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«In«,«»»« Donnerstag, den >7. Oktober 1938. Nr. 243. Nationalsozialismus und Gollesglaube -Le kirchlichen Angelegenheiten. Sine Rede -es Reichsministers für Ich habe de« katholischen Priestern gesagt, daß ich nicht daran denke, irgendwie in Glaubensdinge ein»ugreifeu. Ich habe de« evangelischen Pfarrer« gesagt, daß ich keinen Wert ans ein« Staatskirche lege. Denn ich wünsche wir eine evangelische Kirche, die aus innerster Ueberzeugung und freiwillig zu uuserem Staate kommt. Und sie muß dahin kommen, wenn sie leben «iS, denn sie hat mit de» gleichen Bolksgenossen zn tun, mit denen wir zn tun haben. Mit der Blutsgemeinschaft, in die Sott uns hinein- gestellt hat. Richt ich, sondern ha» Schicksal hat sie vor diese Frage gestellt, sie möge sich in Freiheit unter dieser Tatsache bengen. Die Spitze unserer Nation marschiert, das Gros hat sich formiert. Dahinter herrscht noch Lärm und Streit und das hat map für eine entscheidende Realität gehalten. Die wahre Realität ist aber ein« andere: Dieses Volk marschiert mit dem Führer. Ich zwlnge niemanden dazn, mitzumarschieren. Wenn ihr eure Aufgabe erfüllen wollt, dann müßt ihr mit dem Volke sein und ihm auf feinem Wege Stärkung geben. Entweder die Kirche marschiert mit oder sie bleibt allein in ihrer absoluten Kirche »nd wird eine» Tage» die Stachhut unsere» Volkes am Horizont verschwinden sehen. Ich habe nach Uebernahme meines neuen Amtes drei Monate nach den Männern gesucht, die geeignet sind, die Leitung der evangelischen Kirche zu übernehmen. Ich habe sie gefunden und ihnen gesagt: In geistlichen Dinge« Hilst nicht das Kommando, sondern Ueberzeugung und Gemeinschaft. Ihr habt die Berufung in eurer Hand. Beratet euch frei und in der Verantwortung vor der evangelischen Kirche, die wieder werden muß, Uber die Grundsätze eurer Leitung. E» «ar einer der glücklichsten Tage meine» Lebens, al» diese 18 Männer o«, Relchsklrchenausschusses und de» Ausschuffe» der altpreußlschen Union mir eine einstimmige «nd einmütige Erklärung Übergaben, die sie unter sich gefunden hatten, ohne daß ich ein Wort dazu gesagt hatte und di« sie gefunden hatten unter der Mitarbeit eines Mannes, wie des Generalsuperintendenten Zöllner, eines der geachteten und bekannten Führer des Weltprotestantssmus. Als ich diese Erklärung gelesen habe, habe ich sie Mit der Leitung der evangelischen Kirche beauftragt, Männer, die aus allen Lagern der in sich immer noch uneinigen evangelischen Kirche kommen. Ich sage nicht zuviel, wenn ich glaube, daß sich damit eine Wendung i« deutsch«« volle vorbereitet, «nd daß da» deutsch« Volk.auf diesem V<ge auch anderen Böllern noch viel z« sagen haben wird. Die protestantische Welt stand immer «nter der Führung , > Deutschlaad». Die Befürchtung, di« im Ausland laut geworben ist, daß aus -er pHptestantischen Welt Deutschland ausschetden wird, ist Das WüiEN gegen -Le Svangettfchen tn Sowjetruhlan-. In Sowjetrußländ mußten wieder vier evangelische Pfar rer ihren Dienst aufgeben. Sie wurden verhaftet und ver urteilt. Zwanzig weitere Pfarrer find an der Ausübung jeg licher Amtshandlungen verhindert. Aber auch sie bleiben dauernden Verfolgungen ausgesetzt, und es ist nur eine Frage von Monaten, daß diese letzten Träger des evangelischen Be kenntnisses ebenfalls getötet oder in die Zwangsarbeitslager verschickt und die letzten Gotteshäuser geschloffen werden. Die meisten Kirchen find entweder zerstört oder in Museen, Speise- HSuser« Ust», umgewandelt worden. Erschütternd ist es, Zah len aus. der Vorkriegszeit zu« Vergleich Wanzüziehen. Sm Gebiet der heutigen Sowjetunion gab es 1914 ISS evange lische Pfarrgemeinden mit es. 600 Sottesh3usern,2ffO Pfar rern und einer Seelenzahl von 1100 000.. Heute ist die evan- gelische Kirche sp güt wie vernichtet. Sie teilt das Schicksal der ruffischen Christen und ebenso das der Katholiken. Allein 47 evangelische Pfarrer befinden sich seit Jahren in den Zwangsarbeitslagern Sibiriens und des Weißmeer-Kanalbaus. forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Vermögen und. die, 10A Senkung der Grundsteuer sämtlicher Steuergegenstände für die auf die Zeit vom 1. Oktober 1935 ab zu entrichtende Grundsteuer aufgehoben worden. Durch das Gesetz zur Aen- derung des Grundste'uergesetzes ünd des Gewerbesteuergesetzes vom 26. September 1935 (KM. S-SS) ist weiter bestimmt worden, daß der Jahressteuersatz der Grundsteuer für alle Steuergegenstände mit Ausnahme .des landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen Und gärtnerischen Vermögens von 3 v.T. auf 4H v. T. des Wertes , erhöht, wird: Die. Staatsgrundsteuer für die zweite Hälfte des Rechnungsjahres 1935 (Termin 15. 10. 1935/und 15. 1. 1936) für das landwirtschaftliche, forst wirtschaftliche und gärtnerische Vermögen beläuft sich daher auf 1,5 v. T., für alle übrigen Steuergegenstände auf 2,25 v.T. des der Grundsteuer für das Rechnungsjahr 1935 zu Grunde liegenden Einheitswertes. Die durch die vorstehenden gesetz lichen Aenderungen bedingte Erhöhung der Staatsgrundsteuer zieht ohne weiteres eine entsprechende Erhöhung der Zuschlag, steuer der Gemeinden für die zweite. Hälfte des Rechnungs- Reichskirchenminister Lerrl Wartet doch ab, ««d ihr werdet es erlebe«, daß ««sere Ide« i« keiner Welse i« das Gebiet der Religio« kränkend eingreift. Aber ihr werdet gleichzeitig erleben, daß alle Wissensgebiete unter der Idee Adolf Hitlers neu erstrahlen und yon der Er- kenntnis der Rassenftage ebenso selbstverständlich befruchtet werden wie vor 400 Jahren von der Erkenntnis der Um drehung der Erde. Kirche« und Konfessionen habe» nicht» mit de« praktische« Dinge« des Leb««» z« tun, sonder« mit de««« des Gla«- ben«. Wir überlasse« es der Religion, das Wesen der Dinge z« erahne» «nd dogmatisch z« fassen. Wir ver- ange« aber, daß sie nicht gottlos sind. Denn der Rational- ozialismns bedingt Sottesglaubeu. Jeder Rational- ozialist nmß religiös sein, nnr die Form seine» Glauben» st seine Sache. Der Artikel 24 des Programms ist «num- tößlich, der Nationalsozialismus steht »nm positiven Christentum. Ich kenne die Lehre 2esa und bekenne mich zu ihr al» evangelischer Christ. Ich bekenne aber gleich- zeitig, daß mir die wahre Lehre Christi erst t« National- sozialistische« Kamps aufgegange» ist, denn da habe ich er lebt, was es beißt: Der Glanb« kann Berge versetzen! Well «it den Slaubra hatten, haben wir erreicht, was wir , erreicht habe«. Nicht weil wir redeten, sondern weil wir positives Christentum lebte«, hörte Deutschland auf uns. Die Liebe dem Nächsten gegenüber setze« wir in die Tat um, al» praktische Liebe zum Nächsten, den Sott uns ge- gebe» hat, dem Bollsgenosse« der deutsche« Ratio». Müßten die Kopfesstonen nicht einen solchen Staat «it Freuden begrüßen? Was aus der Lehr« des Christentums herausgewachsen ist, das fordern wir vom Menschen. Richt unsere Taten widersprechen Gott, wohl aber hat es viele Taten von christlichen Predigern gegeben, die sich zu Gott in Wider spruch setzten. E» gibt allerdings Verbände in Deutschlaud, die mit der Kirche nicht, zu tun haben wolle»; aber mit Gott wollen sie alle zu tun habe» «nd sie streiten sich nnr um die Form ihre» Glauben». Das geht uns als Staat aber nichts an. Wir greifen in die Majestät des Glaubens, des einzelnen nicht «in. Die christliche Religio« braucht keine Furcht,zu Haven, wen« sie sich in praktischer Lieb« betätigt. Auf diesem Boden werden wir uns in einer ideellen Konkurrenz immer treffen und im edlen Wetteifer begegnen. Das sind die Gesichtspunkt«, unter denen ich an meine Aufgabe herangegangen bin. Als ich mit einzelnen Pfarrern erst zusammensaß, habe ich gemerkt, daß wir gar nicht wett auseinander sind. , Berlin, 16. Okt. Der Wirtschastsrat der deutschen Aka- demie veranstaltete im Hotel Kaiserhof einen Empfang, dem zahlreiche Vertreter des Diplomatischen Korps sowie des poli tischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens beiwohnten. Der Wirtschaftsrat, der sich aus Vertretern und Unter- nehmungen der deutschen Wirtschaft zusammensetzt, hat die Aufgabe, die ideelle und materielle Mitarbeit deusscher Wirt schaftsführer an den Aufgaben der Deutsche« Mchemio zu organisieren und ihre Ausländserfahrungen der Weltgeltung deusscher Kultur nutzbar zu machen. Der Präsident der Ma- demie, Generalmajor a. D. Professor Dr< Haushofer, erinnerte in seiner Begrüßungsansprache daran, daß die Akademie 1924 in einer Zeit tiefsten Niederganges geschaffen wurde, um der kulturellen Weltgeltung eines wiederauferstehenden deutschen Volles zu dienen. Die Deutsche Akademie wolle bei alle« Böller» der Erde Liebe u»d Berstä»L»ls für deutsch« Kultur wecke». Er betonte, daß die Deutsche Akademie für die Jahr- Hunderte wirken wolle. Im Mittelpunkt des Empfanges stand -Le Re-e -es Reichsministers Kerri über „Nationalsozialismus u»d Glaube»". Ex beschäftigte sich »«nächst mit den Stimme» au, d«m Auslande, die behaupten, das. neue Deutschland sei christentum- bzw. kirchenfeindlich ge worden. Hier lägen Mißverständnisse vor, die am besten durch persönliche Aussprache geklärt würden. Denn in seltsamem Kontrast mit solchen Stimmen aus dem Auslande stehe doch die Tatsache, daß es dem Nationalsozialismus gelungen ist, «ommnnismns und Gottlosenbewegung niederzuschlagen «nd ansznrotten. ,Zn Deutschland herrscht die „nationalsozialistische Idee", wie sie der Führer selbst bezeichnet. Ueber Ideen zu streiten ist zwecklos. Ideen kommen aus dem Glauben. Erfolg oder Mißerfolg entscheiden über ihre Gültigkeit." Der Minister zog, um die heutige Lage Deutschlands verständlich zu machen, einen Vergleich mit dem kopernikanische« Zeitalter. „Das neue Weltsystem des Kopernikus ist aus dem Glauben entstanden. Heute bestehen die Religionen weiter neben der damals neuen kopernikanischen Anschauung der Welt. Seit- dem sind 400 Jahre verflossen. Uns hat die Not zur Be- sinnung gezwungen, hat unsere Blicke in eine andere Richtung gelenkt. In der Stunde der größten Gefahr erklang die Stimme eines einsamen unbekannten Mannes. I» dem Chao» der Nachkriegszeit rief der Führer z«r neue» Besinnung, forderte neue Menschen, einen Glauben, der Berge versetzen kann. Dieser Glaube ist dagewesen,* ist das Geheimnis unseres Kampfes und unseres Sieges, dieser Glaube, der keine Sache eines Dogmas oder der Geschichte ist, sondern der die neue Botschaft geboren hat und veroreitete: Nationalismus und Sozialismus sind in Wahrheit dasselbe. Da« neue Werden liegt in uns, in unserem Blute. Das haben wir erkannt und erlebt, daß hier die uns von Sott gegeben« Gemeinschaft liegt, in die er uns hineingestellt hat, das Volk, das aus Familie, Sippe und Stamm geworden ist. Organisch aus Gottes Willen gewachsen und nicht entstanden durch irgendwelche Kriege um Grenzen oder Landstriche. So gab uns der Führer die neue Idee, die einst revolutionierend und weltumsturzend sein wird wie jene vor 400 Jahren. Sinn und Zweck des einzelnen ist die Nation, die Erhaltung ihres Bestandes, , für uns, also die der deutschen Rasse. Nach diesem Grundsatz gestalten wir heute das Gemeinschaftsleben unserer Nation. War es nicht fast selbstverständlich, daß wir heute dasselbe hörten wie Köper- nikus vor 400 Jahren: „Anathema! Das ist Vergottung der Rasse und unchristlich." Man kann die Konfessionen fragen: Was habt , ihr gegen diese Lehre? Wo kränkt sie euch? In Wahrheit kränkt sie die Religion nirgendwo. - . Iahrg. 88. jahres 1935 nach sich. Die erhöhte Grundsteuer gjlt für die Zeit vöm 1. 10. 1935 bis' 31. 3. 1936 durch die öffentliche Be kanntmachung pls abgefordert. Die Steuerpflichtigen erhalten aber außerdem noch eine schriftliche Mitteilung über die, Höhe her Grundsteuer für die Zeit vom 1, Oktober 1935 qb. Ei» mit. Rechtsmitteln anfechtbarer Steuerbescheid Kher die Er- hphung' der Grundsteuer wird jedoch nicht erteilt. Schwarzenberg, am 14'Oktober 1935. Der Erste Bürgermeister — Stadtsteueramt. SrubenrSumung. Mit der Räumung der Gruben in der Stadt Schwarzen berg soll in den nächsten Tagen begonnen werden. Alle Haus besitzer, die die Räumung ihrer Gruben wünschen, wollen dies im Stadthaus, Zimmer Nr. 74, melden. Nächste Räumung erst Frühjahr 1936. ' Schwarzenberg, am 17. Oktober 1935. Der Erste Bürgermeister — Stadtbanamt. Amtliche Anzeigen. In den nächsten Tagen soll mit de^r Anbringung der Stützpunkte für die Feueralarm- und Feuermeldeanlage be- gönnen werden. Nach Z 90' des Baugesetzes sind die Grund stücksbesitzer verpflichtet, die Anbringung dieser Stützpunkte »u dulden. Die Anbringung erfolgt im Einvernehmen mit oen Grundstücksbesitzern. Es wird erwartet, daß den mit der Anbringung beauftragten Monteuren Schwierigkeiten nicht bereitet werden. Schwarzenberg, am 16. Oktober 1935. Der «krste Bürgermeister. Betr. Grundsteuer. Durch die Verordnung über die Aufhebung der Grund- steüersenkung vom 26. Sept. 1935 (GBl. S. 99) ist die 90 N> Senkung der staatlichen Grundsteuer vom landwirtschaftlichen, v» ««»NII» MM Miwmchmdm NMM- IwMa monalllch IM NM. daldmmalllch «M «M, durch dl, ^nlchl. -In »U-m, »aalllch ».lINM amtchlLullÄ^dedr. Tageblatt -LKLxMNNS« «id SchÄGtrg. d«r Stnanzimier tu Au« mid Schwärzend«»». E» werden außerdem verbffrntticht: BHamttm-chungm d«r Amwgwichl« in Au«. Schn««derg. Schwarz«Nb«rg, Svhanng«org«nltadt und d«s Stadtrot«» zu Schwarzenberg. VsrlUH A. M» Sß-Auvr, Aus, AKk-L-tt- «»«, Krnruf Samm«l-Nr. 2S4I. Drahtanschrift r volbrsreupb «-«sachten. »«schgftssftllenr Ldßntß (Wat Au«) »40. -Schneeberg SIV M Schwarzenberg SÜ4. Sacht«, «r.» M IM d» w mm dE Nt«»N«NI, u»« ch.ür dm IS mmi^nl,,L««.Mii8»,t«äoI» «a»ch ttch. «U-i»Nm ÄidlllMiid« ImlPiülNlkr» . «tM-dNdiq« - «n vtrftlmil, Md daher Vaud »Ha« Salbu,« am . Umfmdm vrrlrdgra, dN UnlndrMima« dm IchM^Nrlrdm dNn, vnlprüch«.