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WWWMWW Sonnabend, den 27. Juli 1S3S. Nr. 173. Jahrg. 88. v«r Peel» si, » m« »-«». «W»UMU« »»chlalUdMo" »I» v«rstwi»a o«, »,d«r »«» »1« Lafim, «, iu U»lnbr,ch«i,«i d« *«- schiMidUrkdl »Un, »«Iprüch«. VOMch»»-«»»!»! V.I»,I, «r. irr». . „ G«W»»«»V«r—M»i,I»r Au,. Sachkn. Nr. A- « mthaUmd di, ««»ich«» ««kau»«»«ch„ß,» der ««»»ha, d Bezlrdsverbands Schwarzenberg, der Sladträt« in Aq«. Srünh« und Schneeberg, der FtnanzSmier in Au« und Schwarzenberg »o^m «onöudd 1»» ^NM, haldmooaMch «M AM, durch dk Poft «IMl. al« Ballig, «oaaillch «.WAM «oMAastoll-odOhr. Naioimim»« 10P^ gür RLtoat« »»«Irma! Uag«!and1«l Echrtftftdch, al«, IbenikmnI die Schrlftlellimg deia« Deroalworlmi,. Ls w«rd«n autz«rd«m veröffentticht: Bebannlmachungen drr Amlsgtrichl« in Au«, Schneederg, Schwarzenberg, Iohanngeorgenlladl und d« Stadtrat«, zu Schwarz«nb«rg. s Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachsen. Sauplg«schLIi»fl«ll«: Aue, Jernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift r Dolksfreund Auesachsen. D«schast»st«ft««r Löbnitz lAm« Aue) 2S40, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. Gemeinsame jüdisch-kommunistische Deulschenhehe in Neuyork Die Unterwelt -ringt in die »»Bremen" ei«. Die deutsche Flagge wird abgerissen - Di« Anordnung des jüdischen Bürgermeister» von Neu- yoick, Laguardia, durch die einem Deutschen die Genehmigung -um Gewerbebetrieb versagt wurde, stellt sich al» eine Gegen» maßnahm«? 7 gegen angebliche antisemitische Ausschreitungen in Deutschland heraus. Es handelt sich also um eine Einmischung in Innerdeutsche Verhältnisse, die mit allem Nachdruck zurück» zuweisen ist. Was würde die Oeffentlichkeit in USA. sagen, wenn irgendeine Stelle in Deutschland al» Maßregel gegen inneramerikanische Vorgänge, z. B. gegen einen Fall der drüben belebten Lynchjustiz an Negern, Vergeltung gegen einen amerikanischen Staatsbürger üben würde? Es ist eine Der» kennung der Tatsachen, wenn der Herr Bürgermeister La» guardia der Ansicht ist, er dürfe als kleinen Privatsport Deutsche amtlich boykottteren. Lieber sollte er sich intensiver um allerlei Mißstände in seinem Verwaltungsbezirk kümmern, B. dem Gangster» und Kinderräuberunwesen feste zu Leibe gehen. Zwischen zwei befreundeten Nationen Unfrieden zu säen, ist jedenfalls nicht seine Aufgabe. Die deutsche Oeffent- lichkeit erwartet, daß die maßgebenden Kreise in USA. recht energisch von dem amtlichen Doykottgebaren jenes Mannes abrücken. Es ist dies auch deshalb recht dringlich, weil, ange- feuert durch das Beispiel ihres Bürgermeisters, die Neuyorker Unterwelt bereits beginnt, die Deutschenheße zum Sport zu machen. Die kommunistischen Kundgebungen, die bei der heu tigen Abfahrt der „Bremen* im Hafen von Neuyork statt- fanden, sollten eine deutliche Warnung sein. * » . M Die Neuyorker Unterwelt wirb munter. Reuyork, 27. Zull. Bei ber Abfahrt de»Lloyddampfer« „Bremen* veranstaltete« gestern Kommunisten eine lär me » d e K « « d g e b « « g. Ei» parke» Polizeiaufgebot ver» trieb die Demonstranten und nahm st »0« ihnen fest. Darauf kam es vor der Polizeiwache zu heftige» Zusammenstößen zwi schen Polizei und Kommunisten. Die Polizei mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen, ein Demonstrant wurde schwer verletzt, während mehrere leichte Verletzungen erlitten. Heber di« Ausschreitungen wird noch mitgeteilt: Es waren 18V uniformierte Polizisten z« Fuß, 1VV Kriminalbeamte uud 25 Polizeibeamte zu Pferde bemüht, die tobende Komm«» nistenmenge von dem Damvfer sernzuhalten und den Fahr gästen das Betrete« de» Schiffes zv ermöglichen. Plötzlich er- tönte« aus der Masse der Demonstranten laute Rufe. Drei Kommunist«« «ar es, von der Polizei ««bemerkt, gelungen, a» den Bug des Dampfers zu gelangen u«d die Haken- kreuzsahne herunterzureiben. Während die Burschen «och damit beschäftigt wäre«, dl« Flagge i« den Hudson z« werfen, wnrde bereit» «»ter Heilrufe« eiaeneue Flagge gesetzt. Da» Eindringen der Kommunisten auf den Bug der „Bremen* führte dann zu Schlägereien, dm sich später 1« der To«ristenklasse fortsetzten. Nachdem es gelungen «ar, die Kammuuksten vom Pier zu vertreiben, kam es in de» Seitenstraße« de» Hafenviertel» zu erbitterten Kämpfen, die sich bi» spät in die Nacht hinein fort setzten. Die au» dem Schlaf gestörte Bevölkerung unterstützte teilweise die Polizei durch Herabgieße« vo« Wasser und Herab werfe« von harten Gegenständen. A« verschiedene» Stellen kam es zwischen Polizisten und dem roten Gesindel zu einem heftige« Handgemenge, wobei auch einige Beamte verletzt wurden. Der Polizeibericht schätzt die Zahl der Demon stranten auf etwa 2VVV. Die „Bremen* hat mit halbstündiger Verspätung noch am Freitag abend Neuyork verlassen. * * Neuer Protest Deutscher tu Reuyork. Reuyork, 26. Juli. Im Stadtteil Bronx fand eine Protest kundgebung der deutschen Organisationen gegen die Haltung des Bürgermeisters Laguardia statt. Es wurde bekanntgegeben, daß das Material über die Verweigerung der Konzession an einen Deutschen der deutschen Botschaft in Washington über- mittelt woroen sei. * Ein vernünftiger Standpunkt. Reuyork, 26. Juli. Bei einer Rede zur Begründung sei nes Antrages, daß die amerikanisch« Regierung bei den neuen Handelsvertragsverhandlungen mit Deutschland auf die Ein fügung einer Klausel bestehen solle, amerikanischen Staats bürgern religiöse Freiheit in Deutschland zu garantieren, wurde der Abg. Dickstein durch Zwischenruf« unterbrochen. Der Abg. Blanton erklärte, Amerika solle sich um seine eigenen An- gelegenheiten und nicht um fremde Dinge kümmern, die die Vereinigten Staaten nichts angingen. Ehirago, 26. Juli. Gegenüber den von jüdischen Kreis«« und ihren Gesinnungsfreunden gegen Deutschland ausgestreu- ten Verdächtigungen erklärte der Präsident de» amerikanischen Olympiakomitee», Avery Brundage, er sähe keinen Grund, weshalb di« Vereinigten Staaten auf den Olympische« Spielen i« Berlin nicht vertreten sein sollten. Er wisse auch nicht, welche Vorwürfe einer unterschiedlichen Behandlung der Sportsleute selbst im Falle ihrer Erhärtung ihn bestimmen könnten, sich gegen eine Teilnahme an den Berliner Spielen auszusprechen. Die Stärke und Bedeutung des organisierten Amateursvortes liege in seiner Unabhängigkeit, und ebenso wenig, wie der Amateursport irgendwelche politische, rassische und religiöse Einmischung dulden würde, dürfe er selbst sich in die inneren Angelegenheiten eines Landes oder einer Gruppe einmischen. * Scharfe ungarische Kritik. Budapest, 26. Juli. „Uj Magyarsag* nimmt entschieden gegen den Beschluß bes Neuyorker Bürgermeisters Stellung Berlin, 27. Juli. Als 6. Fall aus der Reihe der Devisen strafverfahren gegen Angehörige katholischer Orden begann heute ein Verfahren gegen 4 Schwestern der Kongregation vom heiligen Karl Borromäus* mit dem Mutterhaus in Treb nitz (Schlesien). Diese Verhandlung wird vor dem Berliner Schöffengericht durchgeführt. Die Generalvikarin Luitgardis Kneppek aus Trebnitz leitete lange Jahre hindurch die Kongregation als Generaloberin und stand seit ihrer Ablösung im August 1933 ihrer Nachfolgerin, der Generaloberin Felizi- tüs Potrz aus Ftiedeberg a. d. Queis beratend zur Seite. Schwester Rosalie Be! l aus Trebnitz war seit 1922 Oekonomtn der Kongregation und gehörte somit dem Generalrat an. Zu ihrer Nachfolgerin wurde Anfang des Jahres die Schwester Rosa Völkel ernannt, die wegen Begünstigung angeklagt ist. Sie hat während der Durchsuchung des Klosters durch Beamte der Zollfahndungsstelle ein Notizbuch versteckt, dessen Inhalt sie für belastend hielt. Die Anklage wirft den drei erstgenannten Schwestern vor, daß sie in den Jahren 1932 bis 1934 durch den berüchtigten Dr. Hofius, insgesamt 255 060 RM über die Grenze nach Holland bringen ließen. Bis auf einen Betrag von 150 000 Gulden wurden hierfür Obligationen der eigenen Ordensan leihe im Betrage von 66 000 Gulden und Preußenbons im Betrag von 75 000 Dollar gekauft. Hierzu haben die drei Hauptangeklagten ein Geständnis abgelegt und eingeräumt, daß sie sich der Rechtswidrigkeit ihres Handelns bewußt waren. Darüber hinaus wird der Generalvikarin Kneppek noch ein Verstoß gegen die Devisenvorschriften zur Last gelegt. Sie hat die Niederlassung der Kongregation in Olbersdorf (Tschechoslowakei) laufend durch Geldzuwendungen mit insge- samt 13 000 RM unterstützt. Diese Summen wurden jeweils von Schwestern mit über die Grenze genommen. Zur Beweisaufnahme sind 3 Zugen geladen, zu denen sich noch ein von der Verteidigung gestellter Zeuge gesellt, über dessen Vernehmung das Gericht noch zu entscheiden hat. Es handelt sich um einen holländischen Geistlichen, der nach An sicht der Verteidigung wichtige entlastende Aussagen zu machen hat. Nach Feststellung der Personalien wurde die Oekonomin Bell vernommen. Zur Durchführung von Bauvorhaben seien Ausländsanleihen — 480 000 holländische Gulden und 250 000 Reichsmark — ausgenommen worden. Dr. Hofius sei zum Orden gekommen und hab« angeregt, Aktien zu zeichnen. Unter Mitwirkung des Landesrates seien dann 25 000 RM Aktien gezeichnet worden. Auf die Frage, wer auf den Gedan- ken gekommen sei, die Auslandsobligationen zurückzukaufen, erwiderte die Angeklagte Dell, Dr. Hofius hab« gesagt, er wolle die Anleihezinsen heruntersetzen, das ginge aber nur, wenn er Papiere kaufe. Die Angeklagte berichtette weiter, Dr. Hofius habe erzählt, daß er auch anderen Orden helfe. Sie habe daher das Vertrauen gehabt, daß er zu seinen Geschäften berechtigt gewesen sei. Auch die Angeklagte Kneppek behauptet, gutgläubig gewesen zu sein. Sie hebt hervor, Dr. Hofius habe auf die Notwendigkeit einer staatlichen Genehmigung bei der Auf nahme einer Anleihe in der Tschechoslowakei aufmerksam ge- Macht. Infolgedessen habe sie angenommen, daß er als Batik direktor auch die staatliche Genehmigung für die Rückkäufe in der Hand habe. Der Vorsitzende wandte sich der Angeklagten Völkel zu, und warf ihr vor, daß sie vor deutschen Zollbeamten ein Notiz buch auf dem Boden versteht hab«. Die Angeklagte erklärte, sie wisse über dies Buch nicht Bescheid, worauf der Vorsitzende ihr entgegenhält, daß sie in der Voruntersuchung genau bas Gegenteil gesagt habe. Bei der Erörterung der Geldunterstützungen, die der Kongregationsnlederlassung in Olbersdorf (Tschechoslowakei) von Trebnitz aus »»gegangen sind, bestritt die Angeklagte Kneppek, sich schuldig gemacht zu hüben. Sie erklärte, es hätte doch auch die Möglichkeit bestanden, diese Gelder nach Amtliche Anzeigen Lindenau. Straßensperrung. Die Dorfstraße von Neustädtel nach Lindenau bis Fürsten- straße wird wegen Beschotterungsatbeiten vom 27. Juli bi» 3. August 1935 für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Schneeberg, Griesbach verwiesen. Lindenau, 27. Juli 1935. Der Bürgermeister. und äußert sich in abfälliger Weis« über die Art, wie dieser, nur um seinen Rassenbrüdern zu helfen, einem deutschen Staatsbürger sein Gewerberecht absprach. E» sei unerhört, daß sich der Bürgermeister im Interesse des Rassenhasses über alle Schranken der amerikanischen Freiheitsidee hinwegsetzen konnte und in ohnmächtiger Wut selbst den Umstand vergaß, daß seine jüdischen Rassenbrüder eben dieser Freiheitsidee ihre ganze Existenz zu verdanken haben. und nach im Rahmen der Freigrenze nach der Tschechoslowa kei zu schaffen. Daß auch dies eine Umgehung des Gesetzes gewesen wäre, bestritt die Angeklagte, und will sich nicht gegen ihre Pflichten gegenüber der Dolksgesamtheit vergangen haben. „Daß Sie dies auch nur versuchen*, stellte der Vor sitzende mit erhobener Stimme fest, „finde ich sehr verwunder lich, nachdem Sie 255 000 RM. dem deutschen Dolksvermögen entzogen haben.* Es wird dann eingehend die Angelegenheit mit dem No- tizbuch erörtert, das die geheimen Buchungen Über die Ge- schäfte des Dr. Hosius' enthielt. Räch langem Zögern gab die Oekonomin Bell zu, zu der Mitangeklagten SchMster Völkel gesagt zu haben, daß es nicht güt sei, wenn man dieses Buch sehe. Die Schwester Völkel will das Püch nur versteckt Haben, weil sie annahm, daß „Unstimmigkeiten in den Buchungen sei» könnten*. Anschließend machte der Vorsitzende der Angeklagten Vorhaltungen aus den Protokollen der Voruntersuchung und bemühte sich, die Widersprüche mit ihren häufigen, stark ein schränkenden Aussagen aufzuklären. Ein neuer Donaupakt-Plan. Londo«, 27. Juli. Reuter meldet a«s Rom, daß 3ta- lin und Frankreich de» Regierungen Oesterreich», Ungarns «nd der Kleine« Entente «i«e« «e«e« endgültige« Vorschlag für de« Donaupakt vorgelegt hätten. Die Länder hätten den Paktvorschlag, der sich auf allgemei neren Linien al» der frühere Pla« bewege, günstig ausgenom men. Die deutsch« Regierung sei vo« de« Verhand lungen unterrichtet worden, habe jedoch «och keine« Entwurf erhalten. Der Plan sei auch England »nd Polen vorgelegt worden und enthalten vier Hauptpunkte. 1. Eine Bestätigung der österreichischen Unabhängigkeit. 2. Bestimamugen über Nichteinmischung i» innere Angelegenheiten einschl. Propa ganda «sw. 3. Eine Erklär«»-, daß kein Angriff »nd keine Unterstützung eine» Angreifer» stattfinden solle; 4. daß ferner im Falle einer Verletzung de» Pakte» durch eiuen Unterzeich, «er Gegenmaßnahmen durchgeführt «erden solle«. Die Ver- wirklichüng des Paktes hänge noch vo« der Entscheidung der deutschen Regierung ab, obwohl, wie in Rom erklärt werde, die Unterzeichnung auf jeden Fall »orgenommen werden solle. Kiel, 27. Juli. Am dritten Jahrestage des Untergangs des Segelschiffes „Niobe" legte Konteradmiral Goetting gestern am Denkmal auf dem Garnisonfriedhof im Namen des kommandierenden Admirals der Marinestation der Ostsee neben den schon niedergelegten Kränzen des Segelschulschiffes „Gorch Fock* und verschiedener Angehöriger einen Kranz mit der Inschrift „Die Kriegsmarine ihren geliebten Kameraden vom „S. S. S. Niobe" nieder. Hamburg, 27. Juli. Wegen Versicherungsbetruges wurde der 25jährige staatenlose Juve Lewin festgenommen. Lewin hatte Anzeige erstattet, daß ihm ein Personenkraftwagen ge stohlen sei. Die Ermittlungen ergaben, daß der Diebstahl des Kraftwagens fingiert war. Als Lewin die Versicherungssumme für den gestohlenen Wagen abholen wollte, Wurde er festge nommen. Außerdem hatte er noch einen Schaden von 320 Reichsmark angemeldet, auch hier konnte ihm nachgewiesen werden, daß er die Versicherungsgesellschaft betrügen wollte. Wie», 26. Juli. Der Salzburger Landtag beschloß ein Gesetz über die Einführung einer Landestracht für Männer, um dem Gefühl der Zusammengehörigkeit der im Lande Salz- bürg wohnenden Bevölkerung auch in der Kleidung Ausdruck zu geben. Pari», 26. Juli. Im Kirchenspiel Amiens sind in der Der- waltungsabteiluna für den Aufbau der im Kriege beschädigten Kirchen schwere Unterschlagungen ftstaestellt worden. Es feh- len 1308 000 Franken. Gegen den Leiter ist Klage erhoben worden. O Schlesische Ordensschwestern wegen Devisenschiebung angeklagt