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do. 36 Rixdorf-Berlin, den 7. September 1907. XXII. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter MItwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Bandeisblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Rbonnementsprels für nicht-Uerbandsmitalieder In Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Nh., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Joh«. Bethmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Eandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die verehrlichen Ilitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Aufgabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu bercksichitigen und beim Bezug von im Sandelsblatt angebotenen Artikeln sich auf das Sandelsblatt zu beziehen. E88 w Mityliederl Erinnert Euch nnm Flughlattes und verbreitet es üheralll Hllgemeiner deutscher bandelsgärtnertag zu Mannheim. I. „Der heutige Tag bedeutet einen Wende- punkt in der Geschichte der deutschen Handelsgärtnerei“, das war die Tatsache, die als Hauptergebnis des ersten deutschen Handelsgärtnertages wieder und wieder festgestellt wurde, und das Mahnwort des sterbenden Attinghausen an seine Schweizer: „Seid einig, einig, einig!“ das war der heisse Wunsch, der, als Leitwort durch die ganzen Verhandlungen gehend, noch viel, viel öfter wiederholt wurde, und in der jubelnden Zustimmung der ganzen, grossen, bedeutsamen Versammlung seinen herrlichsten Widerhall fand! „Betrachten Sie sich nicht als bayerische, badische, preussische, hessische usw., sondern nur als deutsche Handelsgärtner“, so rief bei seiner Begrüssung der treffliche Mannheimer Bürgermeister Ritter den Versammelten zu, und keiner war da, der diesen Worten nicht begeistert zugejubelt hätte. Es wäre ganz verfrüht, schon heute auf die möglichen Folgen der gewaltigen, durch den Handelsgärtnertag veranlassten Kund gebung einzugehen und sie etwa in bestimmter Weise voraus zusagen, dass sie aber Folgen, und zwar nur gute, erfreu liche und segensreiche haben wird, diese felsenfeste Ueberzeugung war und ist allen Teilnehmern eine unzweifelhafte Gewissheit, Kein Misston hat diese Kundgebung, bei welcher sich zum ersten Male über 600 Berufsgenossen aus Süd und Nord die Hände reichten, getrübt, ja, es hat überhaupt ein solches Ereignis in der Geschichte der deutschen Handels gärtnerei noch nicht gegeben, und das schönste Ergebnis desselben war die strahlende, so recht aus dem Herzen kommende Befriedigung, die in den Mienen aller Teilnehmer und in immer wiederholten Worten zum Ausdruck gelangte. Freudig und hoffnungsfroh blicken wir in die Zukunft, die guten Folgen dieses Handelsgärtnertages werden sich weder verwischen noch aufhalten lassen. Der erste Versuch gemein samen Strebens, gemeinsamer tatkräftiger Arbeit ist über- alle Hoffnungen hinaus glänzend gelungen; dass ihm weitere folgen werden, ist heute schon eine sichere Tatsache. Das Samenkorn, welches von Mannheim aus in alle Teile des Reiches hinausgetragen wird, birgt schöne Hoffnungen in sich; wir wollen es treu weiter pflegen, jeder zu seinem Teile, und es einer guten Ernte entgegenführen! Wir möchten in unserem heutigen Artikel nur der Stunden der Arbeit gedenken. Die Versammlung, deren Teilnehmer den weiten Saal des Friedrichsparks fast voll ständig füllten, wurde von dem Vorsitzenden der badischen Vereinigung, W i 1 h. P r e s t i n a r i - Wieblingen, eröffnet und begrüsst, das auf den Grossherzog, den Kaiser, die deutschen Bundesfürsten und Senate der freien Städte aus gebrachte Hoch fand begeisterten Widerhall. Von den eingeladenen Regierungen hatten diejenige von Baden den Reg.-Rat Dr. Schneider, die von Elsass-Lothringen den Reg.-Rat Hochapfel entsandt, auch das badische Bezirks-