E. V. fand am 26. Februar statt. Die mündliche Prüfung erstreckte sich auf folgende Fächer: Allgemeiner Gartenbau, Buchführung, Bota nik, Geometrie und Rechnen, Feldmessen und Nivellieren, Landschafts gärtnerei, Chemie, Obstbau. Nach Schluss der Prüfung fand die Zeugnisverteilung durch das Mitglied des Schulvorstands, Landtag abgeordneten Löchner, an die 22, die Schule besuchenden Schüler statt. Sechs der’besten Schüler erhielten ein Gartenbuch als) Prämie. Die aufgelegten Schülerarbeiten fanden die Anerkennung der sämtlichen Anwesenden; äusser den Heften und Zeichnungen waren dieses Jahr im Obstbau praktische Demonstrationsarbeiten der verschiedenen Veredelungsarten von jedem Schüler ausgestellt. Das grosse Interesse, das der Schule entgegengebracht wird, ging auch aus dem regen Besuch bei der Prüfung hervor. Von dem Kgl. Staats ministerium des Kirchen- und Schulwesens war Staatsminister v. Fleischhauer, sowie Regierungsdirektor v. B ä 1 z erschienen; beide Herren verweilten längere Zeit bei der Prüfung und äusserten ihre lebhafte Befriedigung über den Fortgang der Schule. Die Stadt Stuttgart war durch den Referenten für Schulangelegenheiten, Herrn Gemeinderat Dr. Ludwig, vertreten, die Städtische Gewerbeschule durch deren Rektor, Herrn Dr. Klopfer, und Herrn Bass, der Württ. Obstbauverein durch den 2. Vorstand, Herrn Fabrikant Herz, sowie den Sekretär Herrn Schaal, ausserdem waren noch eine Anzahl Kollegen, sowie Freunde des Berufs'erschienen, darunter auch der Kgl. Garteninspektor G a u c h e r. In dem Schlusswort knüpfte Herr Hausmann an die Worte des Landtagabgeordneten Löchner an, dem er seinen wärmsten Dank für die Unterstützung aussprach, welche er auch im vergangenen Kurs der Schule, sowie demjganzen Beruf entgegengebracht hat, er dankte den Lehrern für die schönen Erfolge, die sie bei der Er teilung des Unterrichts erzielt hätten, was bei der verschiede nen Vorbildung der Schüler und dem Altersunterschied von 16 bis 28 Jahren nicht leicht war; weiter sprach er seinen Dank aus für die finanzielle Unterstützung der Schule von Seiten der Kgl. Staatsregierung, der'Stadt Stuttgart, sowie verschiedener Vereine. Als ein Mangel der Schule hat sich gezeigt, dass es zum Anschauungs unterricht an botanischen Sammlungen, einen botanischen Garten, sowie einen damit verbundenen praktischen Betrieb fehlt. Diesem Uebelstand wird allerdings dadurch abgeholfen, dass Exkursionen zur Besichtigung solcher Sammlungen und Betriebe stattfinden. Wünschens wert wäre es, wenn die Schule mit der Zeit an die Kgl. Gartenbau schule in Hohenheim angegliedert würde, wo alles das in ausge dehntestem Masse vorhanden; es wäre jedoch hierzu eine gänzliche Umgestaltung der dortigen Gartenbauschule notwendig, wie dies auch schon vor 2 Jahren Zder Landtagsabgeordnete Konrad Haussmann in der Kammer der Abgeordneten bei der Etats beratung ausgeführt habe. Die Schule in Hohenheim entspricht aber den heutigen Verhältnissen nicht mehr; die Schule war in diesem Jahr nur von 12 Schülern besucht; im Vorjahr war der Besuch noch geringer. Es sei notwendig, dass zur Leitung der dortigen Schule ein Kuratorium aufgestellt würde, dem einige Fachleute an gehören, nur so werde es möglich sein, dass die Gartenbauschule in Hohenheim den ihr gebührenden Ruf bekomme, wie ihn die dortige landwirtschaftliche Hochschule nicht nur in Württemberg, sondern in ganz Deutschland bereits besitzt. Handelskammerberichte über Gärtnerei 1908. Handelskammer zu Darmstadt. Die Rohmaterialien sind zum Teil sehr erheblich im Preise gestiegen, während die Verkaufspreise gesunken sind. Dies muss der ungünstigen Konjunktur zugeschrieben werden, infolge deren die Ausgaben für Pflanzen zum Teil erheblich eingeschränkt worden sind. Im übrigen hat der Geschäftsgang gegenüber demjenigen des Vorjahres keine wesentliche Veränderung erfahren. Klage wird hauptsächlich geführt über die wachsende Konkurrenz der Konsumvereine. Die Arbeiterverhältnisse lagen günstig. In einer Anzahl von Geschäften mussten Arbeiter entlassungen stattfinden. Achtuhrladenschluss der Blumengeschäfte in Stettin. Am 15. März d. J. wurde der Achtuhrladenschluss auch für die Blumengeschäfte Stettins angeordnet. Diese Verfügung ist auf das Vorgehen der Blumengeschäftsinhaber Stettins zurückzuführen,