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501 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 4G 10. November Herr Ziegenbalg teilnehmen wird. Zu einer Provinzial-Versammlung für Westfalen in Münster am 17. No vember wird dringend die Teilnahme eines Vorstandsmitgliedes erbeten, Herr de C o e n e erklärt sich bereit, an der Versamm lung teilzunehmen. Wertzeugnisse werden nach den Anträgen der Prüfungs-Kommissionen erteilt an 0. Petri-Schönow für eine Nelke, R. Lehmann-Weissensee für eine Bouvardie, E. Curio- Weissensee für 2 neue Fuchsien-Züchtungen. Es folgt hierauf eine abermalige Besprechung über die eventuelle Herausgabe einer Buchführung. Der von Herrn A. Schoenick e-Oderberg dem Vorstande vorgelcgte Entwurf ist auf die Herstellungskosten hin kalkuliert worden; es wird beschlossen, in dieser Sache ein Anschreiben an die Obmänner der Gruppen zu richten, und die selben zu bitten, über den etwaigen Bedarf und Bezug seitens der Mitglieder Erkundigungen einzuziehen, um einen üeberblick über die eventuell zu veranlassende Auflage zu gewinnen. Die Vorlage des Projektes an den Ausschuss wird von dem Ergebnis dieser Um frage abhängen. Für die Spezial-Baumschul-Nummer ist ein reichliches Material eingegangen, und soll die Herausgabe dieser Nummer Mitte des Monats erfolgen. Von dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten ist an den Vorstand die Bitte gerichtet worden, ein Mitglied für ein Preisgericht für den besten Plan des Gesamt aufbaues der Internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin 1909 zu ernennen; für dieses Preisgericht wird Herr de Coene in Vorschlag gebracht. Es folgt eine abermalige eingehende Besprechung über die von dem Ausschuss im Februar nächsten Jahres vorzunehmenden Vorstandswahlen. Aus dem Ausschuss ist seinerzeit bei der Abstimmung über eine eventuelle Er- gänzungswahl für den ausgeschiedenen I. Vorsitzenden die dringende Bitte an den Vorstand gerichtet worden, er möge sich auch seinerseits mit der Angelegenheit beschäftigen und dem Ausschuss baldmöglichst seine eigene Meinung sowie Vorschläge für die Wahlen bekannt geben. Der Vorstand hat geglaubt, sich diesen Aufforderungen nicht entziehen zu sollen, und beschliesst derselbe einstimmig, dem Ausschuss folgende Vorschlagsliste zu übersenden: I. Vorsitzender: Max Z i e g en b a 1 g - Laubegast, stellv. Vorsitzender: Wilhelm Ernst Charlottenburg, Schatz meister: V. de C o e n e - Franz.-Buchholz. I. Beisitzer: Th. S c h i r b e 1-Berlin. Ueber einen Vorschlag zur Wahl des IL Bei sitzers sollen den Ausschussmitgliedern ebenfalls Mitteilungen gemacht werden. (Die Herren Ausschussmitglieder sind in zwischen von den Vorschlägen benachrichtigt worden.) Der Vor stand bringt noch besonders zum Ausdruck, dass er irgend eine Erschwerung der Geschäftsführung sowie aller vorliegenden Verbands-Angelegenheiten in keiner Weise in der eventl. Tat sache erblicken könne, wenn der I. Vorsitzende des Verbandes nicht in Berlin, bezw. am Orte der Geschäftsstelle wohnt. Nach Erledigung verschiedener Eingänge und Zuschriften wird die Sitzung um 81/4 Uhr geschlossen. v. g. u. Max Ziegenbalg. Wilhelm Ernst. Victor de Coene. v. w. e. Th. Schirbel, Schriftführer. Provinzialverband Posen. Wahlprotokoll über die Wahl eines Vorstandes für den Provinzialverband der Provinz Posen auf der Versammlung in Bromberg am 10. Novbr. 1907. Es werden die Herren Julius Ross - Bromberg zum Vorsitzenden, A. Grundmann - Posen zu dessen Stellvertreter, Wilhelm Bretzel - Jägerhof-Bromberg zum Schriftführer und Kassierer von der Versammlung einstimmig gewählt. Bromberg, den 10. November 1907. Wilhelm Bretzel, Schriftführer. J. Marciniec. AdolfSchulze. Jul. Ross. Die eingegangenen Protokolle der Gruppen Stettin, Westfalen-Ost, Nahe und des Pro v. - Verbandes Posen mussten für die nächste Nummer zurückgestellt werden. Die Redaktion. Plötzlich, infolge eines Herzschlages, starb im 51. Lebensjahre unser Mitglied, der Gärtnereibesitzer Gottfried Reinicke in Lankwitz. Der Gärtner und Blumenhändler Christoph Hamdorf zu Kiel ist zum königl. preuss. Hoflieferanten ernannt worden. Dem Kunstgärtner Eduard Brozys zu Darkehmen wurde das preuss. Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. • w WWW WWW WWW WWWWWW wwww www «WWW WWWWWW W WWW WWW e » < 5 S N Kleine Illifteilungen. KS 2 Iw #*#******# Mitteilungen und Berichte über Baumschulkulturen. Der Stand der Kulturen ist in diesem Jahre hier ein sehr guter. Der nasskalte Sommer hat in unseren Höhenlagen und in dem leicht sich erwärmenden Grauwackenschieferboden den Wuchs nicht ungünstig beeinflusst, wie das vielleicht in schweren Böden der Niederungen der Fall ist. Obstbäume, sowie alle anderen Laubholzbäume und Sträucher zeigten besonders im Nachsommer ein recht gutes Wachstum. Ganz besonders gut stehen die Koni feren, wovon ich ziemlich grosse Posten kultiviere. Das Herbst geschäft lässt sich ganz gut an. Obstbäume, auch Apfelhoch stämme sind schon in grossen Quanten verkauft, so dass hier sich wohl eine Ueberproduktion in diesem Jahre noch nicht be merkbar machen wird. An allen Sorten Formobst, sowie auch an Buschbäumen wird voraussichtlich schon frühzeitig Mangel eintreten. Besser könnte der Absatz in Koniferen sein. Ich hoffe aber, dass in den nächsten Jahren, wenn erst die aus Holland vor In krafttreten der neuen Handelsverträge eingeführten Mengen ver arbeitet sind, auch in diesem Artikel ein besseres Geschäft sich entwickeln wird. Die Nachfrage nach Alleebäumen, Zierbäumen und Gehölzen hält sich bis jetzt in den gewohnten Grenzen. Bemerkenswert ist, dass die vom Bund der Baumschulen besitzer festgelegten Detailpreise, welche doch immerhin eine Er höhung der letztjährigen Preise darstellen, von den Käufern durch weg anstandslos bewilligt wurden. Um so unverständlicher aber ist es, dass man so häufig hören muss, dass Handels- und Land- schaftsgärtner, die ihre Bäume selber erst kaufen, billiger an die Privatkundschaft absetzen, als die Baumschulen. Die Interessen der Baumschulbesitzer wie auch der Handels und Landschaftsgärtner sind meist dieselben und gipfeln darin, möglichst viel, natürlich »gute“ Ware, zu guten Preisen an das Publikum abzusetzen. Die bisherigen Massnahmen des Bundes der Baumschulbesitzer beweisen wohl, dass hier das ehr liche Bestreben besteht, den Handels- und Landschaftsgärtnern einen angemessenen Verdienst bei Absatz der Baumschulprodukte zu sichern. Mögen also die Gruppenvorstände diese Bestrebungen unterstützen, nicht Gegensätze zu konstruieren suchen, die nicht vorhanden sind, und dadurch das bis jetzt noch glücklich ge wahrte gute Einvernehmen gefährden. Ich schliesse meinen Bericht mit dem Wunsche, dass stets ein freundliches Hand in Handarbeiten zwischen den Baum schulbesitzer- und Handelsgärtnervereinigungen stattfinden möge zu beiderseitigem Nutzen und zum Besten des ganzen Geschäfts. Kirchen. C. Lohse. Hier in Holstein ist in den letzten Jahren ein ganz be deutender Aufschwung in der Baumschulenbranche zu verzeichnen. Ich möchte deshalb annehmen, dass das Areal zu Baumschulen zwecken in den letzten 10 Jahren um das 4fache gestiegen ist. Durch diese grossen Massenanzüchtungen ist es nicht zu ver meiden, dass in dem einen oder anderen Artikel eine Ueber produktion entsteht, und dass die Pflanzen zu recht billigen Preisen verschleudert werden müssen. Andere Artikel dagegen, besonders Neuheiten in Rosen, Coniferen und Gehölzen zu An lagen und Forsten, die in den letzten 5 Jahren viel eingeführt wurden, finden guten Absatz und werden gebührend bezahlt. Das Absatzgebiet, welches sich früher auf Deutschland beschränkte, erstreckt sich jetzt auch nach dem Auslande. Durch die günstige Lage in der Nähe der Hafenstädte Hamburg, Lübeck, Kiel usw. ist es uns möglich, recht günstige Abschlüsse mit überseeischen Ländern zu machen. Besonders werden Rosen und Forst- und Heckenpflanzen exportiert, und von Jahr zu Jahr werden weitere Verbindungen mit dem Auslande angeknüpft. Die Betriebs unkosten sind in den letzten Jahren ganz bedeutend gestiegen. Arbeitskräfte sind hier überhaupt nicht ausreichend zu erhalten, deshalb sind Veranstaltungen getroffen, und mehr als 100 Arbeiter und Arbeiterinnen aus Thüringen, Pommern, Posen und Schle sien angenommen, und auf Baumschulenarbeiten eingeübt worden. Dadurch können wir alle Arbeiten bewältigen. Auch sind in