Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 22.1907
• Erscheinungsdatum: 1907
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190700001
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19070000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19070000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Verkaufspreise zu sprechen, es wurde aber bezweifelt, ob dieselben erscheinen würden. Schluss der Sitzung 111/2 ühr. Döhnert, Schriftführer. Gruppe Sieg, Lenne und angrenzende Bezirke. Ver sammlung am Sonntag, den 18. August in Freudenberg, (ein gegangen am 26. August). Nach einem von einem Teile der Mitglieder durch eine an Naturschönheiten reichen Gegend unternommenen Ausflug nach dem romantisch gelegenen Schloss Wildenburg und nach einem gemeinsamen Mittags mahle im Hotel Haas wurde um 41/2 Uhr in die Tages ordnung eingetreten. Der Obmann Herr Müller spricht zu nächst sein Bedauern darüber aus, dass die vorige Versammlung wegen zu geringer Beteiligung nicht abgehalten werden konnte und bittet die Mitglieder, doch ein regeres Interesse an unserer und der Verbandssache zu betätigen. Herr Lohse bemängelt, dass in letzter Zeit zu wenig Versammlungen stattgefunden haben und wünscht, dass in Zukunft wieder regelmässig monatlich eine solche einberufen wird. Sodann gibt der Obmann einen kurzen Ueberblick über den Verlauf der Provinzial-Versammlung am 7. Juli in Düsseldorf, die wichtigsten Momente und Beschlüsse dieser Versammlung hervorhebend. Es findet dann zu Punkt III der Tagesordnung eine Besprechung über die abzuhaltende Fest- lichkeit anlässlich des 25jährigen Bestehens der „Krankenkasse für deutsche Gärtner“ statt. Herr Pätzold spricht sich gegen eine offizielle Beteiligung der Gruppe bezw. gegen eine Inan spruchnahme der Gruppenkasse aus, während andere Mitglieder, um das gute Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer zu fördern, für eine allgemeine, auch finanzielle Be teiligung eintreten. Da ein grosser Teil unserer Mitglieder auch der Krankenkasse angehört, so findet der Vorschlag, dass 2/3 der entstehenden Unkosten aus der Gruppenkasse bestritten werden sollen, während 1/3 der Gärtnerverein Flora trägt, einstimmige An nahme. Zum letzten Punkt der Tagesordnung: Verschiedenes, spricht Herr Lohse über die Preis-Festsetzungen für Baumschul artikel seitens des neugegründeten „Bundes der Baumschul besitzer“, ihre voraussichtlichen Wirkungen auf den Absatz an Handelsgärtnern bezw. Wiederverkäufern und deren Verkaufs preise. Es ist mit Freuden zu begrüssen, dass hierdurch eine allgemeine gleiche Preislage für die verschiedenen Baumschul erzeugnisse geschaffen wird. Herr R. Gatt winkel-Freuden berg meldet sich als Verbandsmitglied ■ an. Schluss der Ver sammlung 71/2 Uhr. Der Schriftführer: Friedrich Heesen. Gruppe Sächsisches Erzgebirge. Versammlung am 18. August in Mittweida im Restaurant „Wartburg“ (eingegangen am 26. August). Der Obmann, Herr Dehne, eröffnete 1/25 Uhr durch Begrüssung der zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder die Versammlung. Dann erhielt Herr Stadtgarten direkter Werner das Wort zu seinem Bericht über die Ver handlungen des Ausschusses beim Landeskulturrat. Der Vor tragende erging sich anfangs über die Entstehung der Vertretung der Gärtner beim Landeskulturrat. Herr Wern er hebt ganz be sonders den Nutzen des Ausschusses hervor, so z. B. die nicht mehr auf P r i v a t v e r e in e n ruhende Vertretung; die direkte Vertretung zum Zwecke der Uebermittlung der Wünsche an das Ministerium; die eigene Verwaltung und die bessere Verfechtung der Interessen der Gärtnereibetriebe, welche ganz besonders schon ihren Nutzen gezeitigt hat. Der Voranschlag des Haushalt planes für diesen Ausschuss ergibt interessantes Zahlenmaterial, so namentlich der Aufwand, den die verschiedenen Betriebe aufzubringen haben. Zum Beispiel sollen 555 Kleinbetriebe 654 M.; 2168 Mittelbetriebe 9900 M.; 43 Grossbetriebe 1630 M. und 8 Städte 813 M. schaffen. Ueber die Verhandlungen selbst berichtete der Vortragende über die Gartenbauschule; die wirt schaftliche und rechtliche Stellung des Gartenbaues; die Beratung über Schritte zur Heranziehung noch nicht veranlagter Garten- und Privatgartenbetriebe zur Berufsgenossenschaft, und die In teressenvertretung der Kleinbetriebe usw. usw. Bei dem letzteren Punkt hebt der Redner den Antrag der Mittelstandspartei „die Kammergüter dem Gartenbau zu erschliessen“ hervor. Der Be schluss des Ministeriums, dies vorläufig nicht zu tun, aber später auch dann nur auf Anhören des Ausschusses für den Gartenbau beim Landeskulturrat, wurde allgemein mit Freuden begrüsst. Dies ist also wieder ein Erfolg dieser neuen Einrichtung. Der Bericht wurde von der Versammlung mit besonderem Interesse entgegengenommen und dem Herrn Stadtgartendirektor Werner für seine wahrheitsgetreue Wiedergabe der Dank seitens des Obmanns abgestattet. Verschiedene Anfragen wurden wunsch gemäss beantwortet. Nach einer kurzen Pause erfolgte eine Aus sprache betreffs Festsetzung von Mindestpreisen auf gärtnerische Erzeugnisse und Arbeiten. Der Obmann empfiehlt eine Kommission zu wählen, welche diese Angelegenheit bearbeiten soll, um dann im Winter einen entsprechenden Entwurf festzulegen. Herr Knoch begründet diese Anregung in ausführlicher Weise. Wenn auch von einer Seite eingewendet wurde, dass man mit dieser Be wegung einen dornenvollen Weg betritt, so gewinnt man doch den Eindruck, dass die Anwesenden (ca. 60 Handelsgärtner aus den verschiedensten Ortschaften und Städten) auf alle Fälle für diese Bewegung eintreten. Antragsgemäss wird einstimmig be schlossen, eine Kommission zu wählen, ‘welches auch sofort erfolgt. Unter Punkt Verschiedenes werden mehrere Eingänge bekannt gegeben. Ferner fragt Herr Pietzner an, ob die Lieferanten das gärtnerische Schiedsgericht anerkannt haben. Die Erfahrungen sind in dieser Beziehung sehr verschiedener Art. Ferner wird Herr Pietzner von der Versammlung gebeten, eine Angelegenheit, den Reisenden G. betreffend, im Interesse des Verbandes eventuell auf Kosten der Gruppe weiter zu verfolgen. Trotz der Anwesenheit zahlreicher Gäste konnte nur ein neues Mitglied für den Verband gewonnen werden, doch ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Versammlung für die Zukunft auf die anderen Besucher aufklärend gewirkt hat und später ein Erfolg noch zu erwarten ist. Ross berge r. Gruppe Breslau und Umgegend. Am Sonntag, den 18. 8. 07 nachmittags 4 Uhr fand im Restaurant Paschke Breslau, Taschen strasse eine gemeinsame Sitzung unserer Gruppe mit dem Verein Schlesischer Handelsgärtner zu Breslau statt, (eingegangen am 27. Aug.). Vor Eröffnung der Versammlung wurde von unserm Mitgliede, Herrn Härtel- Schmiedefeld, eine neue Pelargonie zur Ansicht herum gereicht, die Beifall fand, desgleichen eine Nelke aus Sämling gezogen, die sich als Schnittblume eignen würde, der Züchter hat sich bereits um ein Wertzeugnis beworben. Weiter kam zur Sprache die Kokslieferung, wobei eine grosse Kalamität, die in der Sache wirklich besteht, recht deutlich zu Tage trat. Es hat den Anschein, als ob bei der Lieferung aus Städtischen Gasanstalten, bei denen die Breslauer Handels gärtner einen Vertrag abgeschlossen haben, doch die Händler den Vorzug, hätten und die Handelsgärtnar hintenan gesetzt würden. Erwünscht wäre recht dringend ein gemeinsames Vor gehen betreffs der Koksfrage umsomehr, als der Preis für gärt nerische Erzeugnisse in keinem Verhältnis zu den erforderlichen Rohmaterialien stehe. Um 4 Uhr wurde die eigentliche Versammlung eröffnet. I. Wahl eines ständigen Schiedsgerichts für die Gruppe und den Verein. Nach Verlesung der Satzungsparagraphen und den notwendigen Erläuterungen wurden gewählt zum 1. Vor sitzenden Gericke -Breslau, Stellvertreter Fabian -Schottwitz, 1. Beisitzer G a 1 i n s k i-Breslau, 2. Beisitzer Ul rieh-Rosenthal, Stellvertreter Härte 1-Schmiedefeld. Schriftführer ist der jeweilige Schriftführer des Vereins Schlesischer Handelsgärtner in Breslau. Das Schiedsgericht hat seinen Sitz in Breslau, Restaurant Paschke, Taschenstrasse, seine Mitglieder sind auf 3 Jahre ge- gewählt, mit dem 1. Oktober d. J. tritt es in Kraft. Im Anschluss an diesen Gegenstand der Verhandlung wurde ein Antrag auf Anlegung einer Liste schlechter Lieferanten angenommen. II. Ent gegennahme von Anträgen und Wünschen für den Allg. deutschen Handelsgärtnertag zu Mannheim am 30. August er., wurde bald erledigt, da besonderes nicht vorgebracht wurde. III. Provinzial- Gartenbau-Ausstellung Herbst 1908 in Breslau. Anfangs wurde erwogen, ob nicht die Ausstellung in der Sängerfesthalle auf dem Friebeberge veranstaltet werden könnte, der Plan musste aber bald aufgegeben werden, da es sich als viel zu kostspielig erwies, es handelt sich um die Kleinigkeit von 7800 M. Daraufhin war grosse Stimmung vorhanden, das Ausstellungsprojekt ganz fallen zu lassen, da nicht die Handelsgärtner den grösseren Vor teil ziehen und der Nutzen für uns sehr fragwürdig ist. Später hat nun der Verband schles. Gartenbauvereine die Sache in die Hand genommen und ist auch an unsere beiden Vereinigungen um Beteiligung herangetreten. Bevor wir nun unsere Mitwirkung zu dem Unternehmen zugesagt haben, stellen wir aber als Be dingung folgende Anträge: 1. Die Ausstellung soll nicht wie erstlich beabsichtigt, Obst- und Gartenbau-Ausstellung, sondern Gartenbau- und Obst-Ausstellung heissen. 2. Der Geschäfts- Ausschuss der Ausstellung sowie das Preisrichter-Kollegium muss zur Hälfte aus Handelsgärtnern bestehen. 3. Bei der Preis verteilung ist mehr Wert auf Gartenbau zu legen, ohne jedoch die Obst-Sache zu vernachlässigen. 4. Wünschenswert wäre auch die Beteiligung der Land- und Forstwirtschaft an dem geplanten Unternehmen. — Nachdem einige geschäftliche Sachen zur Er ledigung gebracht waren, wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden, Herrn Hübner- Gr. Tschansch, geschlossen. Herm. Fabian, Schriftführer. Gruppe Cüstrin und Umgegend. Die Gruppe veranstalte am Sonntag den 18. August eine Partie mit Familien nach dem romantisch gelegenen Ort Tamsel, (Bericht eingegangen am 27. Aug.) zugleich hatte sich auch die Gruppe Landsberg a. W. mit ihren Familien eingefunden. Nachdem der übliche Nachmittagskaffee gemeinsam getrunken war, wofür von Gastwirt Urban reichlich gesorgt war, wurde der Gräfliche Park besichtigt, wo Herr Ober gärtner Kleemann in liebenswürdiger Weise die Führung übernahm. Dann wurden weiter in den schönen Bergen unter Leitung des Herrn Obergärtner Vogel die Gräfliche sowie die Silex’schen Baumschulen besichtigt. Im Anschluss hielt die Gruppe Cüstrin eine kleine Sitzung in U r b a n ’ s Gasthof ab, die von dem Obmann Herrn Loeschen geleitet wurde. Nachdem der-