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Ilo. 8. Rixdor-Berlin, den 23. Februar 1907. XXI. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Eiandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für nicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 11h., für Verbands-Mitglieder hostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bethmann in Rixdort-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der 5andelsgärtner Deutsch ands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die verehrlichen Ilitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Aufgabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu berücksichtigen und beim Bezug von im Sandelsblatt angebotenen Artikeln sich aut das Bandeisblatt zu beziehen. 23. ordentliche bauptversammlung des Verbandes der 5andelsgärtner Deutschlands zu Berlin am 15. und 16. Februar 1907. Erster Tag. Verhandelt Berlin, den 15. Februar 1907. Eröffnung 9 Uhr 30 Minuten Vormittags. Der Vorsitzende. Herr Kohlmannslehner, eröffnet die Versammlung mit herzlichen Begrüssungsworten, seine Rede klang aus in der Aufforderung, auf Seine Majestät den Kaiser, die Deutschen Bundesfürsten und freien Städte ein dreifaches Hoch ausbringen zu wollen, welcher Aufforderung die Versamm lung begeistert entsprach. Es wird hierauf in die Tagesordnung eingetreten, und erteilt der Vorsitzende Herrn Beckmann das Wort zur Erstattung des Jahresberichtes. Bei der Aufzählung der durch den Tod ausgeschiedenen Mitglieder ersucht der Vorsitzende die Versamm lung, das Andenken derselben durch Erheben von den Sitzen zu ehren, welcher Aufforderung die Versammlung nachkommt. Der Jahresbericht wurde von der Versammlung mit grossem Beifall aufgenommen. Es stellt der Vorsitzende, denselben zur Dis kussion. Herr Steen wünscht Auskunft darüber, wie sich die Verhältnisse im Bureau unter der neuen Einrichtung entwickelt haben, worauf Herr Seidel als Rechnungsprüfer erwidert, dass sich die Arbeiten sehr leicht und rasch abwickeln. Bezüglich des Kassenabschlusses werden durch die Versammlung keine Einwendungen gemacht, und wird dem Vorstande bezw. der Kassenführung Entlastung erteilt. Es folgt hierauf die Beratung über die Bestimmungen für die Gewährung einer Unterstützung an die Hinterbliebenen ver- i storbener Mitglieder. Herr Beckmann erläutert in längerer 1 Rede die Gründe, welche den Vorstand zur Einbringung dieser Vorlage bewogen haben, und ersucht die Versammlung, dieser Vorlage zuzustimmen. In der Diskussion darüber sprechen sich die Redner zum grössten Teil sympathisch aus, und empfehlen die Annahme nach den Vorschlägen des Vorstandes und des Ausschusses. Nach einem Schlusswort des Herrn Ziegenbalg, welcher nochmals den Standpunkt des Vorstandes klarlegt, wird zur Abstimmung geschritten. Der Antrag wird einstimmig durch die Hauptversammlung genehmigt. Antrag. 5 von E. B e c k e r - Wiesbaden ist durch diese An nahme gegenstandslos geworden. Zu Antrag 6, Wahl der Landes- und Provinzialvorstände alle 3 Jahre, verzichtet der Antragsteller Herr Neuen auf das Wort und zieht den Antrag zurück. Zu Antrag 7 der Ortsgruppe Stettin, 1/ jährliche Beitrags zahlungen betr., teilt Herr Kohlmannslehner die Ansicht des Ausschusses darüber mit, welcher den Antrag abgelehnt hat. Die Versammlung schliesst sich diesem Beschluss an. Zu Antrag 8 des Herrn E. Becker, Tagegelder betr., er klärt der Antragsteller Becker, dass er auf die Beratung des Antrages verzichtet, und denselben zurückziehe. Antrag 9 der Gruppe Sachs. Erzgebirge, Rückzahlung der Garantiefonds-Gelder betr.,begründet Herr Pie t zn er, worauf Herr Beckmann die Sachlage nach den Vorgängen in Braun schweig 1899 klarlegt. Nachdem sich verschiedene Redner über die Sache ausgesprochen, teilt der Herr Vorsitzende die Ansicht des Ausschusses mit, welche dahin geht, dass der Antrag 9 für jetzt abzulehnen ist. Die Versammlung lehnt den Antrag ab. Es folgt Beratung der Anträge 10 der Gruppe Oberlausitz. Nr. 1 derselben, Ausdehnung der Frachtkollis auf 4 m Länge, wird einstimmig angenommen. Nr. 2, Verbot des Hausierhandels mit Sämereien, gibt zu einer eingehenden Aussprache über die Verhältnisse im Samenhandel Veranlassung, nach dieser Aus sprache wird der Antrag durch die Versammlung abgelehnt. Antrag Nr. 3 wendet sich gegen die Verbilligung des Topfpflanzen- transportes, auch hier gibt der Vorsitzende die Auffassung des Ausschusses zur Kenntnis, welcher die Ablehnung befürwortet, bei der Abstimmung lehnt auch die Versammlung den Antrag einstimmig ab. Hierauf folgt die Beratung des Antrages 11 der Gruppe Braunschweig, Einführung von geheizten Waggons usw., begründet wird derselbe von Herrn Grabbe. Die zu dieser Sache sprechenden Redner sind nur zum Teil dafür, einige sprechen sich auch dagegen aus, da sie für den produzierenden Gärtner nur Nachteile befürchten. Nach einem Schlusswort des Herrn