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zahlen. Das Eintrittsgeld für die Genossenschaft beträgt 5 Mk., es wird dies sofort dem Reservefond überwiesen. | Wer nach dem 1. Juli 1908 beitritt, muss seinen Geschäfts anteil und das Eintrittsgeld sofort in ganzer Summe erlegen. In Aussicht genommen ist eine Dividende von 5 %, alle anderen Ueberschüsse fliessen den beiden Reservefonds, einem gesetzlichen und einem ausserordentlichen, zu. Die Ge nossenschafter können auch mehrere Geschäftsanteile erwerben, und ist als Norm ein Geschäftsanteil auf je 10 Waggons jährlichen Bedarfs vorgesehen; die höchste Zahl der Ge schäftsanteile darf jedoch vier nicht überschreiten. Auf den Generalversammlungen hat jeder Genossenschafter nur eine Stimme, gleichgültig, ob er einen oder mehrere Geschäfts anteile besitzt. Direktor Karthau s—Potsdam gab sodann in kurzen Zügen eine Uebersicht über die wichtigsten Punkte des Genossenschafts-Statuts, und erläuterte die wichtigsten Para graphen desselben. Er betonte besonders, dass Vorstand und Aufsichtsrat den Mitgliedern gegenüber voll verant wortlich seien. Allein das Bestehen einer derartigen Ge nossenschaft würde schon von Einfluss auf die Preise sein. In der nunmehr beginnenden lebhaften Aussprache wurden vielerlei Anfragen gestellt und zahlreiche Auf klärungen gegeben, und kam alsdann die Hauptfrage zur Behandlung, ob die Genossenschaft gegründet werden solle, und sich eine genügende Teilnahme durch sofort zu voll ziehende Unterschriften fände. Das Resultat der nun vor genommenen Zeichnung war ein hoch erfreuliches; es ergab sich, dass 117 Mitglieder sich bereit erklärten, der Ge nossenschaft beizutreten, eine Zahl, die sich schon in den nächsten Tagen und Wochen noch erheblich steigern dürfte. Die Bekanntgabe des Resultats rief unter den Versammelten eine lebhafte Begeisterung hervor. Man schritt sofort zu der Wahl des Aufsichtsrats, und nach Vollzug wählte der Aufsichtsrat auch sofort den Vorstand. Den Vorstand der Genossenschaft bilden: H. Kiausch- Zehlendorf, W. Ernst -Charlottenburg, 0. Beyrodt- Marienfelde. Den Aufsichtsrat bilden: W. Swoboda, i. Fa. J. C. Schmidt -Steglitz, 0. P 1 a t z -Charlottenburg, V. d e Coene, i. Fa. Spielberg & Coen e -Franz.-Buch- holz, C. K o 11 e-Südende, G. M ar q u a r dt - Zossen, F. Heinn-Heinersdorf, 0. Bernstiel-Bornstedt, H. Mehl- Weissensee, G. C 1 a s -Zehlendorf. Herzliche, aufrichtige Wünsche bringen wir dieser ersten genossenschaftlichen Betätigung innerhalb unseres Verbandes entgegen, möge auch diese Neugründung sich als eine wahre Wohlfahrtseinrichtung erweisen. Aus unserem Verbände heraus, von einer seiner Gruppen, ist hier der erste Schritt auf einem Wege getan, der, wie wir nicht im geringsten zweifeln, noch viele weitere segensreiche Folgen nach sich ziehen wird. In einer der nächsten Nummer werden wir das Statut der Genossenschaft veröffentlichen, und weitere Mitteilungen über die „Einkaufsgenossenschaft für Gärtnerei G. m. b. H. in Berlin“ bringen. # **±±2*2# | ss s ss Fragekasfen, ss ss ss | Die geehrten Mitglieder werden ebenso höflich wie dringend gebeten, sich im Interesse der Fragesteller an der Beantwor tung der Fragen beteiligen zu wollen. Frage 88 0. Wie ist die Kultur der Rochea falcata, um kräftige, gesunde Pflanzen zu erzielen? Antwort. Rochea falcata wächst leicht aus Stecklingen von schwächeren Nebentrieben, die jedoch nicht in ein Ver mehrungsbeet kommen dürfen. Nachdem die Stecklinge an der Schnittfläche etwas abgetrocknet sind, stopft man deren 3—5 in einen Stecklingstopf in sandige Erde und stellt diesen in einem temperierten Hause oder kalten Kasten so auf, dass Luft und Sonne Zutritt haben. Bei ganz mässigem Spritzen welken die Stecklinge nicht. Rochea falcata liebt durchlässige, jedoch nicht zu leichte Erde und verhältnismässig kleine Gefässe. Die weitere Kultur erfolgt am besten in einem kalten Kasten in recht sonniger, warmer Lage, bei stetem Lüften. Nachdem die Stecklinge einzeln gepflanzt sind, können sie aus den Stecklingstöpfen gleich in die endgiltigen Gefässe versetzt werden, in denen sie blühen sollen. In trockenen, warmen Sommern macht der Knospenansatz selten Schwierigkeiten; tritt vor der Knospenbildung jedoch feuchte Witterung ein, so empfiehlt sich mässiges Trockenhalten bis der Knospenansatz erfolgt. Da die abgeblühten Pflanzen nur wenige Seitenzweige liefern, benutzt man auch die älteren stärksten Blätter zur Vermehrung. Man löst zu diesem Zwecke die Blätter hart am Stamme ab, sodass möglichst der Blattansatz erhalten bleibt. Nach dem Ab trockenen der Wunden lässt man dieses Material etwa eine Woche auf einer trockenen Tablette liegen und steckt die so vorbereiteten etwas angewelkten Blätter in reinen Sand. Es bilden sich aus diesen Blattstecklingen meist mehrere junge Pflanzen, welche oft die aus Zweigstecklingen gewonnenen noch einholen und meist gedrungenere Pflanzen als diese ergeben. Die üeberwinterung der abgeblühten Pflanzen erfolgt in einem temperierten Hause, vor Tropfenfall geschützt, ziemlich trocken. . Damit ist nicht gesagt, mit der Wasserentziehung so weit zu gehen, dass die Pflanzen welken. Rellingen. Richard Stavenhagen. Frage 93 5. An meinen kleinen eingetopften Erica gracilis machen sich weisse Flecken bemerkbar, die Pflanzen scheinen zu stocken, woher kommt dies? Ich habe viel Luft in meinen Häusern, die Eriken sind allerdings schon Anfang Oktober eingeräumt, schattiert wird nicht mehr, kommt es vielleicht davon? W. C. Antwort. Die Eriken scheinen bereits mit etwas Schimmel behaftet eingeräumt zu sein, und hat sich in den Häusern nun der Schimmel mehr verbreitet; als gutes Mittel hat sich das Schwefeln der Eriken bewiesen. Frage 881. Kann jemand Angaben darüber machen, ob irgendwo die Kultur der echten Meerzwiebel, Scilla maritima (Syn. Urginea marit.) noch betrieben wird ? E. D. Erteilung von Wertzeugnissen des Uerbandes der Randeisgärtner Deutschlands. i. Protokoll. Die vom Vorstand beauftragte Kommission besichtigte am 22. September 1907 die Fuchsien-Neuheiten des Gärtnerei besitzers Ernst Curio zu Weissensee, deren nähere Be schreibung schon in No. 37 des Handelsblattes veröffentlicht wurde. 1. Frau Henriette Ernst ist sicher durch ihren enormen Blütenreichtum und gedrungenen Wuchs eine wertvolle Bereicherung unseres Fuchsien-Sortiments, und wird sich ohne Zweifel einen dauernden Platz als Markt- Fuchsie erobern. 2. Curios Sensation zeichnet sich ebenfalls durch kräftigen Wuchs, schöne dunkle Belaubung und reiches Blühen aus. 3. War nur in einigen jüngeren Exemplaren vorhanden und wurde daraufhin zurückgezogen. Wir schlagen nun die beiden ersteren Sorten zur Er teilung eines Wertzeugnisses vor. Weissensee, den 22. September 1907. E. S c o p i -Frz.-Buchholz, F. Reinicke -Charlottenburg, Ad. Grille -Weissensee. II. Protokoll. Heute nachmittag 3 Uhr besuchten die unterzeichneten Herren die Gärtnerei des Herrn Rudolph Lehmann hierselbst und besichtigten die von demselben zur Bewerbung um das Wertzeugnis des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands angemeldeten Bouvardien.