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" Handelsblatt “ für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige o. 25 Rixdorf- Berlin, den 20. Juni 1908. XXIII. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Bandeisgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich 5achsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Bandeisblatt für den deutschen Gartenbau usw." erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für nlicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Ik. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der 5andelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. Vitis orientalis, eine haltbare Zimmer-Schlingpflanze. Von Heinr. Lund, Handelsgärtner in Hamburg, Vitis orientalis aus den. l\ulturen von Barensfeld & Vorreyer in Hamburg. Original-Aufnahme für das Handelsblatt. Blumentisch- oder Säulendeko ration, aber wie lange halten dieselben in unseren mit moder nen Heizungen ausgestatteten Herrschaftshäusern aus ? Leider fristen dieselben nur ein kurzes Dasein, so dass man oftmals den Ausdruck hört: Ach, die Pflanzen halten sich doch nicht, wir stellen lieber gar keine hin. Diese Vitis, eine vor kur zem von der Firma Barens- feld&Vorreyer in Ham burg-Winterhude in den Handel gegebene Pflanze, scheint allen Ansprüchen zu genügen, die an eine moderne Zimmerpflanze gestellt werden. Die Pflanze ähnelt der Ampelopsis Veitchi, jedoch sind die Blätter etwas kleiner und zierlicher; sie wächst ziemlich schnell, lässt sich durch Stecklinge sehr leicht vermehren, und soll ausseror dentlich widerstandsfähig sein, für Ampeln und als Schling pflanze in Blumentischen ist sie ausgezeichnet zu verwenden, und kann ich nur jedem raten, sich einige von diesen Pflanzen anzuschaffen. Nachdem Herr Vor re y er bereits nach unserer diesjährigen letzten Gartenbauversammlung dem Verwaltungsrat eine Pflanze zur Begutachtung unterbreitete und sich dessen allgemeines Lob für dieselbe erwarb, stellte zwei Pflanzen bekommen auszufüllen, die unter unseren Zimmerschling pflanzen noch herrscht. Bekanntlich existieren ja schon eine Menge Schling- ' pflanzen zur durch einen Privatmann einge führt, wodurch genannte Firma in den Besitz von Stecklingen gekommen ist. Wie haltbar dieselbe sei, gehe daraus hervor, dass diese eingeführte Pflanze sich volle drei Jahre in dem betr-Privathause gehalten habe, ohne jemals Laub zu werfen, daher Sommer wie Winter ein saftiges Grün zeige, ja, im Herbst bekämen die Banken eine rötliche Färbung, sodass dieselben ausgezeichnet für Bindezwecke zu verwerten seien. Durch häufigeres Stutzen der Triebe seien leicht volle Ver kaufspflanzen zu erzielen. Einige Pflanzen seien an bekannte Blumengeschäftsinhaber zur Be gutachtung überwiesen, die selben hätten sich alle lobend hierüber ausgesprochen und einen Preis von 1,50 M. pro Stück geboten; für eine Schling pflanze wohl ein annehmbarer Preis. Nebenstehende Abbil dung zeigt eine von Herrn Vorreyer in seiner Privat wohnung gezogene Pflanze, die selbe hat, wie mir Herr Vor reyer mitteilt, den Winter über in einem völlig ungeheizten Zimmer gestanden, wo oftmals nur 3 Gr. Wärme geherrscht hätten, dennoch hätte sich die Pflanze stets entwickelt. Auch sei ein Ausdruck einer Privat person hier wiedergegeben, die hatte: Ich habe schon soviel Pflanze scheint berufen zu sein, eine Lücke plare aus. Aus den Mitteilungen, die Herr Vorreyer über die Pflanze gab, sei hiermit folgendes hervorgehoben: Im Jahre 1905 sei eine Pflanze von Transvaal nach Hamburg er in unserer März Gruppenversammlung einige Prachtexem- Schlingpflanzen gehabt, die alle eingegangen sind, diese