® Handelsblatt E für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige Ilo. 45 Rixdorf=Berlin, den 7. llovember 1908. XXili. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „5andelsblatt für den deutschen Gartenbau usw." erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für Ilicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Ik. 50 PL. für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder hostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bechmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die neue Techybridrose Jonkheer J. L. Mock. Von M. Leenders in Fa. Gebr. Leenders in Steyl-Kaldenkirchen. n einer beachtenswerten Neuheit interessiert neben ihren sonstigen Eigenschaften auch die Abstammung, weil sie einen Schluss auf den Wert derselben zulässt. Auch bei der Teehybridrose Jonkheer J. L. Mock erkennt man die edle Abstammung auf den ersten Blick. In ihr ist Blut einiger unserer beliebtesten und besten Rosen enthalten, denn die Rose Jonkheer J. L. Mock entstammt der Kreuzung eines Sämlings mit Farbenkönigin und erinnert in auffallender Weise an die drei so beliebten Rosen: Farbenkönigin, La France und Mad. Caroline Testout. Die Aehnlichkeit der Farbenkönigin mit La France ist nicht ver wunderlich, denn die erstere ist eine Tochter der La France (H i n n e r 1S01). Die Färbung ist ein leuchtendes rot, und die umgeschlagenen Blumen blätter, die uns bei der offenen Blume in Füllung und Form an La France erinnern, haben eine Silberfarbe; das zweifarbige kommt besonders schön zur Geltung. Die lang gestreckte Knospe öffnet sich langsam, aber doch leicht, und dieBlumensindinjedem Stadium, von der aufgehenden Knospe bis zum Verblühen, edel. DerWuchs ist gedrungener als bei Mad. Caroline Testout. Die unermüd lich hervorkommenden Triebe sind mit wenig Stacheln besetzt, von hellgrüner Färbung und tragen immer eine angenehm duftende Prachtrose. Das Laub ist schön dunkel, lederartig und war bisher stets gesund. Jonkheer J. L. Mock trägt ihre Blüten einzeln auf langem Stiel und ist besonders als Schnittrose von grossem Wert. Durch die kräftigen Blumenblätter, die diese Sorte besitzt, entwickelt sie sich im Aufgehen langsam und ist somit zum Schneiden mehrere Tage schön an der Pflanze. Dazu kommt noch, dass sie abgeschnitten auch ebenso lange ihre Frische behält. Ihren kräftigen Blumenblättern ver danken wir ferner, dass sie in der Mittagssonne ihre Blumen noch fast in voller Frische zeigt und ebenso auch bei Regenwetter ihre Blüten noch gut entfaltet; denn gerade im Monat August d. J. mit seinen hier fast täg lichen Regen brachte uns bei Jonkheer J. L. Mock die meisten und schönsten Blumen, wohin gegen bei andern Sorten nur wenig zu schneiden war. Auf der Rosenausstellung in Nymwegen erhielt diese Rose den ersten Preis, die goldene Medaille und den Ehrenpreis S. K. H. des Prinzen Hein rich der Niederlande. Das Zertifikat 1. Klasse wurde ihr von selten der Nieder ländischen Gartenbaugesellschaft und das Wertzeugnis vom Ver band der Handelsgärtner Deutsch lands zuteil. Nachdem diese Neuzüchtung etwas bekannt geworden, hatte sie sich auch bald viele Freunde gewonnen und wurde in den Nieder ländischen Fachblättern sehr günstig und lobend besprochen. —■ Ich bin der festen Ueber- zeugung, dass Jonkheer J. L. Mock als Schnitt- und Gruppen rose bald eine viel verlangte Rose sein wird. Dem Handel wird sie im Herbst 1909 über geben. Techybridrose Jonkheer J. L. Mock. Criginal-Aufnahme für das Handelsblatt. 4