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seien mit kleinliehen Anträgen zu verschonen, die viel Verschwen- I dung an Zeit und Geld verursachen. Die grossen wirtschatftlichen Fragen scheinen noch nicht brennend genug zu sein, um das allgemeine Interesse am Verbände zu erwecken. Das Resultat der Meinung über die Einrichtung und Gliederung des Verbandes war: Lasst es beim Alten und gebt ein paar Mark mehr! Am Ende der Versammlung wurde folgender Beschluss angenommen: Die Versammlung beschliesst zu den verschiedenen Reform vorschlägen, dass es unbedingt notwendig sei, in erster Linie die Zentrale des Verbandes, also den Ilauptvorstand, nach Möglichkeit zu stärken, und sieht einen grossen Nachteil darin, den Gruppen eine allzugrosse Selbständigkeit einzuräumen, die Zahl der Gruppen, wo nicht zweckmässig, zu vergrössern und dadurch die Gesamtorganisation noch mehr zu vergliedern. Die erfolgreichste Vertretung unserer nationalwirtschaftlichen Fragen im Gartenbau, als der Hauptaufgabe des Verbandes, erblickt ilie heutige Versammlung nur in der genügenden Stärkung dieser Zentrale und erachtet zur Durchführung dieser Aufgaben die Bildung eines Fonds, selbst wenn dadurch die Erhöhung der Beiträge nicht zu umgehen ist, für durchaus notwendig. Nur in dem geschlossenen Wirken der Gesamtheit der Mit glieder, unter Hintenansetzung von Sonderinteressen einzelner Gruppen ist eine aussichtsvolle Machtentfaltung in Zeiten der Xot möglich. Nur in der Lösung grosser Aufgaben und in der Vertretung der Wirtschaftsinteressen der gesamten deutschen Gärtnerei, nicht der einzelnen Gruppen, liegt das Bindemittel für die Mitglieder und damit eine gesunde ruhige Weiter entwickelung insbesondere aber die dauernde Lebensfähigkeit des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands begründet. J. V.: G. Bornemann. Dem Mitglied unseres Vorstandes, dem Kgl. Hoflieferanten J. F. Loock zu Berlin wurde der Kgl. Kronenorden IV. Klasse verliehen. Das preussische Allgemeine Ehrenzeichen erhielten: der Guts gärtner Gottlieb Rehberg zu Grünhof im Kreise Gerdauen und der Gutsobergärtner Gebhard Sommermeyer zu Dönhofstädt im Kreise Rastenburg. 2/3, es gs- EN Gartenbau-Husstellungen. DN Sssssssnoseseswswenes-SSa Berlin, 29. April—8. Mai 1904. Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preuss. Staaten in der Philharmonie. Düsseldorf, 1. Mai—23. Oktober 1904. Internationale Kunstausstellung und Grosse Gartenbau-Ausstellung. Frühjahrs- Ausstellung vom 1.—9. Mai, Orchideenausstellung vom 1.—3. Mai. Alles Nähere durch das Bureau für die Grosse Gartenbau-Aus stellung, Düsseldorf, Schäferstrasse 28. Weissensee b. Berlin, 1.—14. September 1904. Der Verein der Gärtner und Gartenfreunde von Weissensee hat beschlossen, zur Feier seines 25jährigen Bestehens an obengenannten Tagen eine Gartenbau-Ausstellung abzuhalten. Eberswalde, 3.—12. September 1904. Gartenbau-Ausstellung des Vereins „Feronia“ zur Feier seines 25jährigen Bestehens. Anfragen an den Geschäftsführer der Ausstellung, Lehrer E. Klaass, Eberswalde, Pfeilstrasse 21. Hirschberg, 3.—10. September 1904. Provinzial-Obst- und Gartenbau-Ausstellung. Anmeldungen u s. w. sind an Handels gärtner R. Siebenhaar in Hirschberg zu richten. Leipzig, 12.—20. November 1904. Grosse Chrysanthemum- und Winterblumenausstellung des Leipziger Gärtnervereins im Krystallpalast, einschliesslich Alberthalle. Darmstadt 1905. Allgemeine deutsche Gartenbau-Ausstellung. Im Jahre 1905 wird vom Gartenbauverein Darmstadt eine dort abzuhaltende deutsche allgemeine Gartenbau-Ausstellung geplant. Der Grossherzog hat die Uebernahme des Protektorats zugesagt und auch den Orangeriegarten zur Verfügung gestellt. Chemnitz 1905. Der Erzgebirgische Gartenbauverein in Chemnitz hat beschlossen, im August oder September 1905 eine Gartenbauausstellung abzuhalten. Zur Beschickung der Ausstellung sind nur zugelassen alle Gärtner und Gartenbauinteressenten der Städte und Ortschaften, die zur Gruppe „Sächsisches Erzgebirge“ des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands gehören. Gotha, September 1905. Zur Feier des 75jährigen Bestehens des Thüringer Gartenbauvereins in Gotha und gleichzeitig zur Feier des Regierungsantritts des jungen Herzogs wird in Gotha die Abhaltung einer Gartenbau-Ausstellung geplant. Berlin, Frühjahrs-Ausstellung 29. April bis 8. Mai. Aus Anlass der diesjährigen Frühjahrsausstellung des Vereins zur Be förderung des Gartenbaues hat Bankier Albert Sabersky, Berlin, zwei Preise von 150 Mk. und 50 Mk. für die beste Be antwortung folgender Frage gestiftet: Wie ist der Gemüsebau in der Umgegend Berlins am rationellsten zu betreiben ? In dieser Schrift ist gleichfalls in Kürze anzugeben, wie Artischocken, Blumenkohl, Spinat, Bleichsellerie, Schwarzwurzeln, Kohlrabi, Rettig, Radieschen usw. im Gemüsegarten des Liebhabers am besten anzubauen sind, und welche Arten der Liebhaber wählen soll, um das ganze Jahr gutes wohlschmeckendes Gemüse für seine 'Tafel zu haben. Bedingungen für das Preisausschreiben : 1. Die Beteiligung steht jedermann frei. 2. Die Arbeiten sind in deutlicher Schrift spätestens bis zum 20. April 1904 an das Ge neralsekretariat des Vereins, Invalidenstr. 42, ohne Namens nennung einzusenden. 3. Jede Arbeit ist aber mit einem Kenn wort zu versehen und muss von einem versiegelten Briefumschlag, der das gleiche Kennwort trägt, begleitet sein. Das versiegelte Kuvert enthält Namen und genaue Adresse des Verfassers und wird erst nach dem Urteilsspruch der Preisrichter geöffnet. 4. Die Länge der Arbeit darf 8 Druckseiten, Format Gartenflora, nicht überschreiten. 5. Die preisgekrönten Arbeiten gehen in den Be sitz des Vereins über. Das Preisrichteramt haben die Herren Rentier C. Crass II, Gärtnereibesitzer E. T h i e 1 und Gärtnerei besitzer C. Weber freundlichst übernommen. *wwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww* g — —"S | RR Kleine Illitteilungen. GR 2 5 , , . . , 'S Handelskammerberichte über Gärtnerei. Bericht der Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlin.”) Das Weihnachtsgeschäft des Vorjahres hatte teilweise unter der Ueberproduktion einzelner Pflanzengattungen, teilweise unter dem überaus kalten und nassen Sommer gelitten. Azaleen und andere Blütenpflanzen waren wenig mit Knospen besetzt. Dies führte zu den heftigsten Reklamationen der Käufer. Ebenso wurden Hyazinthen aus Holland sehr schlecht geliefert; das war wohl der Grund, dass einige Berliner Züchter für frühe Hyazinthen gute Preise erzielen konnten. Maiblumen (Eiskeime) wurden nicht geräumt und konnten daher noch im Januar 1903 zu jedem beliebigen Preise gekauft werden, was auf den Preis der frischen getriebenen Maiblumen ungünstig einwirken musste. Das Januargeschäft war, wie in den früheren Jahren, wenig befriedigend. Trotzdem Hyazinthen schwach getrieben hatten, konnten sie doch nur einen geringen Preis erzielen. Tulpen waren begehrt, gingen aber zu billigen Preisen ab. Gegen Ende Januar wurden blühende Topfpflanzen verlangt und gut bezahlt. Dagegen waren Blattpflanzen, wie Palmen und Araukarien, nur schwer abzusetzen. Letztere, vor zwei Jahren noch ein guter Artikel, sanken ebenfalls infolge von Ueberproduktion im Berichts jahre auf eine Preislage, die eine Rentabilität ausschloss. Blühende Pflanzen, ganz besonders Flieder, gingen zu zufriedenstellenden Preisen gut ab. Flieder war aber nur in prima Qualität zu guten Preisen abzusetzen. Feinere Gewächshauspflanzen in Blüte waren, wie seit Jahren, ein gesuchter Artikel und wurden gut bezahlt. Das Februargeschäft muss im ganzen als minderwertig bezeichnet werden. Wurden auch abgeschnittene Blumen verlangt, so erzielten sie doch keine genügenden Preise, da der Import aus dem Süden gar zu gross war. Hierdurch wurde das Geschäft in Topf pflanzen volllständig brach gelegt; erst die Frühjahrsmonate brachten etwas Leben. Im März wurden getriebene Zwiebeln aller Art, wenn auch nur zu mässigen Preisen, gekauft. Flieder in 'Töpfen wurde gut bezahlt; auch von Azaleen, selbst wenn sie wenig mit Knospen besetzt waren, entnahm der Markt alles, was vorhanden war. Für Berliner Verhältnisse ist April und Anfang Mai die Hauptgeschäftszeit, in der der Gärtner alles vorbereitet, um die Balkons und Gräber in Stand zu setzen. Pelargonien in allen Sorten, hauptsächlich Pelargonium zonale -Meteor^ und Pelargonium peltatum, wurden sehr gekauft und waren bald vergriffen, konnten aber trotzdem keinen Preis aufschlag erzielen. Die ersten Fuchsien fanden, wie immer, leicht Abnehmer. Sonst hielt sich das Geschäft bis nach Pfingsten in mässigen Grenzen. Der Sommer ist für Berlin die geschäfts lose Zeit wo im Verhältnis zur Anzucht nur wenig verbraucht wird. Erst das September- und Oktobetgeschäft brachte wieder etwas Leben auf den Markt. Wenn auch die gelinde Witterung ein *) Erstattet vom Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den. preussischen Staaten.