Volltext Seite (XML)
Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 157 Hierauf gibt der Vorsitzende bekannt, dass der Ausschuss 3 von Herrn S t e e n - Barmen und 1 von Herrn F r e s e - Filsen ein gegangene Anträge unter Billigung der Nichtveröffentlichung der selben abgelehnt und für die Behandlung in der Hauptversammlung für nicht geeignet erklärt hat. • Auf Anregung des Vorsitzenden hat der Ausschuss beschlossen, an der Agitation gegen die Gesetzesvorlage über die neue Regelung der Telefongebühren durch Annahme einer Resolution teilzunehmen. Die zur Sache sprechenden Redner sind für die Annahme einer gegnerischen Erklärung, dagegen spricht Herr Schönicke - Oder berg. Die Versammlung schliesst sich dem Ausschuss an. Der Generalsekretär bringt die Bewerbung der Firma Schacht- Braunschweig um das Wertzeugnis des Verbandes für ein Ungeziefer vertilgungsmittel „Floraevit" zur Sprache und fragt an, ob sich Herren aus der Versammlung bereit erklären, Versuche mit dem Mittel an stellen zu wollen. Die Herren Arends und Krause führen hierzu aus, dass Karbolineum sehr verschieden in der Zusammen setzung geliefert wird und sehr oft schädlich auf die Pflanzen ein wirke. Zur Empfangnahme von Proben zu Versuchen meldet sich eine grössere Anzahl Mitglieder. Der Vorsitzende gibt noch bekannt, dass Herr W. J. Beltz- Cöln die Anregung gegeben habe, schon jetzt eine Kommission zu wählen, welche sich mit den 1918 abgelaufenen Handelsverträgen befasst. Der Vorstand hält die Sache noch für verfrüht und hat sich deshalb für die Wahl einer Kommission noch nicht entschliessen können, da sich die Verhältnisse noch sehr ändern können. Er bittet aber die Versammlung, dahin zu wirken, das alles einschlägige Ma terial zu dieser Sache dem Vorstande zusgesandt werden möge. Der Vorsitzende gibt sodann noch die von einer Kommission der französischen Deputiertenkammer empfohlenen Zollerhöhungen für gärtnerische Produkte bekannt. Herr Esch bringt noch die Konkurrenz der Friedhofsgärtnereien zur Sprache, worin er durch Herrn Regner- Debschwitz unterstützt wird.Auch Herr Regner verbreitet sich in längeren Ausführungen über diese Konkurrenz und empfiehlt den Kollegen in ihren Ge meinden bei Zeiten gegen Bestimmungen zu protestieren, welche den gärtnerischen Absatz nach den Friedhöfen schädigen könnte. Zur gleichen Sache sprechen noch die Herren Stoffregen, Kohl mann, Ramstetter, Beckmann und Dageförde. DerVorsitzende bringt zur Kenntnis, dass die Leitung der Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin die Absicht habe, am 3. April d. J. einen Deutschen Gärtnertag zu veranstalten und ersucht schon jetzt um recht rege Beteiligung an demselben. Ueber Punkt 51 und 52 der Tagesordnung, die Wahl der Vor standsmitglieder und Rechnungsprüfer betreffend, werden der Ver sammlung die Wahlprotokolle bekannt gegeben. Darauf schliesst der «Vorsitzende die Verhandlungen mit einem Hoch auf unseren Verband. V- g- u. Max Ziegenbalg, Victor de Coene, Wilhelm Ernst, AlfredKoepcke,MoritzZeibig,HermannWeidner, Andreas Schroeter. V. w. o. S c h i r b e 1, Schriftführer. Wahlprotokoll über die Wahlen zum Vorstande am 27. Februar 1909. Anwesend sind vom Vorstande die Herren Ziegenbalg, Ernst, de Coene, Schirbel, vom Ausschuss die Herren Arends- Ronsdorf, Becker- Wiesbaden, Bernstiel - Bornstedt, Brehm- Karlsruhe, Delfs- Eddelak, Dittmann - Eberswalde, Regner - Debschwitz, Esch- Wickrath, Eichholz - Stettin, K n a a k e - Liegnitz, Krause- Neuhaldensleben, Lüben- Frank furt a. O., Lund- Hamburg, Neuen- Andernach, Newels- Münster i. W., Schroeter - Kiel-Hassee, Schroeter - Halle a. S., Pietzner - Freiberg, Ramstetter - Hannover, Seidel- Laube gast, Stoffregen - Dortmund, Weidner - Braunschweig, Z e i b ig - Taucha b. Leipzig, K ö p c k e - Tilsit, H o p p e - Wesel, Schnur- Bremen, Frömert - Danzig, Ross- Bromberg. Als Wahlkommission werden gewählt die Herren Eichholz, Esch, Newels und Stoffregen. Bei der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden und Kassen verwalter wird Akklamationswahl beschlossen, und wird Herr Ernst durch Akklamation zum stellvertretenden Vorsitzenden ein stimmig wiedergewählt, ebenso Herr de Coene als Kassenverwalter. Die Herren Ernst und de Coene nehmen die Wiederwahl an. Die Ersatzwahl für das Vorstandsmitglied Herrn Ernst Kaiser, welcher sein Amt niedergelegt hat, erfolgt durch Stimm zettel. Die Wahl ergibt folgendes Resultat: Auf Herrn Heinrich Ju n g c 1 a u ss e n - Frankfurt a. O. entfielen 30 Stimmen, auf Herrn Otto B e r n s t i e 1 - Bornstedt 2 Stimmen. Herr Jungclaussen nimmt die Wahl an. Berlin, den 27. Februar 1909. Die W a h 1 k o m m i s s i o n W. Stoffregen, Fritz Esch, W. Eichholz, J. Newels. Wahlprotokoll über die Wahl der Rechnungsprüfer am 27. Februar 1909 Durch Akklamation werden gewählt die Herren C. F. Krause - Neuhaldensleben Wilh. Kliem-Gotha. Otto B e r n s ti el - Bornstedt als Rechnungsprüfer, die Herren T. J. H e i n r. Seidel- Laubegast und Otto S c h r o e t e r - Halle a. S. als Stellvertreter. Sämtliche Herren nehmen die Wahl an. Berlin, den 27. Februar 1909. Die Wahlkommission. W. Eichholz, Fritz Esch, W. Stoffregen, J. Newels. I I Jahresbericht über die Tätigkeit des Vorstandes und der Geschäfts stelle des Verbandes der Handels gärtner Deutschlands 1908 bis 1909. nserem im vorigen Jahre begangenen 25 jährigen Jubiläum folgt nunmehr die 25. ordentliche Hauptversammlung. Wir wollen zu Anfang unseres diesjährigen Berichtes noch einmal mit Freuden und Genugtuung der zahlreichen Festlichkeiten innerhalb unserer Gruppen gedenken, die aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Verbandes allerorts abgehalten wurden. Die Freude über den festen, unantastbaren Bestand und die erlangte Bedeutung unseres Verbandes bildeten im Verein mit dem in jenen Tagen zum Aus druck gekommenen Gefühl der Einigkeit und Zusammen gehörigkeit unter den Mitgliedern das schönste Zeichen an unserem Jubiläumstage. Auch heute, aus Anlass der 25. Hauptversammlung unseres Verbandes dürfen wir einer gleichen Freude Ausdruck geben. Das letzte Jahr unserer Verbandstätigkeit hat sich wiederum im Zeichen eines fortgesetzten Aufschwunges befunden, von dem wir herzlich hoffen wollen, dass er noch lange nicht sein Ende erreichen und die deutschen Handelsgärtner immer mehr in unserer Organisation zusammenschliessen wird. Wenn wir auf die äusseren und gesetzgeberischen Angelegenheiten eingehen, von welchen unser Verband und unser Beruf betroffen wurde, so dürfen wir wohl sagen, dass das vergangene Jahr hauptsächlich im Zeichen der Gewerbe-Ordnungs-Novelle und der Bestrebungen zur Lösung der gärtnerischen Rechtsfrage stand. Es erübrigt sich, an dieser Stelle eingehender diese Angelegenheit zu behandeln, da sich hierzu bei dem besonderen Bericht der von der letzten Hauptversammlung gewählten Gewerbe-Ordnungs- Kommission die Gelegenheit bieten wird. Eine Reihe von Angelegenheiten wurde vom Aus schuss und der letzten Hauptversammlung dem Vorstande als Material übergeben. Ein bestimmter Abschluss irgend einer der behandelten Fragen ist zurzeit noch nicht zu verzeichnen. Fortgesetzt werden aus den Kreisen der Mitglieder Wünsche zur Grundwert- und W ertzuwachssteuer geäussert. Auch der jetzigen Hauptversammlung liegen abermals Anträge nach dieser Richtung hin vor; aber alle Anträge und alle gefassten Beschlüsse haben keinen Wert, solange dem Vorstande die Möglichkeit vorenthalten bleibt, diese Beschlüsse wirkungsvoll ausführen zu können. Zu wiederholten Malen sind die Gruppenvorstände dringend gebeten worden, den Vorstand bei dieser Angelegenheit doch etwas besser zu unterstützen, ohne dass dieser Appell einen nennenswerten Erfolg gehabt hat. Auch bei dem 2. Allgemeinen deutschen Handelsgärtnertag zu Frankfurt a. M. ist der dringende Wunsch des Vor-