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Schneider übernommen. Punkt 2. Der Antrag Paulussen- Kirn geht dahin, dass jeder Baumschulenbesitzer für die Sorten echtheit der Bäume Garantie leistet und für jeden Baum nach 4 Jahren 10 M. zahlt, welcher der Sorte nicht entspricht. Die Gruppe zahlt dem Kommissionsmitglied die Auslagen für die Sitzungen, welche mit den Baumschulenbesitzern vereinbart werden. Der 3. Punkt, Berufsgenossenschaft, rief eine grosse Debatte hervor. Für Balkonpflege in Verbindung mit dem Obst- und Gartenbau verein stellt die Gruppe gegen Bezahlung Pflanzen zur Verfügung. Zwei neue Mitglieder meldeten sich an. Der Schriftführer: Franz Schneider. Gruppe Herzogtum Oldenburg, Sitz Oldenburg i. Gr. Am 13. Februar fand eine Versammlung der Oldenburger Kollegen statt, welche zur Bildung einer neuen Gruppe führte. In den provisorischen Vorstand wurden gewählt die Herren: J. W. D e u s - Rastede als Vorsitzender, Jul. H o 1 t h u s e n - Wehe bei Kirchhatten als Kassierer, H. Suykers- Oldenburg als Schriftführer. □□□□ | 1 □□□□ ■ Aus den Vereinen ■- □□□□ I I □□□□ Deutsche Dahlien-Gesellschaft. Die erste Jahresversammlung der Deutschen Dahlien-Gesellschaft hat am 21. Febr. 1909 im „Fürstenhof" in Leipzig stattgefunden. Sie wurde um 3 Uhr vom Vorsitzenden, Herrn G. B o r n e m a n n - Blankenburg eröffnet, woran sich die Verlesung des Jahresberichtes durch den Geschäftsführer Herrn Engelhardt schloss. Danach hat das Jahr 1908 den Erwartungen nicht entsprochen; es war kein Dahlienjahr. Die Quedlinburger Neuheitenschau war durch den Lokalwechsel, der verschiedene Unannehmlichkeiten mit sich brachte, etwas beein trächtigt, trotzdem war das Ergebnis gut, sowohl bezüglich der gezeigten Dahlien als auch in finanzieller Hinsicht. In diesem Jahre sollen auf dem Versuchsfelde in Frankfurt a. M. gemäss des Beschlusses der zweiten Jahresversammlung 1908 Knollen angepflanzt werden, da man mit den Stecklingen nicht so gute Resultate zu erzielen glaubt. Für 1909 steht die Einführung zahlreicher neuer Sorten bevor. Der Kassenabschluss war befriedigend, da durch Zuwendungen von 460 Mk. grössere Ausgabenposten, wenn auch nicht ausgeglichen, so doch erheblich verringert wurden, sodass das laufende Jahr mit einem Vermögensbestand von etwa 422 Mk. begann. Die durch Herausgabe des vorzüglich ausgestatteten Berichts zum zehnjährigen Bestehen erhoffte lebhafte Zunahme an Mitgliedern ist nicht ein getreten. Die von den Herren Kotte- Südende und Draheim- Berlin geprüfte Kasse wurde in Ordnung befunden und dem infolge Krankheit abwesenden Kassierer Herrn Ed. Crass - Mariendorf Entlastung erteilt. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die Festsetzung des Ortes der diesjährigen Dahlien-Ausstellung. Der Geschäftsführer berichtete über die vom Vorstand bisher unternommenen Schritte. Gelegenheit zu geschlossener Beteiligung ist der Gesellschaft in Plauen i. V. gegeben, wo der Vogtländische Gärtner-Verein Ende August eine Jubiläums-Ausstellung abhält, doch sind die beschränkten Räumlichkeiten für eine korporative Beteiligung nicht recht passend; nebenbei sind auch die der Gesellschaft gestellten Bedingungen nicht günstig, sodass man von einer Beteiligung absieht. In Leipzig, welcher Ort von der letzten Versammlung als Ausstellungsort in erster Linie in Vorschlag gebracht worden war, bietet sich im „Stadt. Kaufhaus“ und im „Buchhändlerhaus“ Gelegenheit zu einer grösseren Dahlienschau. Infolge der vom Rat der Stadt Leipzig gestellten Bedingungen, wie auch wegen der nicht günstigen Licht verhältnisse im Kaufhaussaal und wegen Fehlens jeglicher Restaurations- Gelegenheit sieht die Versammlung von diesem Lokal ab. Es wird nunmehr der einstimmige Beschluss gefasst, Leipzig als Ausstellungsort für 1909 zu nehmen und in den prächtigen, hellen Sälen des „Buchhändlerhauses“ eine grosse Dahlien- und Herbstblumen- Ausstellung zu veranstalten, die Mitte September stattfinden soll. Wie es bei den Ausstellungen der D. D.-G. stets üblich, findet eine Prämiierung nicht statt. Der Vorschlag, eine Dahlien-Binderei-Ausstellung damit zu verbinden, findet ungeteilten Beifall, doch beschliesst man, dass auch Bindereien, von Mitgliedern der Gesellschaft ausgestellt, zuzulassen sind. Auch hierfür soll eine Prämiierung nicht stattfinden. Die Herren G. Gensel- Grimma, Gustav Schön born- Wahren, Carl Schöne -Leipzig und Otto Thalacke r-Leipzig werden in den erweiterten Vorstand als Ausstellungskommission ge wählt und dem Geschäftsführer wird ein den Ausstellungs-Kosten in einer Grossstadt entsprechender Betrag einstweilen zur Verfügung gestellt. Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, das Ver suchsfeld im Palmengarten zu Frankfurt a. M. beizubehalten und dort neuere und beste, sowie wenig bekannte ältere Sorten i n Knollen auszupflanzen. Ferner wird beschlossen, für dieses Jahr auch in Leipzig ein Versuchsfeld für neueste Sorten, die in Pflanzen angepflanzt werden sollen, anzulegen und nimmt man das Anerbieten des Herm Otto M a n n - Leipzig - Eutritzsch dankend an, der einen beliebig grossen Platz dafür in seiner Gärtneei kostenlos zur Verfügung stellt. Um den alljährlich nach Qued inburg reisenden Gärtnern Gelegenheit zu geben, neue Dahlien an d er Pflanze prüfen zu können, wird zuletzt noch beschlossen, auch das Quedlinburger Versuchsfeld für dieses Jahr beizubehalten und will die Firma Pape & Berg mann dafür einen noch besseren Platz wie 1908, zur Ver fügung stellen, was ebenfalls mit Dank angenommen wird. In der nun folgenden Aussprache über in- und ausländische Züchtungserfolge wird der reichen Zahl der in diesem Jahre zur Einführung kommenden deutschen Züchtungen gedacht, (die schon im Jahresbericht aufgeführt und kurz beschrieben sind). Von den 1908 aus dem Auslande eingeführten Edel-Dahlien haben sich letzten Herbst folgende besonders bewährt: Mauve Queen, fliederfarben, Ivernia, erdbeerrot, Dr. G. G. Grey, blutrot, sehr krallig geformt, Harold Peerman, gelb, C. E. Wilkins, erdbeerrot, Dorothy, silbrig rosa, Rosa Star, lilarosa, Clincher, zart lilarosa, wird trotz des mangelhaften Stieles als grossartige Binde-Dahlie empfohlen. Als sehr schöne weisse Edeldahlie hat sich Flag of Truce erwiesen, die zweifellos eine Zukunft hat. Sodann wird noch die von Amerika aus .angebotene einfache Dahlie „Fragrance“ erwähnt, die ebenso wie die vor 2 Jahren auf- getauchte „duftende“ Dahlia coronata einen honigartigen Geruch besitzen soll. Auch bei einigen deutschen einfachen Dahlien ist diese Eigenschaft schon festgestellt worden und ging das allerdings mit grosser Vorsicht aufzunehmende Gerücht um, dass sogar schon eine duftende Edeldahlie im Entstehen sein soll. Der amerikanischen Dahlien-Gesellschaft in Boston soll wieder eine grosse silberne Ge sellschafts-Medaille zur Verfügung gestellt werden, die bei der dort im Herbst stattfindenden Dahlien - Ausstellung für die grösste und beste Kollektion deutscher Dahlienzüchtungen verliehen werden soll. Man hofft dadurch, unsere deutschen Züchtungen drüben noch mehr bekannt und populär zu machen, wobei hervorgehoben wird, dass Amerika in der Einführung ausländischer Dahlien - Neuheiten den Engländern weit voraus ist. Herr Dähnhardt - Erfurt gibt noch die beherzigenswerte An regung, bei der beabsichtigten grossen Dahlien - Ausstellung nicht allein in der bisherigen Weise auszustellen, sondern auch die für Schnitt- oder Dekorationszwecke oder für Liebhaber geeigneten Sorten in getrennten Kollektionen aufzustellen und es dem Fachmann zu erleichtern, die für seine Zwecke geeigneten Sorten aus den um fangreichen Sortimenten herauszufinden. Die wie immer für die Dahlienleute sehr anregend verlaufene Versammlung wurde um 6 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen. Leipzig. Curt Engelhardt. Vereinigung österreichischer Baumschulenbesitzer. Einem uns zugegangenen Bericht über eine, auf Veranlassung der Ver einigung am 27. Januar 1909 in Wien stattgefundene Versammlung österreichischer und ungarischer gärtnerischer Korporationen und Interessenten entnehmen wir folgende bemerkenswerte Einzelheiten. Diese Versammlung hatte zunächst den Zweck, die bereits in Eisenach am 2. Juli 1908 von internationalen Interessenten (vergl. No. 36, 1908) gefassten Beschlüsse über die Beseitigung der Reblausatteste bei Pflanzensendungen aller nicht zur Kategorie der Rebe gehörenden Pflanzen durch die österreichischen und ungarischen Kollegen und die sie vertretenden Korporationen bestätigen zu lassen. Referent war Herr K 1 e n e r t - Graz, der auch in Eisenach anwesend war. Es wurde folgende bemerkenswerte Resolution gefasst: 1. Die heutige Versammlung österreichischer und ungarischer Korporationen von Handelsgärtnern und Baumschulenbesitzern be schliesst einstimmig, sich der in Eisenach am 2. Juli 1908 gefassten Resolution über die Beseitigung der Ursprungs-Atteste für alle nicht zur Kategorie der Rebenpflanzen gehörigen Pflanzen anzuschliessen und bei ihren Regierungen vorstellig zu werden. 2. Dieselben beschliessen ferner: Es werde das Präsidium österreichischer Baumschulenbesitzer betraut, sich mit dem Bunde deutscher Baumschulenbesitzer ins Einvernehmen zu setzen, dass die Beseitigung der Ursprungsatteste auch auf dem in Berlin 1910 statt findenden internationalen landwirtschaftlichen Kongress zur Be ratung und Beschlussfassung in Antrag gebracht werde. 3. Antrag, durch Herrn E. Tollmann für den österreichischen k. k. Pomologenverein und Herrn Ludwig Fischer in Nagyenyed für Ungarn eingebracht: Die Versammlung der österreichischen und ungarischen In teressenten der Handelsgärtnerei und des Baumschulenwesens in Wien wolle beschliessen : „Um die Beseitigung der Reblaus-Atteste bei Pflanzen sendungen zu erzielen, wolle auch erwogen werden, ob der Austritt des Staates aus der Berner Konvention im Sinne des § 13 derselben angestrebt werden sollte. Ueber den Frankaturzwang auf österreichischen Bahnen referierte T o 11 m a n n - Wien. Es wird zur Kenntnis gebracht, dass die Süd bahn und andere Bahnverwaltungen den Frankaturzwang aufgelassen haben, trotzdem habe die Südbahn den Frankaturzwang gegen einige angesehene Firmen mit aller Strenge aufrecht erhalten. — Schliesslich wurde noch beschlossen, die aus dem neuen öster reichischen Zolltarif hervorgehenden Deklarationen bei Pflanzen-