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dass auch diesmal wieder so viele nichtssagende und belanglose Anträge gestellt seien. Hierauf wurde in einer Diskussion über die Monopolisierung der Friedhofsgärtnereien besonders der Stadt Crefeld eingetreten. Bisher waren hier noch idyllische Zustande, die man jedoch ändern will, um ähnlich wie in M.-Gladbach schliesslich zu einer Verdrängung der Handelsgärtner vom Friedhöfe zu gelangen. Da die Sache für die gesamten Handelsgärtner von Wichtigkeit ist, wurde allgemein der Wunsch laut, dass vonseiten des Verbandes Unterstützung gewährt werden müsse. Es soll eine allgemeine Agitation gegen die Friedhofsgärtnerei-Monopolisierung im ganzen Gruppenbezirke stattfinden und um diese in die Wege zu leiten, am 14. März im „Europäischen Hofe" in Crefeld eine Versammlung stattfinden. Punkt 2 und 3 der Tagesordnung wurden vertagt. Schluss 61/2 Uhr. Fritz Esch, Obmann. Gruppe Niederschlesien. Die Gruppe hielt am Sonntag, den 14. Februar, nachmittags 4 Uhr, in Jauer, Striegauer Hof, eine Agitationsversammlung ab (eingeg. am 20.2.). Zu diesem Zwecke waren alle Handelsgärtner von Jauer, Striegau und Bolkenhain nebst Um gebung schriftlich eingeladen. Trotz des winterlichen Wetters fanden sich die Kollegen zahlreich ein. Der Obmann der Gruppe eröffnete die Sitzung, begrüsste die Erschienenen und hielt einen Vortrag über Zweck und Aufgabe des Verbandes. Der Schluss seiner Rede ging dahin, dass kein Beruf, am allerwenigsten unser so vielseitiger Beruf, ohne Organisation etwas erreichen kann. Am besten können wir es an der Arbeiterschaft, den Lehrern, Beamten und noch mehr am Bund der Landwirte ersehen, was sie bei Staat und Kommunen erreicht haben. Da jetzt der Reichstag mit der Abänderung der Gewerbeordnung beschäftigt ist, so müssen wir der Regierung geschlossen gegenübertreten können. Der Appell, sich dem Verbände anzuschliessen, wurde von sämtlichen Anwesenden, dem Verbände noch fernstehenden Kollegen befolgt. Es waren dies die Herren H. Giesel, P. Bänsch, F. Lehrke, E. B ö hm , A. Menzel und H. Kintscher aus Jauer, sowie Gust. Runge, Rich. Kirste und Wilh. Hanke aus Striegau und Herr A ug. Joppich aus Hermannsdorf b. Jauer. Ein anderer Punkt, gemeinsamer Grubenkoksbezug, brachte auch eine längere Aus sprache und war zu ersehen, dass die Preise von Gasanstaltskoks in Jauer und Striegau nicht so hoch wie in anderen Städten sind. Herr Hanke aus Striegau brachte noch einen sehr interessanten Artikel zur Verlesung über den im vor. Jahre im Norden Grünbergs durch die Larve der Steinobstblattwespe verursachten enormen Schaden. Herr K n a a k e forderte auch noch die Erschienenen auf, im Juni den gemeinsamen Besuch der Breslauer Festwoche mitzumachen, alles nähere wird noch bekannt gegeben. Nach ver schiedenen internen Debatten schloss Herr K n a a k e die gut ver laufene Versammlung mit einem „Auf Wiedersehen“ in Grünberg, wo im März die nächste Gruppenversammlung stattfindet. H. Wolf, Schriftführer. Gruppe Mittelrhein. Versammlung Sonntag, 14. Februar, nachmittags 31/2 Uhr in Bonn (eingeg. am 20. 2.). Der Obmann, Herr Boehm, eröffnete die gut besuchte Versammlung unter herz licher Begrüssung und gibt zu 1 dem Schriftführer das Wort; der selbe berichtet über eine Eingabe der Gruppe an die Landwirt schaftskammer für die Rheinprovinz wegen der öffentlichen Auktionen ausländischer Schnittblumen in Cöln und macht dann Mitteilung über den Schriftwechsel mit der „Cölner Koks-Einkaufs gesellschaft m. b. H.“ in Cöln behufs gemeinsamen Bezuges von Koks. Nach kurzer Aussprache wird der Schriftführer beauftragt, die An gelegenheit weiter zu verfolgen. Ferner verliest derselbe ein Rund schreiben der Gruppe an 5 Bonner und 6 Godesberger Garten besitzer, in dem auf die grossen Schädigungen hingewiesen ist, die unseren Mitgliedern durch den Handel mit Topfpflanzen und Schnitt- blumen in deren Privatgärtnerei erwachsen und um dessen Ein stellung und Untersagung dringend gebeten wird. Aus dem Antwortschreiben eines dieser Herren geht hervor, dass der Ver kauf an Private nur ein ganz geringfügiger zu nennen ist, der grösste Teil aber von einzelnen Landschaftsgärtnern und Gruppenmitgliedern abgenommen und für diese sogar auf Herbstbestellung zum Frühjahre kultiviert wird. Aus einem andern Schreiben geht hervor, dass die Holländer Firmen mangels Absatzes der Pflanzen, nunmehr beginnen, Flieder, Schneeball, Prunus usw. selbst zu treiben und die Blumen abgeschnitten zollfrei auf den deutschen Markt zu werfen. Ebenso legt ein Gruppenmitglied eine vom 13. Februar datierte Offerte der Firma P. A. Alkemade & S ohn, Holländer Schnittblumen-Versand Nordwykbinnen vor, in der angeboten werden: 1. Tulpen, weiss, gelb und orange, lang geschnitten, 50 St. Mk. 3,00, 100 St. Mk. 5,00, gefüllte rosa, 50 St. Mk. 4,50; Hyazinthen mit Zwiebeln, rosa, weiss und hell blau, 25 St. Mk. 3,00; lang geschnitten, 50 St. Mk. 4,00, 100 St. Mk. 7,00; Trompeten, gelb, einf. und gef. sowie Poeticus, weiss, 100 St. Mk. 3,50. Alles portofrei gegen Nachnahme. Bei der jetzigen Jahreszeit unter Glas getriebene Ware, die billiger ist als die nackte Zwiebel im Herbste! Nunmehr erstattete der Schriftführer den Jahres- und Kassenbericht in seinen einzelnen Positionen und wird demselben nach vorgenommener Prüfung unter bestem Danke für die schneidige Amtsführung Entlastung erteilt. Aus den Mit teilungen über die Kulturen und das Geschäft von 1908 geht hervor, dass dieselben viel zu wünschen gelassen haben. Aus den Anträgen zur Hauptversammlung wird besonders eine finanzielle [Kräftigung der Gruppen wie auch der Provinzial- und Landesverbände für dringend nötig befunden. Es wird beschlossen, bei Gelegenheit der voraussichtlich am 25. April stattfindenden grossen Frühjahrspflanzen börse in Cöln eine Gruppenversammlung dortselbst abzuhalten. Der Obmann macht dann Mitteilungen über die 1910 in Essen (Ruhr) stattfindende Gartenbau - Ausstellung der rhein. u. westf. Verbands gruppen. Nach Erledigung des Fragekastens schliesst der Obmann gegen 8 Uhr die gut besuchte, sehr anregend verlaufene Versammlung. E. Lückerath, Schriftführer. T. Boehm, Obmann. Gruppe Sachs. Erzgebirge. Versammlung am 10. Febr. 1909 in Chemnitz, Meyers Feldschlösschen (eingeg. am 22. 2.). Der Obmann, Herr Dehne, eröffnet um 4 Uhr die gutbesuchte Ver sammlung und hält zunächst einen Rückblick auf das verflossene Jahr. Die Gruppe wurde durch Abzweigung der Gruppe „Oberes Zschopautal“ etwas geschwächt, doch ist die Mitgliederzahl zu An fang des Jahres 1909 wieder auf 120 gestiegen, 2 Mitglieder, die Herren Döring und Zeumer verlor die Gruppe durch den Tod. Die Versammlung ehrte ihr Andenken durch Erheben von den Plätzen. Nach dem Bericht des Obmanns über die Landesversamm lung in Dresden wurden die hauptsächlichsten Anträge zur Haupt versammlung besprochen. Eine Aussprache über die Punkte: „All gemeine Sonntagsruhe und 8 Uhr-Ladenschluss“ führt zu dem Be schluss, in nächster Zeit in Chemnitz gemeinsam mit 2 hiesigen Fachvereinen eine Versammlung zu veranstalten, die hierzu Stellung nehmen soll. Da für Chemnitz die Wertzuwachssteuer in Aussicht steht, so wurde eine Kommission von 4 Herren gewählt, die eine Eingabe hierzu an den hiesigen Rat ausarbeiten soll. Um dem durch das Hochwasser arg geschädigten Kollegen Petschack-Furth zu helfen, erklären sich alle Anwesenden bereit, ihm mit Stecklings- und Pflanzenmaterial an die Hand zu gehen. Der Rechner der im Herbst vorigen Jahres gegründeten „Einkaufs - Genossenschaft für Gärtnereien in Chemnitz“ gibt einen Ueberblick über den bisherigen Geschäftsgang und weist auf die grossen Vorteile der Mitglieder hin. Es wird noch mitgeteilt, dass der Chemnitzer Gärtner-Verein (Nationaler Gehilfen-Verein) am 4. März sein 25jähriges Stiftungsfest feiert. Einige Anfragen werden entsprechend beantwortet. Nächste Versammlung Ende März in Chemnitz. Schluss 1/2 8 Uhr. W. Rossberg, stellvertr. Schriftführer. Gruppe Bromberg und Umgegend. Protokoll der Versamm lung vom 14. Februar in Bromberg, Restaurant Dickmann (ein gegangen am 22. 2.). Tagesordnung laut Bekanntmachung im Handels blatt vom 13. 2. 09. Um 6 Uhr eröffnete der Obmann, Herr Julius Ross, die leider nur mässig besuchte Versammlung; genannter be- grüsst zunächst die Erschienenen und ersucht dieselben unter den Kollegen dafür zu wirken, dass sich wieder ein regeres Interesse bemerkbar mache, denn nur ein gemeinsames Wirken kann von Er folg sein. Sodann erfolgt die Besprechung über die von den Ver bänden und Gruppen zur Berliner Hauptversammlung gestellten An träge, dieselben werden, nebst ihren Begründungen einzeln zum Vortrag gebracht und erörtert. Es folgt nunmehr Punkt 2 der Tagesordnung, hierbei ist beschlossen worden, denselben noch ein mal auf die nächste Tagesordnung zu setzen und ausserdem den Interessenten durch Karte bekannt zu geben, dass es sich hierbei nicht um einen Einkauf bei einer Firma, sondern um eine gemein schaftliche Sammelladung der Fracht wegen handelt. Bei Punkt 3 werden zu a Anträge nicht mehr gestellt, zu b stellt der Obmann, Herr Ross, einen Probe-Frühbeetfensterrahmen der Firma Höntsch & Co. zur Ansicht aus und gibt die von genannter Firma gemachte Offerte bekannt. Als nächster Sitzungstag wird der erste Sonntag im März gewählt und die Tagesordnung von der Versammlung fest gestellt. Der Schriftführer verliest nunmehr das Protokoll, worauf der Obmann den Anwesenden für die erwiesene Aufmerksamkeit dankt und die Versammlung um 91/2 Uhr schliesst. Wilh. Bretzel, Schriftführer. Gruppe Magdeburg. Am Donnerstag, d. 18. Februar, nachm. 4 Uhr (eingeg. am 22. 2) hielt die Gruppe Magdeburg eine Ver sammlung ab, Obmann C. F. Krause eröffnete dieselbe 1/45 Uhr. Es wurden die Anträge zur Hauptversammlung durchberaten, wobei folgende gutgeheissen wurden: No. 7, 11, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 43, 44, 45, 46, 48, die anderen wurden ab gelehnt. Dann wurden noch 18 Privatgärtnereien bekannt gegeben, wo Handel mit gärtnerischen Erzeugnissen betrieben wird. Ferner wurde beschlossen, die nächste Versammlung am 11. März in Ver bindung mit dem Handelsgärtnerverein sowie der Ein- und Verkaufs genossenschaft der Gruppe Magdeburg abzuhalten. Der Obmann ersuchte nochmals um pünktlicheres Erscheinen der Mitglieder, da stets pünktlich angefangen wird. Aug. Nagel, stellv. Schriftführer. Gruppe Nahe. Versammlung zu Kreuznach im Hotel Prinz Carl, (eingeg. am 22. 2.) Anfang der gutbesuchten Sitzung um 41/2 Uhr. Punkt L1. Den Stellennachweis hat der I. Schriftführer