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am rentabelsten auszuführen und welches sind die empfehlens wertesten Sorten ? Boden ist Sand mit Lehmuntergrund. Ich wollte abwechselnd Halbstämme und Pyramiden pflanzen. Welche Unterfrüchte liefern den besten Ertrag, ohne die Bäume zu schädigen? C. D. Antwort. Eine derartige 23 Morgen grosse Anlage wurde von mir vor 2 Jahren angelegt. Die Halbstämme sind in einer Entfernung von 101/2 m, Pyramiden oder Buschbäume 31/2 m zu pflanzen, ebenso Stachel- und Johannisbeeren. Am empfehlens wertesten von Sommer-, Herbst- und Wintersorten für Halbstamm, Pyramiden oder Buschform sind folgende : Aepfel: Klarapfel*, Lord Suffield, Charlamowsky*, Eveapfel, Cellini*, Königinapfel, Hawthornden, Adersieber Calvill*, Landsberger Rttf Baumanns Rft., Goldparniaine, Coxs Orangen R.tt.*, Gr. Kasseler Rtt.*, Canada Rtt., Schöner von Boskoop usw. Birnen: Clapp’s Liebling, Williams Christbirne*, Gute Louise von Avranches*, Clairgeaus Bttb*., Herzogin v. AngouÜme*, Harden ponts Bttb., Diels Bttb.*, Napoleons Bttb.*, Le Lectier, Pastorenbirne* usw. Pfirsiche : (nur als Busch) Amsden, Dr. Hogg, Alexander, Rivers, Lord Palmerston und Triumph. Süss-und Sauerkirschen : Coburger Mai, Eitonkirsche, Prinzessin- kirsche, Wedelfinger Riesenkirsche, Königin Hortensia, Schattenmorelle* und Ostheimer Weichsel. Pflaumen: Frühzwetschen vom Biihlerthal, Wangenheims Königin Victoria, Schöne von Löwen, The Czar, Gr. blaue Hauszwetsche, Italienische, Metzer Mirabelle und Gr. griine Reineclaude. Als Unter frucht würde ich empfehlen, dazwischen noch im ersten Jahre Frühkartoffeln, Bohnen, Tomaten oder Erdbeeren zu pflanzen. Die mit einem Stern bezeichneten Sorten sind vorzuziehen. Halle a. S. P a u 1 H u b e r, Obstbaumschule u. Plantagen. Antwort: Zuerst ist der Boden auf 50-60 cm tief zu rigolen. Leider ist nicht gesagt, wie tief der Lehm steht. Es würde sich vielleicht empfehlen, beim Rigolen den Sand mit dem Lehm zu vermischen, weil sich der Boden dann feuchter hält. Die Pflanzung mit Halbstämmen und Pyramiden ist vollkommen richtig. Es sind als Halbstämme möglichst nur Apfel-, vielleicht einige Kirschen- und Pflaumenbäume, je nach dem Absatz, zu nehmen und auf 8-9 m Abstand zu pflanzen. In jede Reihe, wie zwischen den Reihen, sind Birnenpyramiden zu setzen. Somit hätte dann jeder Baum 4—41/2 m Abstand. Diese Entfernung ge nügt, wenn in den ersten 4—5 Jahren die Bäume im Schnitt pyramidal erzogen werden. Ist letzteres nicht möglich, so wäre der Abstand der Halbstämme auf 10 m zu. nehmen. Die Apfel sorten der Reifezeit nach würden sein: Weisser Klarapfel, Charla- mowski, Apfel aus Croncels, Prinzenapfel. Landsberger Rtte., Strauwalds Oold-Parmaine (viel besser als Wintergoldparmaine}, Adersieber Calvill, Baumanns Rtte., Schöner von Boskoop und London Pepping. Das sind Sorten, welche vom Juli bis Juni Obst der Reifezeit liefern. Will man noch einige Wirtschaftssorten, welche früh und äusserst fruchtbar sind, so könnten noch Lord Grosvenor und Manksapfel als Busch gepflanzt werden. Von Birnensorten sind zu nehmen: Criine Sommermagdalene, Bunte fulibirne, Dr. fules Guyot, Williams Christbirne, Triumph von Vienne, Oute Louise, Bosks Flaschenbirne (echt), Pastorenbirne, Comtesse de Paris und Madame Verte. Zehn Birnensorten mit Reifezeit von Juli bis Ende Januar. Des leichten Bodens wegen müssen die Birnen auf Wildling veredelt sein. Wenn Diels Butterbirne in dortiger Gegend ausreift, so könnte diese noch eingefügt werden. Es wird sich empfehlen, nicht zu viel Herbstobst zu pflanzen, da es um diese Zeit allerwärts Obst gibt. Sind die Absatz quellen, vielleicht die Obstmärkte der Brandenburgischen Land wirtschaftskammer, gesichert, so kann diese Besorgnis wegfallen. Ein Landwirt hier pflanzte im Herbst 98 von mir bezogene Obst bäume. Ein Halbstamm der Guten Louise brachte im vorigen Jahre (also im achten Jahre) zwei Ctr. Früchte. Wert 30 Mk. Also lohnt der Obstbau. Unterfüchte sind nur in den ersten Jahren mit steter Düngung zulässig. Vielleicht Frühkartoffeln, Bohnen usw. Aber es muss mit den Unterfrüchten mindestens 11/2 m von den Bäumen abgeblieben werden. Gransee. C. Jokisch. Antwort. Es ist nicht möglich, diese allgemein gestellte Frage eingehend und gründlich zu beantworten, ohne mit den näheren Verhältnissen bekannt zu sein, da bei einer derartigen Anlage zuviel Faktoren zu berücksichtigen sind. Nach der Lage des Grundstückes’ wird sich z. B. der zu erwartende Absatz richten. In der Nähe einer grösseren Stadt wird man mit Vor teil andere Sorten pflanzen können, als auf dem Lande, weit von der Bahn entfernt. Ferner ist das örtliche Klima von Wichtig keit. Grundwässerstand und vieles andere sind wohl zu be achten, wenn nicht grobe Fehler, die späfer schwer gut zu machen sind, gemacht werden sollen. Derartige Fragen sollten doch ausführlicher seitens der Fragesteller abgefasst werden, um eine einigermassen genaue und nicht ganz allgemeine Beant wortung, die nicht viel Wert haben kann, zu erwarten. Magdeburg. L. K n ö n a g e 1. Antwort: In einer verhältnismässig kleinen Obstplantage von 12 Morgen soviel Sorten anzupflanzen, dass man fast zu jeder Zeit Obst liefern kann, ist unbedingt zu verwerfen. Wenn eine solche Anlage rentabel sein soll, müssen so wenig wie möglich Sorten angepflanzt werden. Ich würde raten: 4 Morgen Apfel von einer Sorte, 4 Morgen Birnen von einer Sorte und 4 Morgen Kirschen (Schattenmorellen). Die Auswahl der Sorten richtet sich nach der Gegend, wo die Anlage gemacht werden soll, gute haltbare Tafelsorten, die in jener Gegend besonders gut gedeihen. Man pflanze nicht Halbstamm und Pyramiden, sondern Buschform in ca. 21/2 m Abstand. Als Zwischenfrucht könnten in den ersten Jahren Erdbeeren, Himbeeren, Bohnen usw. ge pflanzt werden. Wandsbek. Ludwig Koch. Frage 9 20. Wie reinigt man am vorteilhaftesten Glasscheiben, die schon auf einem Gewächshause verwendet waren, damit die Scheiben wieder blank werden? E. G. Antwort: Glasscheiben reinigt man am besten in einem Kübel Wasser, dem man Salzsäure zusetzt, mittels eines Lappens (auf 100 Liter Wasser 1 Liter Salzsäure). Je mehr Salzsäure man entsprechend zugiesst, je eher schwindet der Schmutz, nur muss man darauf achten, dass man keine offenen Wunden an den Händen hat, da Salzsäure brennt und eine Blutvergiftung dann die Folge sein wird. Also Vorsicht! Krefeld. O. von der Heyden. Ant w o r t. Glasscheiben, trübe oder gebrauchte, reinigt man, indem man die obere Fläche der Scheibe mit reiner Salz säure bestreicht und dann im Wasser abwäscht. Meine Mistbeet fenster und Häuser werden jährlich zweimal mit reiner Salzsäure mit einem Pinsel bestrichen und dann mit Wasser abgespült und abgewaschen. Dem Kitt und Holze schadet die Säure durchaus nichts. Es empfiehlt sich, die Scheiben im Frühjahre und Herbste zu reinigen. Bitterfeld. Max Illge. Antwort. Reiben Sie mit verdünnter Salzsäure ab, nachher abspülen mit reinem Wasser. Eisenach. A. Janson. Frage 92 1. Gibt es ein Mittel zur Bekämpfung des Stippigwerdens bei Aepfeln? Kann man, weil es eine Pilz krankheit ist, durch Anwendung von Flüssigkeiten dem Pilz beikommen, oder hilft vielleicht das Umveredeln ? In diesem Jahre zeigt sich diese Krankheit bei mir besonders stark; ich glaube, infolge der feuchtkühlen Witterung. Wie kommt der Pilz in die Aepfel? K. B. Antw ort. Das Stippigwerden der Früchte ist eine Eigen tümlichkeit mancher Sorten und tritt dann in feuchten Jahren besonders auf. Eine wissenschaftliche Erklärung dieses Vorganges gibt es meines Wissens noch nicht. Ein Pilz ist aber der Krankheitserreger jedenfalls nicht, vielmehr dürfte eine Störung in den Zellen zu Grunde liegen. Uebrigens kommt das Stippige nicht überall vor, und es scheinen also auch die Lage und Boden verhältnisse mitzusprechen. Ich würde dem Fragesteller raten, die Bäume mit solchen Sorten umzupfropfen, welche die Krank heit nicht zeigen. Magdeburg. L. Knönagel. Antwort. Fragesteller behauptet, dass das Stippigwerden der Aepfel ein Pilz sei, dem ist nicht so. Bis jetzt habe ich diese sogenannte Krankheit meist an Aepfeln gefunden, die auf Lager liegen, und ich führe dies auf Folgendes zurück. Beobachtet man eine solche kranke Stelle eines Apfels durch ein Mikroskop, so findet man verkorkte abgestorbene Zellgewebe, aber nichts von einem Pilz. Kommt ein gesunder Apfel in ein zu trockenes Lager, so zeigen sich bald, besonders an Früchten mit saftigem Fleisch, die Korkbildungen. Die Früchte sind nach der Ernte nicht im Ruhestand, sondern reifen nach; ist hierbei die äussere Umgebung zu trocken, und verliert die Frucht also Feuchtigkeit durch die Luft, so bilden sich Korkzellen, die einen Abschluss nach aussen hin bezwecken sollen, jedoch nur unvollständig. Daher die einzelnen Stippen. Führt man diese Beobachtung auf Früchte an den Bäumen zurück, so könnte dies nur auf eine zu trockene Lage anwendbar sein, und es muss künstlich für feuchte Luft gesorgt werden. Auch kann es in der Erde selbst liegen, dass dem Baum selbst zu wenig Wasser zugeführt werden kann. An der feuchtkühlen Witterung kann es nicht liegen, denn ein Pilz ist es nicht. Auch gedeihen Pilze besonders gut bei feucht-