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WMKkAWW »«w» o» F»r Nückzad« «>v«rl-iial «ingelandln SchrMück, «I». üd«n,t»«I dl« Schrtsllillimg »«In« Verantwort»»^ Sonnabend, den 3. August 1S3S. Jahrg. 8L Nr. 17S. Schneeberg. Ortskrankenkasse Aue. »rr Waller Groß ist heute als Hilfsvollstreckungsbean>^r . . , . - .. Herr Waller Groß ist Heu -g zur Kassensatzung, in dem in der Haupt- inPflicht genommen worden, lfuhrung des Führergrundsatze- notwen- Der 27. Nachtrag Der Bürgermeister. Schneeberg, den 1. August 1935. V dlagrlala rAA Senf, 3. Aug. Die Verhandlungen der beteiligte« Mächte über de« italienisch-abessinische« Konflikt find gestern abend zum Abschluß gelangt. Der Rat habe heute mittag die Mitteilung der drei Mächte entgegengenommen, daß fie die Ausnahme von Verhandlungen zur Regelung des gesamten Problems beabsichtigen und daß sie de» Völkerbund am 4. September hierüber «nterichte« werden. Diese Lösung entspricht im wesent lichen de» italienische» Wünsche». Die öffentliche Schlußsitzung des Völkerbundsrates, die heute vormittag 1v Uhr in Aussicht genommen worden «ar, ist verschoben worden. Sie wird voraussichtlich erst heute abend stattfinden. Als Grund wird angegeben, daß die abessi. nischen Vertreter die gestern übermittelte Formel ihrer Regie- rung vorlegen müßten. Ls verlautet von anderer Seite, daß auch das englische Kabinett endgültig Stellung nehme» müsse und daß außerdem «och einige Si«zelfragen z« kläre« feie«. Die Genfer „Lösung" Vertagung bis 4. September. der Vormarsch auf die französische Bahn von Dschibuti nach Addis Abeba treffen. Sollten die Italiener diese benützen wollen, so würde sie natürlich von den -Abessiniern schon auf der Strecke, die den Aufstieg zum Hochlande überwindet, zer- stört werden. Aufmarsch in und «m Abessinien Do« Dr. Paul Rohrbach. Ogaden und Harar sind noch lange nicht das eigentliche Abessinien. In Harar steht man erst angesichts des Hochlandes, und dort hört zunächst die Möglichkeit auf, Danks und Motor- fahrzeuge zu benutzen. Dazu müssen erst, mit großem geitauf- wand und unter abessinischer Gegenwehr, leistungsfähige Ge- Druckstücke de« Satzungsnachtrags sind schon jetzt, die neuen Beitragsübersichten in den nächsten Tagen an Kassen stelle erhältlich. Aue (Sa.), am 2. August 1935. Der Leiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse für Ane und Umgeb. Leistner. Nea?« bLkL London, 3. Aug. 3m Unterhaus hatte gestern Sir Her- bert Samuel eine gemeinsame englisch-französische Garantie zum Schutze der italienischen Kolonien in Afrika vorgeschla gen. Außenminister Hoare begrüßte diese Anregung und hat sie an Eden nach Gens weitergegeben. „Ihr werbet Abessinien ganz besitzen!" Mussolini an die Schwarzhemden. Rom, 2. Aug. Ernst jetzt wird der genaue Wortlaut der Rede bekannt, die Mussolini vor einiger Zeit vor den Schwar-Hemden in Eboli hielte Er hat dabei u. a. zu de« fache die durch Einführung des Führergrundsatzes notwen digen Aenderungen enthalten sind, ist in Kraft getreten. Ferner erfolgt ab 1. August wieder die Berechnung und Ein- Hebung der Beiträge nicht mehr nach Wochen, sondern nach Kalendermonaten. Amtliche Anzeigen. In da» Handelsregister ist eingetragen worden: 1. am 17. Juli 1935 auf Blatt 290, die Firma Thekla Schürer in Radiumbad Oberschlema betr., und 2. am 24. Juli 1935 auf Blatt 509, die Firma Gebr. Wegler in Langenbach betr.: die Firmen sind erloschen; S. am 29. Juli 1935 auf Blatt 408, die Firma Erzgebirgischer Hof, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Radiumbad Oberschlema betr.: ») In der Gesellschafterversammlung vom 19. März 1935 ist der tz 12 Abs. 1 Satz 1 des Gesellschaftsvertrages geändert worden, d) der Hoteldirektor Han« Quast in Radiumbad Ober- schlema ist zum Geschäftsführer bestellt. Amtsgericht Sch«eeberg, den 29. IM 1935. nach Afrika gehenden Schwarzhemden gesagt: „Ihr schewrt mit Stolz und Freude. Ihr «erdet Abessinien, das Ihr zu erobern geht, ganz besitzen. Wir «erden uns nicht mtt Teil- ergebniffen zufriedengeben. Wenn »n« jemand zu widerstehen" wagen sollte, «erden wir ihn mtt Schwert und Feuer aus- rotten. Wir antworten den blonden Verteidigern Abessiniens mit dem allen Motto, daß wir uns nicht um sie kümmern werde«. Ihr habt die besten Waffe« der Wett, Ihr seid «n- besiegbar ««d bald «erden die fünf Erdteile sich vor Euch beugen und zittern vor der faschistische« Macht. Rom, 3. Aug. Gestern abend zur gleichen Stunde, in der der Bölkerbundsrat zusammentrat, um eine friedliche Lösung des abessinischen Streitfalles zu suchen, verbreitete sich hier die Nachricht, daß Sonnabend früh der «ennte Mobil machungsbericht erscheinen wird, der neue, wichtige Maßnah men zur Bereitstellung weiterer Truppenverstärkungen für Ostafrika bekannt gibt. Reue ägyptische Sympathiebekundunge«. Alexandria, 3. Aug. Der Vorsitzende der islamischen Vereinigung junger ner hatte gestern eine Protest»«- sammlung gegen Ji cinberufen, zu der u. a. erschienen waren: der frühere ^eiegsminister Saleb Sami Bey und Scheich Taftasani, einer der höchsten islamischen Geistlichen. Al» Hauptaufgabe wurde bezeichnet die Herstellung von Ver bindungen mit allen orientalischen Ländern zur Hilfeleistung für Abessinien und seinen Aampf um seine UnabhSngigttit. — Die Meldungen ehemaliger ägyptischer Offiziere -um Ein tritt in die abessinische Armee sollen täglich zunehmen. In Addis Abeba wurden Vorschläge über eine Zusam menkunft -wischen dem Kaiser von Abessinien und Mussolini iw Umlauf gesetzt. Vielleicht könne Frankreich ein« solche gu- sammenkunst auf französischem Boden vorbereiten. Di« amtlichen Bekanntumchungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» »Erzgebirgtschrn Volk-freund»' in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «tngesehen ««den. birgsstraßen gebaut werden. Immerhin bedeutet die moderne Motorisierung der Truvpen einen Vorteil, wenn von Somalia aus am Fuß des Hochlandes eine Basti angelegt werden soll. Soviel sich erkennen läßt, hatten die Abessinier ihre besten, d. h. ihre verhältnismäßig gut ausgebildeten und bewaffneten Streitkräfte im Süden, auf dem Hochlande, bereit. Ihre Schwäche besteht im Munitionsmangel. An einschüssigen Hin terladern alter Konstruktion sollen über 500000 im Lande sein, aber mit teilweise stark überalterten Patronen; dazu etwa 30 000 moderne Gewehre mit zehn Millionen 5 bis 6 schüssiger Patronenrahmen, von denen mehr als die Hälfte mit Schwie rigkeiten erst in diesem Jahr importiert werden konnten. Es ist auch geglückt, 600 leichte Maschinengewehre, die mit Kaffee bezahlt wurden, einzuführen, aber für eine große Bestellung auf 4000 Gewehre und 7 Millionen Rahmen wurde kürzlich in Antwerpen die Ausfuhr verweigert. Es ist also nur zu be- preislich, daß sich die abessinische Regierung energisch um Lie Preisgabe der Einfuhr von KrwgÄMakrial LemMt. Die Fran- zosen haben gesagt, fie wollten von Dschibuti alles weiterbe fördern-- was für Abessinien gelandet werden kann^abev diese Zusage kann jeden Augenblick" zurückgenommen: werden. ! Darin blieben noch die Wege über Aegypten und! über die Aganda bahn: benützbar, wenn England die Waffenlieferung: freigibt. In. Nordabessinien sollen 100000 bis 12s) 000 Diann unter einem Vetter des Kaisers, Ras Kassa, und dem jungen Kron- Prinzen, der aber nur dem Namen nach komandiert, stehen; im Zentrum etwa 50 000 Mann; im Süden will der Kaiser selber die Truppen befehligen. Das ganze rollende Material der Bahn soll bei Kriegsausbruch zwischen der Hauptstadt und der Schlucht von Hawasch, durch die der Aufstieg zum Hochlande geht, konzentriert werden. Auf dieser Strecke sind auch eine Menge Munitionsdepots angelegt. Für die Abessinier wird die seit ihrem Sieg bei Adua eingetretene Motorisierung des Krieges eine unangenehme Neuerung sein, aber auch die Jta- liener werden erfahren, daß dieser Vorteil mit dem Angriff auf das Hochland aufhört. Hallen » * Tageblatt MV Schneeberg, der FtnanzLmler t« Am Md Schwarzenberg. G» »erd« außerdem veröffenllicht: BekamUmachungen der Amisgerichtt in Au«. Schneeberg, Schwarzenbetg, Johanngeorgenstadt und des Sladtrale» z« Schwarzenberg. Verlag S. «. «Srlner, Aue, Sachse». Sauplaeschästsflell« r Aue. Fernruf Sammel-Nr. 2S41. Drahtanschrift r Dolbsfreund Auesochsrn. ««schästOfteUmt Lößnitz lAmt Au«) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. Forslaml Läufer versteigert am Freitag, de« S. August 1935, «« «achmittags X« Uhr ab in Wehrmanns Gasthaus in Lauter 265 r« Breunschette, gack««, Knüppel, Aeste au» Abt. 2, 10—13, 106, 120—122. Forstamt Lauter. Während kn Genf da« Völkerbundsgefüge knarrt und kracht, während die Stresafront sich zur Spirale wandelt, wer den in Abessinien die Pläne deutlicher, nach denen sich dort Angriff und Abwehr voraussichtlich vollziehen werden. In Adot» Abeba erwartet man, nach englischen Berichten, daß Mussolini noch im Laufe des August einen Besuch bei der Armee machen und daß dann eine dramatische Besetzung de» Schlachtfeldes von Ädua durch die Italiener stattfinden wird. Adua ist kaum 30 Kilometer von der italienisch-abessinischen Grenze entfernt, so daß es dorthin nur ein militärischer Spa- -iergang wäre. Auf der italienischen Seit ist die Grenze mit elektrisch geladenem Stacheldraht, zahlreichen Tvuppenpostie- rungen und weittragender Artillerie beseht. Die Italiener haben eine Proklamation an die Eingeborenen ihrer Kolonie Eritrea erlassen, die sie vor allem darüber beruhigen soll, daß keine Kolonisten aus Italien nach Eritrea geschickt werden sol len und jedermann wegen seines Landbesitzes ruhig sein könne. Die Sympathien mit Italien sind aber auch in Eritrea gering, man verfügt in Addis Abeba über einen guten freiwilligen Nachrichtendienst von der italienischen Seite her. Die abessinische Heeresleitung schätzt die italienischen Streitkräfte in Eritrea auf etwa 200 000 und in Somalia auf 50 000 Mann. Darin sind einbegriffen 25 000 in Eritrea und 20 000 in Tripolis angeworbene Askaris, sämtlich Muhamme- daner, auf die vielleicht wenig Verlaß sein wird. Don Adua kann durch das breite Tal des Barrakka-Gasch auf das in der Luftlinie noch etwa 180 Kilometer entfernte Gondar marschiert werden. Gondar liegt nicht weit vom Tana-See, also direkt in der englischen Interessensphäre, und ist die frühere Residenz der abessinischen Herrscher. Der Negus Fastlides (Alem Saged) ließ sich hier im 17. Jahrhundert von portugiesischen Bau meistern ein prachtvolles^SHloß bauen, das aber, gleich den meisten der vierzig Kirchen, die Gondar früher zählte, jetzt in Ruinen liegt. Gondar hat noch kirchliche Bedeutung; die mei sten abessinischen Geistlichen werden hier ausgebildet, und es gibt eine interessante Industrie von Andachtsartikeln. Große militärische Entscheidungen werden hier im äußersten Norden Abessiniens kaum fallen. Im Westen ist die Grenze de» eng- Aschen Sudan nicht weit entfernt, und nach Süden, gegen Ad dis Abeba und das Herz des Landes, türmen sich die Verkehrs hindernisse ganz besonders. Das größte Hindernis ist der Blaue Nil, oer jetzt noch für mehrere Monate Hochwasser führt. Die einzige feste Brücke über den Strom ist vor Jahrhunderten von den Portugiesen gebaut worden. Es wäre von den Abes siniern unklug, wenn sie einen zu großen Teil ihrer Armee im Norden aufs Spiel setzten, wo er nach einer Niederlage abge schnitten wäre. Den Italienischen Hauptangriff erwarten die Abessinier nicht von Eritrea, sondern von Somalia aus, weil nur von dieser Basis aus moderne Motorfahrzeuge und Tanks anaesetzt werden können. Man glaubt, daß nach einer Musso- linirede auf dem Schlachtfeld von Adua und vielleicht einem Unternehmen auf Gondar die Hauptstreitmacht der Italiener zu Schiff von Eritrea nach Somalia transportiert werden wird. Dje Truppen schon dort am Indischen Ozean zu versammeln, war nicht ratsam, weil die gesundheitlichen Verhältnisse in So malia noch viel ungünstiger sind, als in Eritrea. Das Haupt- Hindernis in der Richtung von dem oft genannten Ual Ual in Somalia nordwestlich auf Harar ist die Wasserlosigkeit. Die Landschaft Ogaden, durch die der Vormarsch gehen müßte, er- innert mit ihrem Wassermangel und ihren Kameldornbaumen, die teils in lichtem Bestand, teils in großen, undurchdring lichen Dickichten stehen, etwas an Südwestafrika. Motorisierte Infanterie und Tanks können die 550 Kilometer Luftlinie zwi- sen den Brunnen von Ual Ual und Harar in wenigen Tagen hinter sich bringen. Zwischen Ual Ual und der Küste, auf ita- lienischem Gebiet, sind schon umfassende Straßenbauten vorge nommen. Es wäre nur gefährlich, mit schwachen Kräften weit vorzustoßen, und für größere Massen wird das Problem der Wasserbeschaffung sehr schwierig sein. Entscheidende Kämpfe werden die Abessinier zwischen Ual Ual und Harar kaum lie fern, sondern sich vielmehr auf die Beunruhigung der italieni schen Etappenllnien beschränken. Etwas hinter Harar würde
