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andelsbla deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten - XXIII. Jahrgang. Rixdorf-Berlin, den 9. Illal 1908. Ho. 19 Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Eönigreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Bandelsblatt für den deutschen Gartenbau usw." erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für Ilicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Ulk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Hohe. Bechmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. 2S Die verehrlichen Illitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Hufgabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu berucksiditigen und beim Bezug von im Sandelsblatt angebotenen Hrtikeln sich auf das Handelsblatt zu beziehen. 8 w Mitylieder. Erinnert Euch unseres Flugblattes und verbreitet es überall! Die Förderung des Gartenbaues in Belgien. ie der Landwirtschaftsminister Helleputte in der belgischen Deputierten-Kammer am 18. März d. J. auf Anfrage mehrerer Ab geordneter, die sich der Sache angenommen hatten, mitteilte, soll für die Gärtnerei in Bel gien eine selbständige Abteilung (Departement) mit besonderem Rat, im Anschluss an das Landwirtschafts ministerium, geschaffen werden. Es war zur Förderung dieser Sache eine grosse Gärtnerversammlung (Meeting nennt man es in Belgien) am 3. Mai in der Börse zu Gent geplant, die nun trotzdem stattfindet, wo der Minister und die Ab geordneten, die sich der Angelegenheit angenommen haben, erscheinen werden, und wo man sich wohl mit den weiteren Wünschen und der Zusammensetzung dieses „Departement d’horticulture" beschäftigen wird. Wir können unseren belgischen Kollegen zu diesem Erfolg nur herzlich gratulieren. Neben mehreren anderen hat sich besonders der in Deutschland wohlbekannte und sehr ge schätzte Herr Arthur de Smet (Firma Louis de Smet) um diese Einrichtung verdient gemacht. Er ist der erste gewesen, welcher diesem Wunsche auf einem Kon gress in St. Truiden einen Ausdruck gegeben, und seitdem mit Ausdauer und Geschick dafür gewirkt hat. Auch die belgische Fachpresse, besonders die „Tribune Horticole" und die politische Tageszeitung „1‘Independence Beige“ haben sich sehr für diese Einrichtung bemüht. Diese und die Gärtner jubeln dem Minister und denjenigen Abgeord neten, welche sich um die Einrichtung verdient gemacht haben, mit Begeisterung zu. Trotz der gewaltigen Aus dehnung, welche der Gartenbau, besonders die Blumen- und Dekorationspflanzen-Kultur, aber auch der Obst- und Ge müsebau wie die Baumschulenbranche, in Belgien ange nommen hat, glaubt man den Gartenbau noch sehr er weitern zu können, dies ging sowohl aus den Ausführungen des Herrn Ministers, als aus denjenigen der verschiedensten Abgeordneten hervor. Diese Ausdehnung kann allerdings nur auf dem Wege des Exports geschaffen werden, welcher schon jetzt bedeutende Zahlen aufweist. Der Wert der im Jahre 1906 aus Belgien ausgeführten gärtnerischen Produkte beläuft sich auf mehr als 43 Millionen Franks, was für das kleine Belgien einen beachtenswerten Ertrag darstellt. Allein in der Umgegend von Gent stehen mehr als 15 000 grössere Gewächshäuser in Betrieben der Gärtnerei, ebensoviel stehen in der Umgegend von Brüssel, wo besonders viel Früh gemüse und Früchte kultiviert werden, auch in Brügge und Antwerpen sind gewaltige Gewächshausanlagen entstanden, deren Wert viele Millionen darstellt. Nach den Ausführungen, die in der Kammer über diesen Gegenstand gemacht wurden, sieht man in dem Gartenbau betrieb eine für die Volks wohlfahrt vorteilhafteste Beschäf-