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144 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 9 körner ringsum mit einem häutigen Saum versehen, der ihre Flugfähigkeit erhöht. Die Samen der Gartenformen sind gewöhnlich weniger prall gerundet und viel un vollkommener geflügelt. In den Gärten lässt man den Goldlack meist nur zweijährig werden, weil junge Pflanzen schöner und reichlicher blühen als alte. Anmerkung der Redaktion. Wir ent nehmen diesen Abschnitt (gekürzter Abdruck) mit freund licher Genehmigung der Verlagsbuchhandlung von Quelle & Meier in Leipzig dem kürzlich erschienenen und in No. 3 beschriebenen Werke „Unsere Zierpflanzen“ von Paul F. F. Schulz, Preis geheftet 4,40 M., geb. 4,80 Zwei neue wertvolle Chrysanthemum. Von Carl Teupel i. Fa. Gebr. Teupel in Quedlinburg. ekanntlich ist die von fast allen Chry- santhemum-Züchtern sonst gern kultivierte hellschwefelgelbe Souvenir de Madame Buron in den letzten Jahren leider stark zurückgegangen, wie das ja häufig bei Sportzüchtungen vorkommt. Da ist gewiss eine gute neue, gelbe, ballförmige Sorte mit Freuden zu begrüssen. Embleme Poitevine hat sich als solche recht gut bewährt. In der Form der Blume ein idealer, fast kugelrunder Ball, mit starken, dichtstehenden, ineinander verschlungenen Petalen, in einer glänzend goldgelben Farbe, blühsicher und bereits Mitte Oktober im Flor, ist sie auch sonst im Wuchs durchaus gut. Ebenso wird auch eine neue, gute grüne Sorte all seitig erwünscht sein, die bessere Resultate in der Kultur ergibt als Sybaris. Als solche hat sich La Seine erwiesen. In einigen besseren Leipziger Blumengeschäften sah man vergangenen Herbst prachtvolle La Seine-Blumen, fein- strahlig, zart lichtgrün, sehr gross und vollkommen, wie Gelbblühendes Chrysanthemum Embleme Poitevine. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Zartgrünblühendes Chrysanthemum La Seine. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. solche Sybaris nicht annähernd bringt. Dieselben stammten aus einer Gärtnerei der Umgegend Leipzigs. Der Besitzer hat ein gutes Geschäft damit gemacht und will dies Jahr einen grossen Posten La Seine heranziehen. e>— _s Ueber Chrysanthemum-Neuheiten vom Jahre 1907. Von Hans Heyneck in Magdeburg. ine Neuheit kann man nach den Erfolgen des ersten Jahres noch nicht sicher beurteilen, wohl aber nach mehrjähriger Kultur. Daher ist es vielleicht angebracht, jetzt etwas über die Neuheiten des Jahres 1907 zu schreiben. Ich berücksichtige allerdings nur die französischen Züchtungen, da unter ihnen doch die wertvollsten Schnitt- und Massensorten sind. Als beste von den Neuheiten von 1907 hat sich Polypheme gezeigt. Die Sorte hat sehr gesunde, feste Belaubung und schöne, grosse, zitronengelbe Blumen. Polypheme ist anspruchslos in der Kultur. Die Blumen kommen sicher, sind fest im Bau und doch von an mutiger Form. Die Petalen sind etwas gedreht nach oben gebogen. In Polypheme scheinen wir bis jetzt die beste grossblumige, gelbe Schnittsorte zu besitzen. Mehr für Topfkultur eignen sich Vierge d’ Avilla und Sisowath. Vierge d' Avilla hat zitronengelbe, Sisowath dunkelgelbe Blumen. Sehr zart in Form und Farbe ist Excelda. Die mittleren Petalen sind etwas nach oben gebogen, die äusseren fallen anmutig herab. Die frühe Blüte ist zart hellrosa, die späte dunkler gefärbt. Von den weissen Sorten haben sich President Fallieres, Paul Randet und Leon Truelle bewährt. Die früheste von diesen ist Leon Truelle. Die Blumen sind cremeweiss bis weiss. Die Pflanzen haben gesunde Belaubung und werden nicht allzuhoch. Paul Randet hat cremeweisse, President Fallieres reinweisse Blumen.